Als kurz vor Schluss der regulären Spielzeit im DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln die achtminütige Nachspielzeit angezeigt wurde, führten die Gäste noch sensationell mit 2:1.
"Warum acht Minuten?"
„Warum acht Minuten?“
Am Ende schied der Zweitliga-Tabellenführer nach einer bitteren 2:3-Niederlage nach Verlängerung aus.
Viele Spieler, Verantwortliche und Fans der Kölner reagierten daher mit Unverständnis und heftiger Kritik am Schiedsrichter wegen der langen Nachspielzeit, in der Patrik Schick die Leverkusener in der sechsten Minute mit einem Kopfballtor die Verlängerung erzwang.
Thielmann ahnt nichts Gutes
Schon als die Tafel hochgehalten wurde, sah man Kölns Jan Thielmann in der TV-Übertragung ungläubig abwinken.
Auch Trainer Gerhard Struber fehlte jegliches Verständnis dafür, dass der Unparteiische Frank Willenborg so lange nachspielen ließ.
„Ich weiß es leider nicht, wo diese acht Minuten herkommen. Der Schiedsrichter wird wohl seine Argumente finden“, sagte der Österreicher am SPORT1-Mikrofon. „Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man so eine Nachspielzeit geben muss, weil es einfach nicht vorhanden war. Da fehlt mir das Verständnis für diese Nachspielzeit.“
Während die Worte des Trainers noch diplomatisch ausfielen, herrschte im Netz die pure Wut über die lange Nachspielzeit.
Netz tobt wegen langer Nachspielzeit
„Diese 8 Minuten sind so eine unfassbare Frechheit“, ärgerte sich etwa ein User auf X. Ein anderer Fan flüchtete sich indes in Sarkasmus und schrieb: „Nächstes Mal bitte 90 Minuten Nachspielzeit für Leverkusen.“
Eine Reaktion der derberen Art kam von diesem Nutzer: „8 Minuten Nachspielzeit, wollt ihr mich verar…“, schrieb er auf X. „Was ne Schiebung…3-4 Minuten wäre normal gewesen“, meinte ein anderer Anhänger der Kölner.
Willenborg ließ aber acht Minuten nachspielen. Mit der Folge, dass Leverkusen nicht nur über Schicks späten Ausgleich jubeln konnte, sondern auch über den 3:2-Siegtreffer in der achten Minute der Verlängerung durch Victor Boniface.
Nachspielzeit macht Köln ratlos
„Wir wollten das ganze FC-Herz auf dem Platz zeigen, das ist zu 100 Prozent aufgegangen. Dennoch tut es weh“, sagte Sport-Geschäftsführer Christian Keller nach dem Spiel.
„Der Schiedsrichter hat das ordentlich gemacht - aber ich verstehe nicht die Nachspielzeit, warum acht Minuten? Sechs Minuten wären mehr als ausreichend gewesen - dann wären wir jetzt im Halbfinale“, sagte Keller.
„Was soll ich sagen? Es ist das schlimmste Szenario passiert. Du machst ein super Spiel, führst - und bekommst eine Minute vor Schluss das Gegentor. Keine Ahnung, warum es acht Minuten Nachspielzeit gab“, sagte Angreifer Linton Maina: „Der gesamten Mannschaft fehlen ein bisschen die Worte. Heute überwiegen Trauer und Ärger, aber morgen können wir realisieren, wie stolz wir auf uns sein können.“
Besonders bitter: Der eingewechselte Neuzugang Imad Rondic traf bei seinem Debüt in der 111. Minute zum vermeintlichen 3:3, stand aber knapp im Abseits. „Ich hoffe, dass sie die Linie richtig gezogen haben. Nicht, dass ich heute Nacht zu Hause noch einen Kollaps kriege, weil es doch hätte zählen können“, sagte FC-Abwehrspieler Dominique Heintz: „Ich bin schon auf beiden Knien nach außen gerutscht. Ich habe gedacht: Elfmeterschießen, jetzt können wir das Ding reißen. Das wäre der Wahnsinn gewesen.“
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Mit Spoort-Informations-Dienst (SID)