Franz Beckenbauer traut der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM viel zu und setzt dabei auf alte Tugenden.
Kaiser: Mbappé zu schnell für uns
"Deutschland war immer eine Turniermannschaft. Das wird auch diesmal so sein", sagte Beckenbauer dem RedaktionsNetzwerkDeutschland: "Ich bin nicht pessimistisch - im Gegenteil: Ich glaube, dass der Weg weit gehen kann."
Der 75-Jährige, Weltmeister als Spieler und DFB-Teamchef, rechnet beim Auftakt gegen Titelverteidiger Frankreich am Dienstag (EM 2021: Frankreich - Deutschland ab 21 Uhr im SPORT1-Liveticker) mit einer "offenen" Partie.
Ein besonderes Augenmerk müsse Frankreichs Superstar Kylian Mbappé zukommen. Hier sieht Beckenbauer die DFB-Stars klar unterlegen: "Ja, der Mbappé mit seinen Sprints ... Der ist für unsere Abwehrspieler zu schnell. Da muss sich der Jogi Löw was einfallen lassen."
Manndeckung sei heutzutage zwar nicht zeitgemäß - wichtig sei, dass man in spüren lasse, "dass du da bist."
Beckenbauer lobt Müller und Hummels
"Wir haben ja in München sozusagen ein Heimspiel mit immerhin 14.000 Zuschauern. Das macht auch was aus. Die Deutschen sind in einer sehr guten Verfassung, körperlich gut drauf. Sie treten als Mannschaft auf, als geschlossene Einheit. Das ist sehr wichtig", sagte Beckenbauer.
Die DFB-Rückkehr von Thomas Müller und Mats Hummels bewertet er positiv. "Dass sie fähig sind, in der Nationalmannschaft zu spielen, haben sie oft genug bewiesen. Sie wissen, was von ihnen verlangt wird", sagte Beckenbauer.
Ein Sonderlob erhielt Champions-League-Sieger Kai Havertz. Der 22-Jährige vom FC Chelsea habe sich "wirklich toll entwickelt. Ich hoffe, dass er gut beraten ist und seinen Weg geht, ohne sich beeinflussen zu lassen", sagte Beckenbauer.
Beckenbauer hätte den Youngster auch gerne beim FC Bayern gesehen, wie er zugibt. "In London hat er es allerdings etwas ruhiger. In Deutschland würden alle Fußballfreunde jeden seiner Schritte beobachten."