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Hoeneß' Prophezeiung tritt ein

Hoeneß‘ Prophezeiung tritt ein

Der Unterhaltungs-Gigant Paramount steigt groß in den Fußball ein und sichert sich die Übertragungsrechte an der Champions League - damit wird ein Traum von Uli Hoeneß wahr.
Die neue Rechtevergabe ist raus und für die Fans bringt sie einige Hürden und Veränderungen mit sich. Christoph Freund betont dabei vor allem die Umstellungen für die Fans.
Der Unterhaltungs-Gigant Paramount steigt groß in den Fußball ein und sichert sich die Übertragungsrechte an der Champions League - damit wird ein Traum von Uli Hoeneß wahr.

James Bond, Mission Impossible oder Paw Patrol - und bald auch Zaubertricks von Lamine Yamal, Tempodribblings von Florian Wirtz und Tore am Fließband von Harry Kane.

Der Unterhaltungs-Gigant Paramount steigt ab Sommer 2027 groß in den Fußball ein und sichert sich die Übertragungsrechte an der Champions League. Damit wird auch ein lang gehegter Traum von Uli Hoeneß wahr.

TV-Beben: Hoeneß hatte den richtigen Riecher

Schon vor sechs Jahren hatte die Manager-Legende in „Euro am Sonntag“ frohlockt: „Vielleicht kommen eines Tages auch Amazon, Apple, Comcast, Disney, Google oder Netflix dazu. Das sind alles Firmen, die ihren Nutzern Inhalte zur Verfügung stellen. Wenn die den Fußball für sich entdecken, werden wir noch über ganz andere Beträge reden.“

Was Hoeneß damals schon verkündete: „Da spielt eine halbe Milliarde, eine Milliarde keine Rolle. Dann könnten wir Dimensionen erreichen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.“

Mittlerweile hat die Zukunft offenbar begonnen. Während die UEFA über ihren neuen Milliarden-Deal jubelt, müssen die Fußballfans hingegen schon wieder ein neues Abo abschließen - auch die Kosten dafür dürften nicht geringer werden.

Bayern-Boss sieht „komplizierte Entwicklung“

Für die Zuschauer sei die Entwicklung „nicht so einfach, es wird eher kompliziert“, sagte Sportdirektor Christoph Freund von Bayern München und hofft, dass der Königsklassen-Fußball irgendwie bezahlbar bleibt. Es sei „sehr, sehr wichtig, dass die Fans viele Spiele sehen können“, sagte Freund am Freitag: „Der Fußball lebt von Emotionen, lebt von den Fans, lebt von den Zuschauern“.

Und Paramount, bisher vor allem für Blockbuster und Serien bekannt, hofft ab der Saison 2027/28 auf möglichst viele zahlende Zuschauer und neue Kunden. Der US-Konzern soll im Rechte-Poker rund eine Milliarde zahlen, um das Premiumprodukt der UEFA allein in Deutschland bis Sommer 2031 zeigen zu dürfen.

Neben dem neuen Rechteinhaber zeigt auch der Streamingdienst Prime Video weiterhin die Königsklasse. DAZN, das die Champions League noch bis 2027 überträgt, ging bei der Vergabe leer aus - bekommt aber die Europa und Conference League.

Fans brauchen noch ein weiteres Abo

Während in Zukunft die Spiele von Real Madrid, dem FC Liverpool oder Bayern München damit bei Paramount laufen werden, überträgt Prime jeweils mittwochs ein Topspiel - in der laufenden Rechteperiode ist dies am Dienstag der Fall. Auch das Endspiel um den „Henkelpott“ läuft bei Paramount - sollte ein deutsches Team ins Finale einziehen, muss es laut Rundfunkstaatsvertrag allerdings frei empfangbar zu sehen sein.

Damit müssten Fans in Deutschland in Zukunft vier anstatt drei Abos haben, um bei den Männern alle Spiele der Bundesliga (Sky/DAZN) und Champions League schauen zu können.

Und so setzt sich die Entwicklung fort, dass neben den klassischen TV-Anstalten die großen Streamingdienste auch bei den Rechten im Sport immer mehr mitmischen - auch Netflix oder Disney+ drängen in den Markt. „Die Medienmärkte“ würden sich „rasant entwickeln“, hieß es in einer Mitteilung der Agentur „UC3“, die sich für die UEFA um den Verkaufsprozess gekümmert hat: „Angetrieben durch den Aufstieg globaler, digitaler Plattformen“.

Genau davon hat Hoeneß schon lange, lange geträumt - schließlich treibt die Konkurrenz den Preis für die TV-Rechte in immer größere Höhen.