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Rüdiger? "Er war nicht mehr unter Kontrolle"

Rüdiger? „Er war von Sinnen“

Nach dem bösen Ausraster von Antonio Rüdiger steht der Nationalspieler heftig in der Kritik. Jetzt meldet sich auch Lothar Matthäus zu Wort und fordert Konsequenzen. Ein Ex-Schiedsrichter teilt hart gegen Rüdiger aus.
Im Finale der Copa del Rey trafen der FC Barcelona und Real Madrid aufeinander. Beim Fünf-Tore-Spektakel sicherte sich Barcelona durch einen Treffer in der Verlängerung von Jules Kounde den zweiten Saisontitel.
Nach dem bösen Ausraster von Antonio Rüdiger steht der Nationalspieler heftig in der Kritik. Jetzt meldet sich auch Lothar Matthäus zu Wort und fordert Konsequenzen. Ein Ex-Schiedsrichter teilt hart gegen Rüdiger aus.

Der Ausraster von Antonio Rüdiger war einer der größten Aufreger der vergangenen Wochen. Rüdiger war im Finale der Copa del Rey mit Rot vom Platz geflogen, nachdem er Tape in Richtung des Schiedsrichters geworfen hatte. Anschließend beschimpfte er ihn auch noch wüst.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus fordert deshalb jetzt Konsequenzen für Rüdiger, und zwar auch in der Nationalmannschaft. Geht es nach ihm, muss Bundestrainer Julian Nagelsmann reagieren.

„Das ist ja auch seine Aufgabe“, sagte er bei Sky90. Seiner Meinung nach würde es nicht reichen, wenn der Bundestrainer und der DFB einfach nur Gespräche mit dem Verteidiger führen „und die Sache dann unter den Teppich kehren“.

Auch wegen Rüdigers Vorbildfunktion müsse schleunigst ein Zeichen nach außen gesendet werden - im besten Falle vor den Spielen der DFB-Auswahl in der Nations League gegen Portugal am 8. Juni.

Matthäus geht auf jeden Fall davon aus, dass Rüdiger in Spanien für den Ausraster lange gesperrt wird. „Er war von Sinnen. Er war nicht mehr unter Kontrolle“, sagte Matthäus.

Keine DFB-Strafe für Rüdiger

Vom DFB wird Rüdiger allerdings nicht sanktioniert. Das teilte Sportdirektor Rudi Völler am Montag auf SID-Anfrage mit. Eine scharfe Rüge gab es für den Verteidiger allerdings.

„Toni ist ein klasse Spieler - aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen“, sagte Völler dem SID. Rüdiger sei „ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz“. Das solle er auch bleiben.

„Aber in diesem Fall haben er und einige Mannschaftskollegen sich von der schon vor dem Spiel extrem aufgeheizten Stimmung, die rund um den Verein unerklärlicherweise schon häufig herrschte, zu sehr anstecken lassen“, sagte Völler, und er betonte: „Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler.“

„Rüdigers Auftreten ist eine Schande“

Rekordnationalspieler Matthäus war indes nicht der Einzige, der Konsequenzen für Rüdiger forderte. Auch Didi Hamann wurde im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 deutlich: „Ich finde, dass ihn der DFB suspendieren sollte. Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen.“

Solch drastische Konsequenzen fordert Matthäus nicht. Er würde Rüdiger auf jeden Fall einladen: „Aber ich würde ein Zeichen setzen und das kann ja nur im Endeffekt sein, dass man ihn irgendwie nicht so spielen lässt, wie man das vielleicht vor dieser Aktion geplant hat.“

Das sieht der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ganz anders. „Rüdigers Auftreten ist eine Schande. Da muss sich der Bundestrainer schon überlegen, ob so ein Mann noch unser Land repräsentieren kann“, sagte Kinhöfer der Bild.