Home>Fußball>DFB-Team>

AfD-Vize Alexander Gauland: Nationalmannschaft nicht mehr deutsch

DFB-Team>

AfD-Vize Alexander Gauland: Nationalmannschaft nicht mehr deutsch

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

AfD-Vize ätzt nun gegen Özil

Der stellvertretende Parteichef der AfD, Alexander Gauland, sorgt mit einer weiteren Provokation für Aufsehen. Diesmal spricht er der Nationalelf die Identität ab.
Alexander Gauland sorgt nicht zum ersten Mal für Unverständnis
Alexander Gauland sorgt nicht zum ersten Mal für Unverständnis
© DPA Picture-Alliance
Der stellvertretende Parteichef der AfD, Alexander Gauland, sorgt mit einer weiteren Provokation für Aufsehen. Diesmal spricht er der Nationalelf die Identität ab.

Der stellvertretende Parteichef Alexander Gauland von der rechtspopulistischen AfD hat sich mit Provokationen gegen die Nationalelf erneut ins Abseits gestellt.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Eine deutsche oder eine englische Fußball-Nationalmannschaft sind schon lange nicht mehr deutsch oder englisch im klassischen Sinne", sagte der Politiker dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Der Profifußball sei "keine Frage der nationalen Identität mehr", sondern "letztlich eine Geldfrage", meinte Gauland wenige Tage nach seiner unwürdigen Attacke gegen Nationalspieler Jerome Boateng.

Gauland gegen "multikulti"

Der Deutsche Fußball-Bund reagierte zunächst nicht auf Gaulands neue Aussagen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Für den 75 Jahre alten Partei-Vize Gauland seien die zahlreichen Spieler mit Migrationshintergrund im Weltmeister-Team außerdem kein Beweis dafür, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist: "Ich glaube nicht, dass die Nationalmannschaft dafür das passende Symbol ist."

Das Lebensgefühl der meisten Deutschen sei nicht "so multikulti": "Da gibt es noch immer eine starke Verbundenheit zu Land und Leuten und Geschichte und Tradition. Sie fiebern zwar mit dem Fußball mit, aber diese multikulturelle Welt ist den meisten noch immer fremd."

Kritik an Özils Mekka-Reise

Die Reise von Nationalspieler Mesut Özil Ende Mai nach Mekka nannte der AfD-Politiker "sehr gewöhnungsbedürftig" für seine Partei, "die den Islam nicht als Teil Deutschlands betrachtet".

Bei Fußballspielern akzeptiere er dies zwar, aber "bei Beamten, Lehrern, Politikern und Entscheidungsträgern würde ich sehr wohl die Frage stellen: Ist jemand, der nach Mekka geht, in einer deutschen Demokratie richtig aufgehoben? Liegt die Loyalität beim deutschen Grundgesetz, oder liegt sie bei einem Islam, der ein politischer Islam ist?

{ "placeholderType": "MREC" }

Daneben verteidigte Gauland in dem Spiegel-Interview seine Aussagen über Nationalspieler Jerome Boateng und übte Kritik an AfD-Chefin Frauke Petry, die sich für seine Worte öffentlich entschuldigt hatte.

"Frau Petry sprach von Erinnerungslücken. Dass sie mir dies ohne Kenntnis des Vorgangs unterstellt hat und damit auf mein Alter angespielt hat, fand ich illoyal", sagte Gauland.

Entrüstung nach Boateng-Eklat

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hatte Gauland behauptet: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben."

Zunächst hatte der AfD-Vize das Zitat abgestritten, wenig später dann erklärt, er sei bei seiner entsprechenden Aussage falsch interpretiert worden.

Die Äußerungen Gaulands hatten in weiten Teilen der Bevölkerung für Entrüstung und eine Welle der Solidarität mit dem Nationalspieler gesorgt.

DFB-Präsident Reinhard Grindel nannte es "einfach geschmacklos", die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft "für politische Parolen zu missbrauchen". Millionen Menschen liebten die Nationalmannschaft, "weil sie so ist, wie sie ist".