Borussia Dortmund hat in der Champions League die erste Niederlage kassiert. Beim 1:4 (0:2) gegen Manchester City war der BVB phasenweise klar unterlegen - und doch wäre womöglich mehr drin gewesen.
Champions League: BVB zeigt bei Pleite zwei Gesichter - City mit Geniestreichen!
BVB zeigt bei Pleite zwei Gesichter
Den zuvor in der Königsklasse ungeschlagenen Dortmundern fehlten vor allem in der ersten Halbzeit der Partie die passenden Antworten auf die Dauerangriffe der Skyblues - nach der Pause besiegelte die mangelhafte Chancenverwertung die Niederlage endgültig.
Matchwinner Phil Foden gelang ein Doppelpack, sowohl zum 1:0 wie auch zum 3:0 netzte der englische Nationalspieler mit einem gefühlvollen Schlenzer von der Strafraumkante ins lange Eck ein (22. und 57.).
Fodens Geniestreich kann auch Kobel nicht stoppen
Für den zweiten City-Treffer sorgte der ehemalige Dortmunder Erling Haaland in der 29. Minute. Waldemar Anton traf für den BVB (72.), ehe Rayan Cherki in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Schuss den Endstand erzielte.
„Nach dem 1:0 gab es einen Knick, den ich nicht verstehe, denn ich finde, bis dahin waren wir gut drin”, meinte Dortmunds Torhüter Gregor Kobel bei DAZN: „Danach haben sie (City, Anm.) ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten viele Chancen, haben das Spiel übernommen. Ich finde trotzdem, dass vier Gegentore zu viel sind.”
Der Keeper haderte sichtlich: „Wir haben eigentlich kein so schlechtes Spiel gemacht, phasenweise war es einfach zu schlecht.”
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahm Manchester im eigenen Stadion die Regie. Die Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola verlagerte das Spielgeschehen Schritt für Schritt in die Hälfte der Schwarz-Gelben.
Für einen ersten Aufreger sorgte eine Aktion von Daniel Svensson, der den stets gefährlichen Savinho enteilen ließ - und ihn nur noch mit einem Foul stoppen konnte. Er kam mit einer Gelben Karte davon.
Wenig später schlug Foden jedoch zum ersten Mal zu: Der Linksfuß kam rund 20 Meter vor dem Tor an den Ball und legte ihn mit einem überlegten Abschluss ins lange Eck. Der stark aufgelegte Kobel flog im BVB-Tor vergeblich hinterher.
Adeyemi und Guirassy vergeben Chancen
Es folgte die stärkste Phase der Cityzens. Ein ums andere Mal drangen die Hausherren in den Strafraum ein, Haalands Treffer war letztlich nur die logische Konsequenz. Aus rund zehn Metern jagte der Norweger den Ball in die Maschen, sein deutlich entfernt stehender Gegenspieler Ramy Bensebaini ruderte hilflos mit den Armen.
City war dem dritten Treffer schon vor der Halbzeit nahe, doch plötzlich kam auch Dortmund wieder zu Chancen. Adeyemi sorgte mit einem guten Dribbling und einem geblockten Schuss aus kurzer Distanz für ein Lebenszeichen.
Doch Manchester kam besser aus der Pause, Foden sorgte für die gefühlte Vorentscheidung. Ein vermeintliches Foulspiel an Bensebaini in der Entstehung blieb ungeahndet.
“Wir waren bei seinen (Fodens, Anm.) beiden Toren viel zu spät, im Schieben, im Durchsichern”, befand Dortmunds Abwehrchef Nico Schotterbeck: „Das müssen wir ansprechen und besser machen. Ich sage das immer wieder: Auf dem Niveau wirst du einfach schnell bestraft.”
„Darfst nicht 1:4 verlieren“
Dortmund gab sich allerdings nicht auf. Im Gegenteil: Unter anderem Guirassy, der in der ersten Halbzeit mit einer Roten Karte flirtete, hatte noch gute Chancen. Seinen besten Versuch aus spitzem Winkel vereitelte Gianluigi Donnarumma mit einer starken Parade.
BVB-Trainer Niko Kovac setzte auf einen Vierfach-Wechsel, brachte unter anderem den lange verletzten Emre Can in die Partie. Das Tor fiel dann nach einem Standard: Julian Ryerson bediente Anton, der trocken zum 1:3 abschloss.
“Bis zum Strafraum ware es echt ok, aber dann haben wir kaum was hinbekommen", sagte Schlotterbeck: „Keinen echten Zugzwang, Halbchancen. Da fehlt uns ein bisschen der Punch. Hier ist es schwer, aber trotzdem darfst du nicht 1:4 verlieren.”
Auch Adeyemi hatte noch zwei gute Gelegenheiten. Ein Distanzschuss strich knapp am Tor vorbei, ein Abschluss aus rund elf Metern wurde gerade noch abgeblockt. Der Anschlusstreffer wollte nicht mehr fallen, letztlich fing sich der Bundesligist sogar noch einen Treffer. Und so ging Dortmund als Verlierer vom Platz und liegt in der Tabelle der Ligaphase nun auf Platz 14. City rückte auf Rang vier vor.