„Völlig losgelöst von der Erde“ schallte es durch die Frankfurter Arena, nachdem Maximilian Mittelstädt gegen die Niederlande den wunderschönen Treffer zum 1:1 erzielt hatte. Groß war der Hype um den Song bereits Tage vor dem Nachbarschaftsduell. Nachdem eine Fanpetition ihre Wirkung erreicht hatte, wurde er noch größer.

Die deutschen Fans hatten sich dafür eingesetzt, dass der 80er-Hit von Peter Schilling den Torjingle „Kernkraft 400″ von Zombie Nation ablöst und bei deutschen Treffern erklingt. Ausgangspunkt waren Adidas-Werbevideos zu den neuen Trikots, in denen „Major Tom“ zu hören war – das Lied ging viral.

Am Ende hatte auch der DFB ein Einsehen – die Fans durften bei Mittelstädts Treffer vom „völlig schwerelosen Raumschiff“ singen. Groß war folglich auch die Freude bei Sänger Peter Schilling, der die Vorgänge um seinen Song genauestens verfolgte.

„Major Tom“-Sänger lädt Müller auf eine Halbe ein

„Ich finde es gut, dass die Aktion aus den Fans, aus dem Publikum heraus entstanden ist. Das ist ein Novum und das macht mich sehr glücklich. Dass das in meinem Heimatland passiert, ist heart-breaking und großartig“, schwärmt er in den SPORT1 News.

Zwar habe es „immer ein Grundrauschen“ und „immer wieder Anfragen“ wegen „Major Tom“ gegeben. Diese Dimensionen seien allerdings neu. Schilling sei selbst „durch und durch Fußballfan“ und habe „selbst bis zu meinem 14. Lebensjahr gespielt, hatte ein Probetraining beim VfB Stuttgart“.

Er sei allerdings „relativ schmerzempfindlich“ und habe es „schnell wieder sein lassen“. „Ich hatte die Option Musik. Und da habe ich keine Grenzen gesehen. Musik ist mein Leben, die Entscheidung war zu 100 Prozent richtig.“

Besonders gefällt ihm die Aussage von Thomas Müller, der nach dem Sieg gegen die Niederlande erklärte: „Das ist ein super Lied zum Mitgrölen - selbst wenn man keinen sitzen hat. Wenn, dann wäre es noch besser.“ Dazu sagt Schilling: „Das ehrt mich sehr, eine großartige Aussage. Ich lade Thomas Müller auf eine Halbe ein. Mal sehen, ob er vorher oder danach singt.“

Schilling will seinen Song beim EM-Finale performen

Nun stellt sich die Frage, welche Zukunft der Song bei der EM hat. Die Torjingle sind beim Turnier eigentlich für alle Teams gleich und Bestandteile des offiziellen EM-Songs. Zumindest aber können die Nationalverbände Vorschläge für Lieder vor und nach dem Spiel einreichen.

„DFB und UEFA gehören dazu. Ich kann nur hoffen“, will sich Schilling gedulden. Er stelle fest, „dass es ein Song ist, der aus den Fans herauskommt. Die Fans sind die Kunden, die Chefs. Die bestimmen, was läuft.“ Man müsse schauen, „wie das in den Gremien bewertet wird“.

„Den Titel“, stellt er klar, was er dem deutschen Team sportlich zutraut. Und natürlich würde er bei einem möglichen Finale in Berlin mit deutscher Beteiligung den Song auch liebend gerne im Stadion performen.