Auf Zypern - und speziell in Pafos - sind sie stolz auf ihre Heldinnen und Helden. Nahe der Stadt an der Südwestküste wurde laut griechischer Mythologie die Liebesgöttin Aphrodite geboren. Das Konterfei von Widerstandskämpfer Evagoras Pallikarides ziert sogar das aktuelle Logo des FC Pafos.
Wie kommt dieser Star zu diesem Klub?
Was will dieser Star auf Zypern?
Dort ist man derzeit aber vor allem von einem Mann begeistert, der erst am letzten Tag der Sommertransferperiode den Weg zum seit 2014 bestehenden Klub gefunden hat: David Luiz. Der Brasilianer kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken und ist ein wahrer Titelhamster, der unter anderem bei Top-Klubs wie dem FC Chelsea, PSG und Arsenal aktiv war.
Sein größter Triumph ist gleichzeitig das wohl größte Trauma für den FC Bayern: In München gewann er 2012 mit Chelsea den Champions-League-Titel. Das Spiel ist im bayerischen Kollektivgedächtnis fest verankert - und zwar negativ.
Eine Anekdote von Bastian Schweinsteiger besagt, dass es Luiz war, der den späten Ausgleichstreffer von Didier Drogba nur wenige Momente vorher mit den Worten „… and now goal…“ ankündigte. Der Rest ist bekannt.
Aber wie kommt ein Mann wie Luiz auf die Idee, nach Zypern zu wechseln?
So kam David Luiz nach Zypern
„Als die Anfrage des FC Pafos kam, hat es sich einfach richtig angefühlt. Für mich ist das eine neue Herausforderung voller Energie und großen Zielen“, sagt der mittlerweile 38-Jährige zu SPORT1.
Eine Schlüsselrolle spielten beim Deal Pafos’ Hintermänner: der in Ungarn geborene Russe Roman Dubov (inzwischen hat er die britische Staatsbürgerschaft inne) und Sergej Lomakin. Letzterer ist Eigentümer einer der größten russischen Discounterketten.
„Seit die beiden den Verein übernommen haben, ist er schnell gewachsen. Sie machen einen tollen Job. Ich habe sofort gespürt, welche Vision die beiden haben“, erklärt Luiz. Dass sein neuer Arbeitgeber allerdings nicht nur über Ideen, sondern auch über Geld verfügt, dürfte dem Brasilianer ebenfalls gefallen.
David Luiz will zyprischen Fußball prägen: „Bin dafür verantwortlich“
Und auch wenn man sich selbst zumindest in der Champions League als „Aschenputtel“ sieht, ist klar, dass man den zyprischen Fußball der Zukunft prägen will – gerade Stars wie Luiz sollen da helfen. Er selbst weiß um seine Strahlkraft und auch die Erwartungen.
„Druck war immer ein Teil meiner Karriere. Als erfahrener Spieler bin ich dafür verantwortlich, die jüngeren Spieler zu unterstützen – vor allem meine Landsleute, denn wir haben viele Brasilianer“, sagt Luiz.
Mit Spannung darf man erwarten, wie der Routinier auf Manuel Neuer reagiert. Zwar hatte dieser im „Finale dahoam“ gegen Luiz das Nachsehen, doch 2014 war es der Deutsche, der triumphierte. Neuer gewann bekanntermaßen mit 7:1 gegen Brasilien. Kapitän der Selecao damals: David Luiz.