Es war ein kurzes Halten, das Florian Wirtz schließlich zu Fall brachte - und nun in England für ordentlich Wirbel sorgt.
Champions League: Englands Presse urteilt knallhart über Wirtz-Elfer
Empörung über Wirtz-Elfmeter
„In England wäre das Ziehen an Wirtz‘ Trikot als flüchtig oder unbedeutend angesehen worden. In der Champions League reicht es für einen VAR-Elfmeter. In der Premier League wäre auch die Art und Weise, wie Wirtz zu Boden ging, berücksichtigt worden“, fasste die renommierte BBC die spielentscheidende Szene nach Liverpools Sieg bei Inter Mailand (1:0) zusammen.
Ex-Frankfurter Hugo Ekitiké hatte einen Ball auf Wirtz‘ Kopf weiterzuleiten versucht. Der DFB-Star verlor das Kopfballduell mit Inter-Verteidiger Alessandro Bastoni, sprintete dem Ball im Strafraum aber direkt hinterher.
Zwayer lässt erst weiterlaufen
Unzweifelhaft: Bastoni packte Wirtz anschließend am Trikot, der 22-Jährige schien aber recht leicht zu Boden zu gehen - oder wie The Sun urteilte: „Unter einem äußerst leichten Ziehen“.
Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer ließ das Spiel zunächst weiterlaufen, entschied nach Eingriff des VAR und nach Ansicht der Bilder aber schließlich doch auf Strafstoß, den Dominik Szoboszlai zum späten Sieg verwandelte (88.).
„Das ist ein skandalöser Elfmeter. Ich verstehe nicht, warum der VAR eingreifen musste, obwohl der Schiedsrichter alles gesehen hat, nämlich eine offensichtliche Schwalbe, bei der er sich zu Boden geworfen hat“, erklärte Trainer-Legende Fabio Capello bei Football Italia.
Wirtz-Elfer „ein Fehler“
Und auch die Gazzetta dello Sport resümierte - wenn auch weniger emotional: „Die Entscheidung des VAR und der Elfmeter für Liverpool waren ein Fehler.“
Um das Bild rund zu machen, verwies die BBC in ihrer Argumentation ausgerechnet auf eine Szene, die Wirtz‘ DFB-Teamkollegen Nick Woltemade betraf, der „in Bournemouth keinen Elfmeter“ bekommen habe, weil er zu leicht zu Boden gegangen sei.
Das Liga-Spiel am 21. September war 0:0 ausgegangen - also mit demselben Ergebnis, das ohne den Wirtz-Elfmeter in Mailand wahrscheinlich auch auf der Anzeigetafel gestanden hätte.