Nach dem dramatischen Aus im DFB-Pokal sitzt der Frust bei den Kölnern tief. Immer wieder im Fokus: Dominique Heintz. Der Abwehr-Chef des 1. FC Köln erhob im Nachgang heftige Arroganz-Vorwürfe gegen die siegreichen Leverkusener.
"Was da bei Leverkusen teilweise rumläuft - mit welcher Arroganz"
Arroganz-Vorwurf gegen Leverkusen
In der ARD wurde Heintz gefragt, ob es nach dem Schlusspfiff einen Disput mit Granit Xhaka gegeben habe, und worum es dabei ging. „Was war denn mit Xhaka? Das ist noch einer von den Vernünftigen“, antwortete der 31-Jährige zunächst.
„Sehr arrogant” - Heintz muss sich „beherrschen“
„Aber was da bei Leverkusen teilweise rumläuft: Mit welcher Arroganz, da muss ich mich beherrschen, was ich sage“, regte sich Heintz im Folgenden auf. Namen nannte der Innenverteidiger jedoch nicht, aber besonders die Spieler auf der Bank hätten sich wohl unsportlich verhalten. „Was die reingerufen haben, wie sie sich präsentiert haben. Gerade zum Schluss, wie sie uns provoziert haben“, ärgerte sich Heintz bei Sky: „Da müssen die nicht noch provakant bis zu unserer Eckfahne laufen und uns Sachen an den Kopf werfen, nur weil wir heute gut dagegengehalten haben.“ Das Verhalten sei „sehr arrogant“ gewesen.
Gegen diesen Vorwurf wehrte sich Bayer-Trainer Xabi Alonso. „Ich kann nicht erklären, was er gesagt hat. Ich habe keine Arroganz bei meiner Mannschaft gesehen. Wir haben gekämpft und gejubelt. Ich habe auch etwas gesehen, aber was auf dem Platz passiert, bleibt auf dem Platz“, betonte der Spanier auf SPORT1-Nachfrage bei der Pressekonferenz.
FCK-Coach Gerhard Struber zeigte Verständnis für den Vorwurf seines Schützlings. „Dominique Heintz würde das nicht sagen, wenn da nicht was gewesen wäre von Leverkusener Seite“, stellte Struber fest.
Auch Granit Xhaka äußerte sich zu den Aussagen von Heintz. „Im Derby sind so viele Emotionen dabei, von beiden Seiten. Am Ende muss man sich trotzdem die Hand geben“, befand der Leverkusener Mittelfeldregisseur.
Andrich reagiert auf Arroganz-Vorwürfe
Robert Andrich hingegen drehte den Spieß um und schoss gegen Heintz zurück. „Wer selber Trash-Talk macht, muss auch mit dem Echo leben“, schrieb der deutsche Nationalspieler in seiner Instagram-Story.
Auch während der Partie war Heintz immer wieder im Blickpunkt. Nach einem Foul an Wirtz sah er früh die Gelbe Karte (19.) und hatte Glück, dass ihn Schiedsrichter Frank Willenborg nach einem Foul an Mukiele (45.+4) nicht vom Platz stellte.
Nach dem Mukiele-Foul forderte Bayer-Coach Alonso vehement Gelb-Rot für Heintz, daraufhin kam es zwischen dem spanischen Coach und dem Innenverteidiger zu einem Wortgefecht an der Seitenlinie. „Das war nicht gegen Alonso, sondern gegen die Bank von Leverkusen. Da muss ich mich heute beherrschen, damit ich nichts Falsches sage“, wurde Heintz erneut deutlich.
Nachspielzeit? „Das hat uns das Weiterkommen gekostet“
„Das war mein erstes Foul im Spiel, die Leverkusener sind uns drei-, viermal von hinten reingetreten und haben keine Gelbe Karte bekommen“, beschwerte sich Heintz im Nachgang, dass er für sein Foul an Wirtz verwarnt wurde. „Wir kriegen nach dem ersten Foul direkt Gelb, dass muss er besser laufen lassen, aber sonst hat er es gut gemacht“, sagte er zur Leistung von Schiedsrichter Willenborg.
Auch die achtminütige Nachspielzeit konnte Heintz nicht nachvollziehen: „Das ist natürlich bitter. Das hat uns das Weitergekommen gekostet.“ Patrik Schick hatte in der 90+6. Minute den Ausgleich erzielt und Leverkusen damit in die Verlängerung gerettet. Victor Boniface sorgte schließlich für die Entscheidung (96.).
Imad Rondic erzielte zwar noch einmal den vermeintlichen Ausgleich (112.), stand aber hauchdünn im Abseits, also kassierte der VAR den Treffer wieder ein. „Dann trifft uns wieder der Videobeweis. Das tut natürlich weh“, sagte Heintz abschließend.