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Youssoufa Moukoko: Reise zu den Anfängen mit BVB bei St. Pauli

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Youssoufa Moukoko: Reise zu den Anfängen mit BVB bei St. Pauli

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Moukokos Reise zu den Anfängen

Youssoufa Moukoko wird im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund eine Reise zu den Anfängen unternehmen. Es geht nach Hamburg, wo für das Wunderkind im Jahr 2014 alles beginnt.
Youssoufa Moukoko kommt beim BVB in dieser Saison noch nicht richtig zum Zug. Dortmund hat aber einen klaren Plan mit dem deutschen Supertalent.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Youssoufa Moukoko war neun Jahre alt, als er seinem Heimatland Kamerun den Rücken kehrte und im Oktober 2014 im rund 5.000 Kilometer entfernten Hamburg landete.

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Sein Vater Joseph lebte bereits seit den 1990er Jahren als deutscher Staatsbürger in der Hansestadt und wollte seinem Sohn bessere Chancen bieten. Auch Moukokos Bruder Borel, der mittlerweile in Kamerun spielt, kam nach Deutschland.

Im Januar 2022 wird der heute 16-Jährige zurück in die Stadt kommen, in welcher sein Stern rund um den Fußball aufging. Und zwar in einer beruflichen Sache - als Profi des BVB, der im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC St. Pauli antritt. Doch von Anfang an. (DFB-Pokal: Ergebnisse und Spielplan)

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St. Pauli hätte Moukoko fast weggeschickt

„Ich wollte aus Spaß Fußball spielen. Dann sind wir zu St. Pauli gefahren“, erinnerte sich das Juwel von Borussia Dortmund in der DAZN-Doku „BVB 09 – Stories Who We Are“ an seine Anfangszeit in Hamburg. Bereits an seinem ersten Tag in der neuen Heimat war das. „Da habe ich gefragt, ob ich mitspielen kann. Die Frau wollte mich wegschicken und meinte ‚Nein‘. Ich war traurig und wollte wieder gehen.“

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Es war St. Paulis Scout Marco Feldhusen, welcher der Geschichte eine entscheidende Wendung gab: „Er hat gesagt: ‚Lass ihn spielen und wir gucken, was er drauf hat‘. Ich war fußballerisch besser als alle anderen“, sagte Moukoko.

Der kleine Junge bekam die Chance eines Probetrainings. Er kam zum Probetraining mit seinem Papa und hatte eine Sporttasche dabei. Er hatte aber keine Fußballschuhe mit Profil drunter, sondern nur Sportschuhe dabei“, erinnerte sich Jugendtrainer Jonas Louca bei SPORT1.

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Moukoko hatte drei Wochen keine Fußballschuhe

Moukoko überzeugte auch ohne eigene Fußballschuhe und wurde immer wieder eingeladen. „In den ersten drei Wochen hatte ich keine Fußballschuhe. Dann hat mir mein Vater aber welche gekauft“, verriet er in der Doku.

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„Am Anfang war es eher so, dass wir ihm hier einen Anker gaben, um in Deutschland anzukommen“, erinnerte sich Louca: „Wenn du ihm einen Ball gegeben hast, hat er damit gemacht, was er wollte. Der, der ihn stoppen kann, der muss erst noch erfunden werden.“

Auf dem Kiez war man beeindruckt von den Fähigkeiten des Jungen und fragte ihn, ob er bleiben wolle. Moukoko sagte zu und blieb eineinhalb Jahre im Nachwuchs der Kiezkicker, wo er Tore am Fließband produzierte. Er wurde schnell in die C-Jugend versetzt, da er für Gleichaltrige zu gut war. Einer seiner größten Förderer: Baris Tuncay.

„Ich finde es cool, dass er seine Spielfreude beibehalten hat. Das spürt man total. Und es erfüllt einen natürlich mit Stolz, dass man ihn begleiten durfte“, sagte dieser in der DAZN-Doku: „Auffällig ist sein Deutsch, das unfassbar gut geworden ist im Vergleich zu damals.“

Joseph Moukoko (L) bei einem Spiel der C-Jugend des FC St. Pauli, an dem sein Sohn teilnahm
Joseph Moukoko (L) bei einem Spiel der C-Jugend des FC St. Pauli, an dem sein Sohn teilnahm

Moukoko stellt einen Rekord nach dem anderen auf

Tuncay dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass Moukoko bei St. Pauli blieb und nicht zum ruhmreichen Hamburger SV ging, dessen Fan sein Vater ist. Doch der Anhänger des HSV hatte seinem Sohn auch früh klargemacht, dass die Förderung von Talenten beim Stadtrivalen besser sei.

Im Sommer 2016 wechselte Moukoko dann schließlich nach Dortmund, wo er seitdem einen Rekord nach dem anderen aufstellt. Mit 16 Jahren und einem Tag wurde er zum jüngsten Bundesligaspieler der Geschichte, mit 16 Jahren und 18 Tagen zum jüngsten Spieler in der Champions League. Er ist außerdem jüngster Torschütze in der Bundesliga und jüngster Debütant der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Zurück zu den Anfängen

Einen Titel hat er mit den Schwarzgelben auch schon gewonnen: den DFB-Pokal in der vergangenen Spielzeit. Auf dem Weg der Titelverteidigung gibt es nun eine Reise zu den Anfängen. Am Sonntag wurde dem BVB ein Gastspiel bei St. Pauli zugelost, das im Januar 2021 steigen wird. (NEWS: Alle aktuellen Infos zum DFB-Pokal)

Das Achtelfinale im DFB-Pokal ist das erste Aufeinandertreffen der Klubs in einem Pflichtspiel seit dem 28. Oktober 2014. Beim 3:0 der Dortmunder in der zweiten Pokalrunde am Millerntor war Moukoko bereits in Hamburg - seit wenigen Tagen.

Seine Entwicklung seitdem ist atemberaubend - und seine Karriere hat eigentlich gerade erst begonnen. Für BVB-Coach Marco Rose ist der Stürmer längst eine gute Option. Das gilt derzeit im Besonderen, da Erling Haaland verletzt ausfällt.

Moukoko erholte sich jüngst von seiner Muskelverletzung. Am Wochenende saß er beim Spiel gegen den 1. FC Köln auf der Bank. Wenn es im neuen Jahr nach Hamburg geht, dann könnte Rose dem dann 17-Jährigen die Möglichkeit geben, noch einmal an alter Wirkungsstätte für Furore zu sorgen.