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Mats Hummels im DFB-Team: BVB-Star im Faktencheck mit Süle und Ginter

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Mats Hummels im DFB-Team: BVB-Star im Faktencheck mit Süle und Ginter

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Braucht die Nationalelf Hummels noch?

Mats Hummels fehlt im Aufgebot des DFB-Teams. SPORT1 zeigt im Daten-Check, warum der Abwehrchef des BVB im Nationalteam trotzdem keineswegs abzuschreiben ist.
Hansi Flick setzt weiter auf Jugend und noch nicht allzu etablierte Namen. In de WM-Quali-Spielen gegen Rumänien und Nordmazedonien könnte der Bundestrainer zudem einen Startrekord einstellen.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Die Nationalmannschafts-Karriere muss Mats Hummels wohl so langsam wie eine Fahrt mit einer der Attraktionen im Phantasialand nahe seiner Geburtsstadt Bergisch Gladbach vorkommen.

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Rückblende: 2014 war der Starspieler von Borussia Dortmund mit dem Gewinn des WM-Titels auf dem Höhepunkt seines fußballerischen Schaffens angelangt. Dann sortierte der langjährige Bundestrainer Joachim Löw seinen Abwehrchef nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft 2018 aus.

Doch es kam anders, Löw besann sich eines Besseren, Hummels wurde wieder nominiert und kehrte offiziell zurück zum DFB-Team, mit dem er bei der EM dann im Achtelfinale scheiterte.

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Unter Löws Nachfolger Hansi Flick wiederum setzte es einen abermaligen Rückschlag - Problemen an der Patellasehne verdarben Hummels‘ Teilnahme an Flicks Debüt.

Inzwischen ist der 32-Jährige wieder genesen, für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele gegen Rumänien und in Nordmazedonien bekam Hummels aber dennoch einen Korb des neuen Bundestrainers. (Ergebnisse der WM-Qualifikation)

Tür für Hummels weiter offen

„Wir wissen alle, welche Qualität Mats hat, wenn er hundertprozentig fit ist. Ich habe mit Mats telefoniert. Wir haben uns beide dafür entschieden, dass er die Trainingstage in der freien Zeit nutzen kann, den nächsten Schritt zu machen, um bei hundert Prozent anzukommen“, erklärte Flick.

Doch klar ist auch, dass der Weg zurück ins DFB-Team nicht einfach werden wird angesichts der Konkurrenten in der Innenverteidigung wie vor allem Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) und Niklas Süle (FC Bayern).

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Doch wo genau steht Hummels im Vergleich zu den jüngeren Kandidaten? SPORT1 macht mit den Daten von Deltatre den Fakten-Check.

Hummels bringt Erfahrung, Kopfballstärke und Zweikampfstärke

Hummels kommt mittlerweile auf 76 Länderspiele, in denen er als Innenverteidiger immerhin fünf Tore erzielt hat. Der fünf Jahre jüngere Ginter kommt auf 44 Länderspiele (zwei Tore), der sechs Jahre jüngere Süle auf 35 Länderspiele (ein Tor). Hummels hat alle Tore per Kopf erzielt, Ginter und Süle keines.

Die Kopfballstärke des BVB-Profis ist demnach ein großes Plus - defensiv wie offensiv. Gleiches gilt für die Erfahrung, die Flick auch schon mit Thomas Müller (Bayern) zurück ins Team holte.

Und dann ist da noch die Zweikampfstärke von Hummels: 64,5 Prozent seiner Duelle gewinnt der BVB-Abwehrchef im Schnitt im DFB-Trikot. Ginter (60,4 Prozent) fällt bei diesem Wert etwas ab, Süle weist jedoch einen noch besseren Wert auf (65,7 Prozent). In den Luftduellen wiederum hat Hummels die Nase vorn.

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Hummels kommt auf die meisten Ballkontakte

Wichtig ist Flick auch das Aufbauspiel, das ein moderner Innenverteidiger prägen muss. Die Erkenntnis beim Daten-Vergleich: Auch hier muss sich Hummels keineswegs vor Ginter und Süle verstecken.

Im Schnitt kommt Hummels auf 81 Ballkontakte in einem Spiel für die deutsche Nationalmannschaft. Ginter (73) und Süle (80) erreichen diesen Wert nicht ganz.

In puncto Passgenauigkeit haben dagegen die jüngeren Kandidaten die etwas besseren Anlagen: Süle triumphiert mit einer Passquote von 89,4 Prozent vor Ginter (86,7 Prozent) und Hummels (86,1 Prozent).

Doch historische Daten sind das eine - aktuelle dürften für Flick noch wichtiger sein.

Hummels wird langsamer - bleibt aber bissig

Bei den Daten der aktuellen Bundesliga-Saison fällt bei Hummels die starke Zweikampfquote auf. Sie liegt bei 69,2 Prozent, ist damit besser als die von Bayern-Star Süle (65,6 Prozent). Ginter überragt allerdings mit 72,7 Prozent.

Der Gladbacher weist auch mit 90 Ballkontakten pro 90 Spielminuten einen starken Wert auf. Auch Süle (89) erreicht diese Marke fast, der Wert von Hummels liegt bei 79.

Dafür kann sich mit 87,9 Prozent die Passquote des Dortmunders sehen lassen. Sie ist leicht besser als Ginters (87,7 Prozent). Süle (92,3 Prozent) bestätigt nach Datenlage allerdings den Eindruck, der beste Spieleröffner des Trios zu sein.

Auffällig ist, dass Hummels einiges an Geschwindigkeit eingebüßt hat. Seinen Topspeed in der Bundesliga von 34,7 km/h erreicht er längst nicht mehr. Mit 30,4 km/h ist er in dieser Spielzeit der langsamste des Dreigestirns – Ginter kommt auf 31,1 km/h, Süle auf 32,5 km/h.

Wie steht es um Führungsqualitäten?

Zu denken gibt demnach, dass Hummels leistungstechnisch so langsam von seinen Herausforderern überholt werden könnte.

Ein wichtiger Faktor zur Kompensation ist allerdings Hummels‘ unbestrittene Führungsstärke.

In der Hierarchie kommt er beim BVB gleich hinter Kapitän Marco Reus - und er ist oftmals lautstärker. Mehr noch: Auch in der Nationalmannschaft hat Hummels gezeigt, dass er die Rolle des Abwehrchefs bestens auszufüllen vermag.

Doch auch Ginter entwickelt sich in dieser Richtung weiter, ist in Gladbach zum Führungsspieler gereift, verschafft sich auf dem Platz immer mehr Gehör.

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Süle hat beim FC Bayern unterdessen eine andere Rolle eingenommen: Im Sommer galt er als Verkaufskandidat, unter Julian Nagelsmann steigt seine Formkurve nun wieder steil bergauf.

Bedeutet auch: Wenn sich Süle noch weiter verbessert, wie der FCB-Coach jüngst in Aussicht stellte, dann dürfte für Flick kein Weg an dem Hünen vorbeiführen.

Genausowenig wie Hummels abzuschreiben ist.