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Einzelkritik: In der Luft gewinnt er jeden Zweikampf, am Boden keinen einzigen

Einzelkritik: Furioses Startelf-Debüt

Der BVB lässt gegen Villarreal nichts anbrennen. Karim Adeyemi besticht als Aktivposten, legt sich aber auch mit dem Schiri an. Ein Startelf-Debütant glänzt. Die SPORT1-Einzelkritik.
Felix Nmecha und Sebastian Kehl beziehen Stellung zu einer Szene in den Katakomben von BVB-Spieler Karim Adeyemi gegen Profis von Villareal.
Der BVB lässt gegen Villarreal nichts anbrennen. Karim Adeyemi besticht als Aktivposten, legt sich aber auch mit dem Schiri an. Ein Startelf-Debütant glänzt. Die SPORT1-Einzelkritik.

Die K.o.-Phase rückt immer näher: Borussia Dortmund hat beim souveränen Sieg in der Champions League gegen den FC Villarreal (4:0) vieles richtig gemacht und steuert auf die nächste Runde zu.

Herausragender Akteur in der Offensive war Karim Adeyemi, dessen Umtriebigkeit die Spanier immer wieder vor unlösbare Probleme stellte. Zugleich fiel der 23-Jährige durch seine Diskussionen mit Schiedsrichter Davide Massa auf.

In der Defensive überzeugte derweil Neuzugang Aarón Anselmino, der bei seinem Startelf-Debüt in der Champions League aber einen Makel aufweist.

Schlotterbeck überzeugt mit seiner Ruhe

Einen schließlich unglücklichen Abend erwischte Stürmer Fábio Silva, der nach seiner Einwechslung einen Strafstoß verschoss.

SPORT1 bewertet die Dortmunder Mannschaft in der Einzelkritik.

GREGOR KOBEL: Erlebte vor allem in der ersten Hälfte einen entspannten Abend. Es dauerte bis zur 65. Spielminute, bis er sich ernsthaft auszeichnen konnte: Lenkte einen Abschluss von Pepé über den Querbalken. Das war es dann aber auch schon. Aufmerksam im Herauslaufen: Köpfte den Ball vor dem Villarreal-Stürmer ins Seitenaus (32.). SPORT1-Note: 2

YAN COUTO: Ersetzte Julian Ryerson in der ersten Elf. Machte viele Läufe, allerdings ohne gefährliche Momente zu kreieren. Nur nach gut einer Stunde kam er mal an seinem Gegenspieler vorbei, seine Flanke landete bei einem Spanier (66.). Leistetes sich ein doofes Foulspiel gegen Buchanan am eigenen Strafraum (30.) – Glück, dass die folgende Variante knapp übers BVB-Tor ging. SPORT1-Note: 3,5

NICO SCHLOTTERBECK: Führte die Mannschaft in Abwesenheit von Can erneut als Kapitän aufs Feld. Versuchte vieles spielerisch zu lösen (spielte die meisten Pässe auf dem Feld - 93) und überzeugte mit unfassbarer Ruhe am Ball. Manchmal sogar so ruhig, dass Gegenspieler noch dazwischengehen konnte (19., 22.) - Zur Not rettete Anton. Revanchierte sich später mit einer starken Grätsche gegen Oluwaseyi, der sich gegen Anton durchgesetzt hatte (36.). Spielte in Hälfte zwei den Vorsprung sicher ins Ziel, ohne dass Villarreal nochmal richtig gefährlich wurde. SPORT1-Note: 2

WALDEMAR ANTON (bis 84.): Holte sich mit einer Grätsche in höchster Not Szenenapplaus ab (22.) und gab der Hintermannschaft Sicherheit. Machte den Ball vor dem 1:0 erst noch mal gefährlich – seine Ballannahme wurde noch mal gecheckt, allerdings ohne strafbares Handspiel (45.). In der zweiten Hälfte so gut wie beschäftigungslos. Für ihn kam in der Schlussphase Emre Can in die Partie. SPORT1-Note: 2

BVB-Neuzugang überzeugt

AARÓN ANSELMINO: Starkes Startelfdebüt in der Champions-League! Rückte für Emre Can in die Mannschaft. Überzeugte mit einem fehlerlosen Auftritt. Sehr gute 79 seiner 85 Pässe fanden einen Mitspieler. Kurios: In der Luft gewann er jeden Zweikampf, am Boden keinen einzigen – gefährlich wurde es für den BVB daraus nicht. Bereitete im Fallen und wohl eher zufällig für Guirassy die BVB-Führung vor (45.). SPORT1-Note: 2

DANIEL SVENSSON: Kehrte im Vergleich zum Stuttgart-Spiel für den angeschlagenen Maxi Beier in die erste Elf. Von Beginn an extrem viel und fleißig, gerade in der Offensive, unterwegs. Fehlte dadurch des Öfteren bei gefährlichen Umschaltmöglichkeiten wie in der 28. Spielminute. Überhaupt wirkte es so, als hätte er aktuell eine etwas schwierigere Phase beim BVB. Umso besser wie er darauf reagierte: Schlug die Ecke vor der Dortmunder Führung und verwertete in der Nachspielzeit eine Groß-Flanke per Kopf zum 4:0-Endstand (90.). Das Tor dürfte ihm guttun! SPORT1-Note: 2,5

FELIX NMECHA (bis 77.): Er bleibt der Dreh- und Angelpunkt im Dortmunder Umschaltspiel. Forderte immer wieder die Bälle im Mittelfeld, war ständig anspielbar. Mit dem Ball am Fuß mit einigen sehr guten Momenten, gewohnt ballsicher und zweikampfstark. Beim zweiten und dritten Dortmunder Treffer mit Aktien. Vor dem Elfmeter probierte er es aus der Distanz, beim 3:0 setzte er Adeyemi in Szene (58.). Durfte auch im Hinblick auf den Doppelpack gegen Leverkusen ein paar Körner sparen. SPORT1-Note: 2

Brandt sucht nach der Idee

MARCEL SABITZER (bis 77.): Verlor in der Anfangsphase leichtfertig im Mittelfeld den Ball – Glück, dass dem anschließenden Gegentreffer eine Abseitsposition vorausging (11.). In der Folge deutlich konzentrierter. Hatte außerdem die erste Torannäherung des BVB: Sein Distanzschuss stellte kein Problem für Luiz Júnior dar (23.). Ein ordentlicher, aber eher unauffälliger Auftritt des Österreichers. SPORT1-Note: 3

JULIAN BRANDT (bis 68.): Suchte gerade in Hälfte eins oft nach der zündenden Idee. Arbeitete einige Male gut in der Defensive mit. Leitete den zweiten BVB-Treffer mit einem Tempolauf über die linke Seite ein (50.). Beim 3:0 ein paar Minuten später mit einer traumhaften Hackenvorarbeit auf Adeyemi (58.) – Geistesblitze wie diesen möchten die Fans öfter von ihrer Nummer zehn sehen. Nach knapp 70 Minuten verließ er den Platz. Für ihn kam Chukwuemeka. SPORT1-Note: 2,5

KARIM ADEYEMI: Hatte die erste gefährliche Aktion des BVB, als er über rechts bis an die Grundlinie durchlief – die Hereingabe wurde geblockt. Sehr umtriebig, haderte allerdings auch des Öfteren mit Entscheidungen des Schiedsrichters, die ihm einige Szenen abpfiffen. War dann am Wendepunkt der Partie beteiligt: Sein Schuss klärte Foyth mit der Hand von der Linie – Elfmeter für den BVB und Rote Karte für den Argentinier (50.). Minuten später durfte er dann auch über einen eigenen Treffer jubeln – bei einem spanischen Klärungsversuch hält er seinen Fuß dazwischen, von seinem Knie fliegt der Ball ins lange Eck (58.). Holte mit einem Tempodribbling noch einen zweiten Elfmeter heraus – Silva vergab (81.). SPORT1-Note: 2

Silva verschießt Elfer

SERHOU GUIRASSY (bis 69.): Blieb lange Zeit völlig blass, trumpfte dann aber groß auf. Erzielte seine Champions-League-Saisontore zwei und drei. Beim ersten stand er da, wo ein Stürmer stehen muss, nutzte das Wirrwarr im spanischen Strafraum nach einem Eckball aus und köpfte aus kürzester Entfernung zur Dortmunder Führung (45.) - sein bis dahin gerade einmal zwölfter Ballkontakt. Durfte nach der Pause in Abwesenheit von Can und Bensebaini mal wieder aus elf Metern ran, verwandelte den Strafstoß im Nachschuss (54.) – 2:0. Durfte nach etwas mehr als einer Stunde Feierabend machen. Für ihn kam Fábio Silva (69.). SPORT1-Note: 2,5

Ab 68. FABIO SILVA: Bekam endlich mal wieder etwas mehr Spielzeit. Tankte sich gleich bei seiner ersten Aktion gefährlich in den Villarreal-Strafraum (69.). Er wollte unbedingt sein zweites Champions-League-Tor machen. Schnappte sich deshalb den fälligen Strafstoß, traf dabei aber nur die Latte (82.). SPORT1-Note: 4

Ab 68. CARNEY CHUKWUEMEKA: Kam für Brandt in die Partie. Eine gefährliche Aktion hatte er nicht mehr. SPORT1-Note: 4

Ab 77. PASCAL GROSS: Blieb gegen Stuttgart noch ohne Einsatz. Kam für die Schlussphase für Felix Nmecha in die Partie. Fügte sich nahtlos als Ballverteiler ein und bereitete den 4:0-Endstand von Daniel Svensson mit einer butterweichen Flanke vor (90.). SPORT1-Note: Ohne Bewertung

Ab 77. JOBE BELLINGHAM: Half mit, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Viel Gegenwehr bekam er dabei nicht mehr. SPORT1-Note: Ohne Bewertung

Ab 84. EMRE CAN: Kam in den Schlussminuten in die Partie. Richtig gefordert wurde er nicht mehr. SPORT1-Note: Ohne Bewertung