Giulia Gwinn hat die Anfeindungen gegen Schiedsrichterin Fabienne Michel beim Drittligaspiel zwischen dem SC Verl und Rot-Weiss Essen scharf kritisiert und die gesellschaftlichen Akzeptanz des Frauenfußballs angeprangert.
DFB-Star: "Dieser Vorfall ist bodenlos!"
Gwinn: „Dieser Vorfall ist bodenlos“
„Das ist ein Musterbeispiel dafür, dass die Toleranz längst nicht so weit ist, wie sie sein sollte“, sagte die 25 Jahre alte Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Die 30 Jahre alte Unparteiische Michel war Ende März bei der Partie zwischen Verl und Essen übel sexistisch beleidigt worden, es kam sogar zu Vergewaltigungsankündigungen. „In meinen Augen ist dieser Vorfall bodenlos. Da gilt es für uns als Frauen, gesellschaftlich und im Fußball, zusammenzustehen. Das darf man nicht so hinnehmen. Dass wir uns 2025 damit noch beschäftigen müssen, ist unglaublich“, echauffierte sich Gwinn.
Bayern-Star Gwinn nimmt Bundestrainer in Schutz
Darüber hinaus verteidigte die Bayern-Spielerin Bundestrainer Christian Wück gegen die zuletzt aufgekommene Kritik.
Wück verfolge eine „andere Herangehensweise“ als Horst Hrubesch und Martina Voss-Tecklenburg zuvor: „Die Mannschaft erlebte zunächst einen Umbruch nach dem Rücktritt vieler erfahrener Spielerinnen, die eine tragende Rolle gespielt haben. Christian musste die Mannschaft neu formen. Dass wieder alle Rädchen ineinandergreifen, ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht.“
Mit Blick auf die bevorstehende EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) sieht Gwinn noch Steigerungspotenzial.
„Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, vielleicht im Bereich von 70 bis 80 Prozent“, erläuterte die Außenverteidigerin von Meister Bayern München: „Wir müssen uns bewusst machen, dass es in der Phase bislang okay war, die bisherigen Leistungen für den ganz großen Erfolg beim Turnier in der Schweiz jedoch nicht reichen werden.“
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)