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DFB-Pokal: War das Rot? Wirbel um Platzverweis - Auch Schweinsteiger reagiert

VAR-Rot! „Er haut mich komplett um“

Bochums Philipp Strompf erlebt im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart einen unglücklichen Abend. Nach einem Eigentor kassiert der Verteidiger auch noch einen umstrittenen Platzverweis. Experte Bastian Schweinsteiger ordnet die Entscheidung ein.
Bochums Philipp Strompf sah gegen den VfB Stuttgart die Rote Karte
Bochums Philipp Strompf sah gegen den VfB Stuttgart die Rote Karte
© IMAGO/Maximilian Koch
Bochums Philipp Strompf erlebt im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart einen unglücklichen Abend. Nach einem Eigentor kassiert der Verteidiger auch noch einen umstrittenen Platzverweis. Experte Bastian Schweinsteiger ordnet die Entscheidung ein.

Es war eine Szene, die wohl schon im ersten Durchgang für die Entscheidung sorgte. VfL Bochums Innenverteidiger Philipp Strompf hat im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart beim Stand von 0:1 eine umstrittene Rote Karte kassiert.

In der 44. Minute ereignete sich die Aufregerszene: Strompf legte sich als letzter Mann den Ball zu weit vor und kam in der Folge im Zweikampf gegen den heranstürmenden Deniz Undav zu spät. Strompf räumte den VfB-Stürmer ab, bekam von Schiedsrichter Florian Badstübner aber zunächst die Gelbe Karte gezeigt.

DFB-Pokal: Rote Karte für Strompf nach VAR-Eingriff

Badstübner wurde vom VAR an den Monitor am Spielfeldrand gebeten und änderte nach Ansicht der TV-Bilder seine Entscheidung. Unter Protesten der Bochumer stellte der Unparteiische Strompf mit glatt Rot vom Platz.

„Sehr unglücklich für den VfL, da brauchen wir nicht darüber reden“, sagte Experte Bastian Schweinsteiger in der ARD: „Er macht dann das Foul am Ende des Tages - als letzter Spieler. Das ist das Problem.“

Schweinsteiger habe in besagter Situation „keine große Torchance für den VfB“ ausgemacht. „Das Foul ist jetzt nicht sooo schlimm, dass man sagt, es ist eine Rote Karte. Aber der Schiedsrichter kommt nicht raus aus der Nummer, dass es der letzte Spieler ist“, erklärte Schweinsteiger.

Pechvogel Strompf: Erst Eigentor - dann Platzverweis

Stuttgart war früh durch ein Eigentor, ausgerechnet von Strompf, in Führung gegangen (12.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff folgte auch noch der Platzverweis.

VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig sagte in der Halbzeitpause: „Es ist natürlich fürchterlich mit dem Eigentor und mit der sehr harten und, wenn man es böse sagen will, sehr kleinlichen Roten Karte. Das ist jetzt nochmal eine Megaaufgabe geworden.“

Simon Zoller, Ex-Profi und inzwischen Leiter Lizenzbereich, erklärte: „Die Stimmung in der Kabine war gut, weil wir gut im Spiel sind. Die Situation am Ende macht die Grundstimmung teilweise zunichte.“

Zoller: „Es ist schon Wahnsinn“

Und was die harte Entscheidung des Schiedsrichters angeht? „So zu bewerten und Foul zu pfeifen... Es ist schon der Wahnsinn, daraus eine Rote Karte zu machen“, fügte Zoller hinzu.

Auch Sky-Kommentator Martin Groß sprach von einer „sehr, sehr, sehr strengen Auslegung“.

Ganz anders nahm die Szene jedoch der gefoulte Undav wahr. „Ich habe gar nicht verstanden, warum der Schiedsrichter Gelb gegeben hat. Er war der letzte Mann und haut mich komplett um“, sagte der Stürmer nach der Partie.

„Ich chippe den Ball sonst zu Jamie (Leweling, Anm. d. Red.) weiter, aber im Endeffekt kam der VAR. Für mich ist es eine klare Rote Karte, er trifft erst mich und dann den Ball - wenn überhaupt“, so Undav weiter.

Nach Wiederanpfiff erhöhte der Stürmer dann schnell auf 2:0 (47.) und besiegelte dadurch die Bochumer Niederlage. Trotz einiger Chancen im ersten Durchgang blieb der VfL ohne eigenes Tor und schied im Achtelfinale aus (0:2).