Beim enttäuschenden 2:2 von Borussia Dortmund gegen Bodö/Glimt in der Champions League erwischen gleich zwei BVB-Joker einen gebrauchten Tag.
Champions League: Ein BVB-Star fliegt ins Leere - Einzelkritik
Einzelkritik: Chance vertan
Seine Startelf-Chance kann dagegen Jobe Bellingham überhaupt nicht nutzen. Die BVB-Stars in der SPORT1-Einzelkritik.
Kobel muss BVB mehrfach retten, Couto macht viel Alarm
GREGOR KOBEL: Blieb im Eins-gegen-Eins gegen Högh stehen, sodass er den zu zentralen Versuch parieren konnte (7. Spielminute). Minuten später mit einer Weltklasse-Parade (12.): Einen strammen Schuss von Högh lenkte er gerade noch an den Pfosten. Im Anschluss konnte er sich – bis zur 87. Minute - nicht mehr wirklich auszeichnen, musste dafür zweimal hinter sich greifen. Bei den Gegentreffern allerdings ohne Schuld. In den Schlussminuten hielt er nochmal glänzend, als Svensson eine Flanke gefährlich Richtung eigenes Tor beförderte (87.) SPORT1-Note: 2
YAN COUTO (bis 76.): Durfte nach seiner starken Vorstellung gegen Hoffenheim erneut von Beginn an ran und überzeugte. Machte wie zuletzt viele Meter nach vorne und sorgte für viel Alarm auf seiner rechten Seite. Selbst unfaire Grätschen wie von Fet (22.), konnten ihn nicht stoppen. Leitete den zweiten Dortmunder Treffer mit seiner Flanke auf Beier ein (51.). Später tanzte er im Bodö-Strafraum gleich zwei Gegenspieler mit enger Ballführung mehrmals aus, verpasste dann aber das Abspiel. Auch wenn nicht alles gelang: Bei ihm scheint der Knoten endgültig geplatzt zu sein. Für ihn kam in der Schlussphase Ryerson. SPORT1-Note: 2,5
WALDEMAR ANTON: Von Beginn an ein konzentrierter Auftritt des Abwehrchefs. Gewann jedes seiner vier Duelle in der Luft. Versuchte sich auch immer wieder im Spielaufbau. Nicht jeder lange Ball fand dabei allerdings einen Mitspieler. Fasste sich nach einem Duell mit Högh an den rechten hinteren Oberschenkel und musste nach einer halben Stunde vorzeitig Feierabend machen. Für ihn kam Daniel Svensson in die Partie. SPORT1-Note: 3
Schlotterbeck sieht bei Gegentoren nicht gut aus
NICO SCHLOTTERBECK: Der emotionale, aber nicht fehlerlose Leader auf dem Feld! Bemühte sich, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und die Tiefe zu suchen. Gute Flanke aus dem Halbfeld auf den Kopf von Bellingham – knapp vorbei (23.). Spielte Couto vor dem zweiten Dortmunder Treffer mit dem ersten Kontakt aus dem Zentrum frei (52.). Sah allerdings beim Gegentreffer kurz vor dem Pausenpfiff nicht gut aus – da stimmte die Zuordnung nicht. Genauso wie beim zweiten Tor von Bodö. Auch weil Anselmino Sekunden zuvor vom Platz humpelte. In der Schlussphase schob er immer wieder mit an. SPORT1-Note: 4
RAMY BENSEBAINI: Kehrte nach überstandenen Rückenproblemen zurück in die erste Elf. Rückte nach Antons Auswechslung von der linken Schiene auf die Innenverteidigerposition (30.). Gewann nahezu jeden Zweikampf. Einziger Makel: Schimpfte zwar direkt nach dem Ausgleich in Richtung Schlotterbeck – doch auch er hatte Aktien am Gegentreffer (42.). SPORT1-Note: 3,5
AARON ANSELMINO: Gewohnt aggressiv in den Zweikämpfen, defensiv tadellos. Lieferte sich immer wieder intensive Duelle mit dem starken Hauge – meist blieb er Sieger. Hatte das 3:1 auf dem Kopf, es standen aber zu viele Bodö-Spieler im Weg (62.). Bitter: Humpelte kurz vor dem Ausgleich mit Tränen in den Augen vom Platz, fehlte beim Treffer und konnte auch im Anschluss nicht mehr weitermachen. Dabei war er gerade auf bestem Wege, sich in der ersten Elf festzuspielen. Für ihn kam Can. SPORT1-Note: 2,5
Borussia Dortmund: Bellingham fehlt der Mut
JOBE BELLINGHAM: Ersetzte den angeschlagenen Sabitzer auf der Doppelsechs mit Nmecha. Bekam damit die Chance, sich zu empfehlen - konnte diese aber nicht nutzen. Lief viel, forderte immer wieder den Ball. Ihm fehlt aber weiterhin der Mut. Spielte überwiegend Sicherheitsbälle, fiel daher nicht groß auf. Sein Kopfball ging knapp am rechten Pfosten vorbei (23.). Defensiv konnte er nicht für die nötige Stabilität sorgen. Grätschte vor dem Fast-Eigentor von Svensson (87.) komplett ins Leere. SPORT1-Note: 5
FELIX NMECHA: Hielt das Zentrum weitestgehend zusammen und verteilte die Bälle. Versuchte es mit vielen Steckpässen, wie in der 8. oder 86. Minute, um so die Kette von Bodö zu überspielen. Hatte die erste Torannäherung des BVB. Seinen Distanzschuss klärte Haikin zur Ecke (13.). In der Folge nicht ganz so aktiv wie in den letzten Spielen. Große Fehler unterliefen ihm nicht. SPORT1-Note: 3,5
Brandt beschenkt sich selbst
JULIAN BRANDT: Der beste Dortmunder! Beschenkte sich in seinem 500. Profi-Pflichtspiel mit einem Doppelpack selbst. In der ersten Hälfte spielte ihn Silva nach einem katastrophalen Abwehrfehler von Bodö mustergültig frei. Auch wenn er den Ball nicht optimal traf, konnte Haikin den Abschluss nicht mehr entschärfen – 1:0 (18.). In der zweiten Halbzeit staubte er nach einem Beier-Flugkopfball zur erneuten BVB-Führung ab (51.). Sorgte aber auch immer wieder dafür, dass die Dortmunder Tempo aus dem Spiel nahmen und etwas Ruhe ins Spiel brachten. SPORT1-Note: 2
MAXIMILIAN BEIER (bis 67.): Ein sehr engagierter, wenn auch zu oft glückloser Auftritt. Hatte die Riesen-Chance auf das 2:0. Nach einer butterweichen Silva-Flanke hätte er Haikin wohl noch nach der Ecke fragen können, so frei war er. Köpfte dann allerdings knapp am Bodö-Kasten vorbei (20.). Nach der Pause sicherte er sich mit seinem tollen Flugkopfball vor dem 2:0 einen Assist – erst hielt Haikin, dann staubte Brandt zur erneuten BVB-Führung ab (51.). Wollte dann unbedingt noch selbst treffen. Seine beiden aussichtsreichsten Versuche gingen entweder knapp am Kasten vorbei (58.) oder Haikin bekam noch die Fingerspitzen an den Ball (61.). Kurze Zeit später durfte er Feierabend machen. Für ihn kam Adeyemi. SPORT1-Note: 3
Silva zahlt Vertrauen zurück
FABIO SILVA (bis 67.): Bekam zum zweiten Mal in dieser Spielzeit das Vertrauen von Beginn an und zahlte es mit einer starken Leistung zurück. Er war ein ständiger Unruheherd. Bot immer wieder Läufe in die Tiefe an und war an fast jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt. Schaltete nach einem katastrophalen Fehler in der Bodö-Defensive blitzschnell um, zog im Vollsprint Richtung Tor und legte dann überlegt auf Brandt quer – 1:0 (18.). Augenblicke später bediente er Beier mit einer butterweichen Flanke, doch der Offensivspieler köpfte knapp am Tor vorbei (20.). Kurz vor dem Seitenwechsel zielte er zu zentral (40.). Auch nach der Halbzeit probierte er es immer wieder, sowohl mit dem Fuß aus der Distanz als auch mit dem Kopf im gegnerischen Sechzehner. Nach gut einer Stunde versuchte er im Eins-gegen-Eins gegen Haikin den Lupfer, der Bodö-Keeper blieb Sieger (66.). Bekam bei seiner Auswechslung Standing Ovations – verdient (67.). SPORT1-Note: 2
DANIEL SVENSSON (ab 30.): Kam nach einer halben Stunde für den verletzten Anton in die Partie und nahm die Position auf der linken Schiene ein. Bensebaini rückte ins Zentrum. Bei seiner ersten getretenen Ecke musste sich Haikin langmachen, damit der Ball nicht im Tor landet. Gewohnt einsatzfreudig, scheute keinen Zweikampf. Hatte Glück, dass Kobel seine missglückte Rettungsaktion aus dem Winkel fischte (87.). SPORT1-Note: 3
Was ist mit Guirassy los?
SERHOU GUIRASSY (ab 67.): Kam nach etwas mehr als einer Stunde für den starken Silva in die Partie. Nicht annähernd so aktiv und ins Spiel eingebunden wie Silva. Fiel nur bei einem missglückten Fallrückzieher (83.) und mit einem Stoppfehler (86.) auf. Was ist bloß los mit der einstigen „Lebensversicherung“? SPORT1-Note: 5
KARIM ADEYEMI (ab 67.): Ersetzte Maxi Beier und sollte für die Entscheidung sorgen. In richtig gefährliche Aktionen kam er allerdings nicht mehr und zeigte auch nach eigener Ansicht eines seiner schlechtesten Spiele in dieser Saison. SPORT1-Note: 5
EMRE CAN (ab 76.): Kam für den verletzten Anselmino in die Partie. SPORT1-Note: Ohne Bewertung
JULIAN RYERSON (ab 76.): Ersetzte Couto und sollte gegen seine Landsmänner noch einmal neuen Schwung bringen. Es blieb beim Versuch. SPORT1-Note: Ohne Bewertung