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Dieses Bayern-Problem macht nachdenklich

Dieses Bayern-Problem ist seltsam

Die Bayern verlieren vollkommen verdient beim FC Arsenal. Die Gründe sind vielfältig, doch ein Problem macht tatsächlich stutzig. Der SPORT1-Kommentar.
Arsenals Standardstärke wird auch im Champions-League-Spiel gegen den FC Bayern deutlich. Sportvorstand Max Eberl erklärt, warum vor allem Ecken nicht zu verhindern sind.
Die Bayern verlieren vollkommen verdient beim FC Arsenal. Die Gründe sind vielfältig, doch ein Problem macht tatsächlich stutzig. Der SPORT1-Kommentar.

Vorab gesagt: Der FC Arsenal hat verdient gegen den FC Bayern gewonnen – und das größtenteils aus eigener Kraft. Die Londoner haben am Mittwochabend eine Top-Leistung abgerufen. Selbst der Münchner CEO Jan-Christian Dreesen hob das in seiner Bankettrede nach dem Spiel hervor und gratulierte fair.

Trotzdem bleibt eine Frage: Wie konnten die Bayern-Stars so auf eine der wichtigsten Waffen der „Gunners“ hereinfallen?

Arsenal konnte seine Stärke gnadenlos ausspielen

Im Vorfeld war von Fans und Medien, aber auch von den Verantwortlichen so viel über die Stärke der Engländer bei den Standards gesprochen worden. Dass das Verteidigen von ruhenden Bällen nicht zur Kernkompetenz der ansonsten so grandios aufspielenden Münchner gehört, war ebenfalls bekannt. Trainer Vincent Kompany ließ bei der Pressekonferenz am Vorabend sogar durchblicken, dass man sich gesondert auf solche Situationen vorbereitet hat.

Trotzdem konnte Arsenal genau diese Stärke gnadenlos ausspielen. Der Wille der Bayern, all die Eckbälle, Freistöße und Einwürfe sauber zu verteidigen, war entweder nicht stark genug oder verpuffte. Ein Punkt, den sie hinterfragen sollten.

Doch erstaunlicherweise war lediglich Joshua Kimmich nach dem Spiel bereit, die Fehler konkret zu benennen und die Versäumnisse einzuräumen. Viele andere Protagonisten nahmen die Standard-Stärke der Engländer fast schon achselzuckend hin - das irritiert.

Bayern: Diesmal reagieren statt agieren

Erstmals in dieser Saison konnten die Bayern dem Gegner nicht ihr Spiel aufdrücken. Sie mussten größtenteils reagieren, statt agieren. Das dürfte für den ansonsten so flexiblen Rekordmeister eigentlich kein Problem darstellen. Seltsam, dass es diesmal so gar nicht gelingen mochte.

Es war wiederum Kimmich, der den klarsten Blick bewies, als er bemängelte, dass man die Standardsituationen einfach nicht konsequent genug verhindert habe. Ihm war offenkundig bewusst, dass das Verteidigen der Londoner Paradedisziplin deutlich schwerer sein würde. Und Kompany war während des Spiels anzumerken, dass er das genauso sieht: Als Konrad Laimer zum dritten Mal eine Ecke gegen die Bayern verursachte, winkte der Trainer verärgert ab.

Die Niederlage ist kein Beinbruch. Der deutsche Rekordmeister wird aller Voraussicht nach unter die ersten acht Mannschaften in der Ligaphase der Champions League kommen. Doch wenn man in der K.o.-Runde Großes vollbringen will, sollte man sich auch auf den jeweiligen Gegner gezielt vorbereiten können und die Marschroute des Trainers dann auch konsequent umsetzen.