Sandro Wagner hat in einem ausführlichen und emotionalen Statement bei LinkedIn seinen Abschied vom Deutschen Fußball-Bund begründet. „Diese Zeilen gehen mir nicht so leicht von den Fingern“, schrieb Wagner. Die Entscheidung, seine Tätigkeit als Co-Trainer der Nationalmannschaft im Sommer aufzugeben, sei ihm schwer gefallen.
Wagner begründet Abschied: "Wäre nicht fair gewesen"
Wagner begründet DFB-Abschied
Zugleich bestätigte Wagner auch Anfragen von Vereinen, ob er allerdings bereits ab Sommer für einen Klub als Cheftrainer arbeiten werde, ließ der 37-Jährige offen.
Wagner: „Es wäre nicht fair gewesen“
„Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, irgendwann selbst Cheftrainer zu werden“, erklärte Wagner. Dieses Ziel sei ihm mit Beginn seiner Fußballlehrer-Ausbildung im Januar immer klarer geworden, sodass er seinen ursprünglichen Plan, erst nach der WM 2026 diesen Schritt gehen zu wollen, revidierte. „Es wäre nicht fair gewesen, den DFB darüber im Dunkeln zu lassen“, sagte Wagner.
Und er enthüllte: „Es gab in den letzten Wochen und Monaten immer wieder konkrete Anfragen von Vereinen. Das ehrt mich, aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen, ob ich direkt im Sommer eine neue Aufgabe übernehmen oder mich komplett auf meine Trainer-Ausbildung konzentrieren werde. Jetzt, wo Klarheit herrscht, kann ich in Ruhe darüber nachdenken.“
Hoffenheim wurde Interesse nachgesagt
Vor allem seinem Ex-Klub TSG Hoffenheim wurde im vergangenen Herbst konkretes Interesse nachgesagt - zwei Monate, bevor Pellegrino Matarazzo entlassen und Christian Ilzer installiert wurde. Mit RB Leipzig sucht derzeit auch ein ambitionierter Bundesligist einen neuen Trainer. Xabi Alonso könnte Bayer Leverkusen Richtung Real Madrid verlassen.
Bevor sich Wagner jedoch konkreter mit seiner persönlichen Zukunft beschäftigt, richtete er den Fokus auf seine letzten Wochen als Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Den Gewinn der Nations League im eigenen Land“ rief er dabei als Ziel aus.
Wagner scherzt: „Den Laden mal von innen aufräumen“
Es sei für ihn eine „riesige Ehre“ gewesen, als Co-Trainer der Nationalmannschaft arbeiten zu dürfen. „Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass ich den Laden mal von innen aufräumen würde?“, schrieb Wagner - und setzte ein Zwinker-Emoji dahinter.
„Ich glaube, es ist uns gelungen, die Nationalmannschaft wieder zu einer Einheit zu formen, mit der unser wunderbares Land sich identifizieren kann“, ergänzte Wagner. Er freue sich darüber, „dass die Menschen draußen wieder Deutschland-Trikots tragen und im Stadion unsere Lieder singen“. Die Heim-EM werde er als „unvergessliches Highlight immer in Erinnerung“ behalten.
Wagner hatte im September 2023 gemeinsam mit Nagelsmann und Co-Trainer Benjamin Glück das DFB-Team übernommen. Zuvor hatte er für die U20-Nationalmannschaft gearbeitet und Interims-Teamchef Rudi Völler assistiert.