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EM 2021: Nationalmannschaft gegen England - der Mythos Wembley

Ex-Stars erklären Wembley-Mythos

Heute trifft das DFB-Team auf England. Im Wembley geht es um den Einzug ins Viertelfinale. Markus Babbel und Christian Pander erklären bei SPORT1 den Mythos.
Deutschland wird im EM-Achtelfinale im Wembley-Stadion auf England treffen. Mit dieser Arena verbindet der deutsche Fußball fast nur gute Erinnerungen.
Patrick Berger, Reinhard Franke
Heute trifft das DFB-Team auf England. Im Wembley geht es um den Einzug ins Viertelfinale. Markus Babbel und Christian Pander erklären bei SPORT1 den Mythos.

Die Augen von Leon Goretzka funkelten.

"Das sind die Fußballabende, auf die sich die ganze Welt freut", sagte der Bayern-Star am Mittwochabend, nachdem er die deutsche Mannschaft mit seinem 2:2-Treffer gegen Ungarn ins Achtelfinale geschossen hatte. "In Wembley gegen England zu spielen, ist was ganz Großartiges."

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Und Joshua Kimmich ergänzte: "Geil! Ein schöneres Spiel gibt es nicht."

Am heutigen Dienstag trifft die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale im ehrwürdigen Londoner Fußball-Tempel auf England (EM 2021, Achtelfinale: England - Deutschland am Dienstag ab 18 Uhr im LIVETICKER). Ausgerechnet in Wembley. Der brasilianische Superstar Pelé bezeichnete die Spielstätte einst als "Kathedrale des Fußballs".

Doch was macht den Mythos Wembley aus?

Einer, der schon mal vor fast 90.000 Fans auf dem heiligen englischen Rasen gespielt hat, ist Christian Pander. Die englischen Fans werden sich sicherlich an ihn erinnern.

Der frühere Bundesliga-Profi von Hannover 96 und Schalke 04 erzielte im Eröffnungs-Testspiel des neuen und für rund 1,2 Milliarden Euro umgebauten Schmuckkästchens das deutsche Siegtor. Am 22. August 2007 knallte der Linksverteidiger den Ball in der 40. Minute aus 22 Metern Entfernung zum 2:1 ins Netz. (Die Achtelfinalpartien im Überblick)

Pander: "Wembley sehr besonders"

"Es war mein erstes Länderspiel mit drei Jahren Anlauf, da ich 2004 schon zur Asienreise unter Klinsmann nominiert war, aber verletzungsbedingt abreisen musste", blickt der damalige DFB-Debütant und heute 37-Jährige im Gespräch mit SPORT1 zurück. "Dann sein erstes Spiel machen zu dürfen in so einem Spiel und zur Eröffnung des Wembley Stadions ist natürlich sehr besonders. Dass mir dann noch der Siegtreffer gelungen ist, davon träumt man natürlich. Es war ein perfektes Debüt."

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Pander kriegt heute noch Gänsehaut, wenn er an Wembley denkt.

"Wenn man mit dem Bus ins Stadion fährt, ist es schon von außen sehr beeindruckend. Wenn man dann aber den Platz betritt, sieht man erst die Dimensionen, ein Riesen-Stadion. Und bei vollem Haus eine unfassbare Lautstärke. Was das für uns Deutsche natürlich noch besonderer macht, ist die Rivalität, die wir zu England haben. Ich habe es immer mit Schalke gegen Dortmund auf internationaler Ebene verglichen."

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Aufgrund der lautstarken englischen Fans - immerhin 45.000 Anhänger der "Three Lions" werden vor Ort sein - könne man sich "leicht aus der Ruhe bringen lassen".

Pander weiter: "Ich war während des Spiels völlig im Tunnel. Aber wenn das Spiel kurzzeitig unterbrochen war und man zum Eckball rausgelaufen ist, konnte man diese Atmosphäre schon aufsaugen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Es kann einschüchternd sein, wenn alle gegen dich sind, aber auch dazu führen, dass du die letzten paar Prozent aus dir herausholen kannst."

Gute Bilanz für Deutschland

13-mal spielten die Deutschen insgesamt in Wembley. Die Bilanz aus deutscher Sicht: Acht Siege, drei Niederlagen, zwei Remis. Alles fing mit einer 1:3-Pleite am 1. Dezember 1954 an. Zwölf Jahre später fiel im WM-Finale 1966 dann das legendäre Wembley-Tor, das den Engländern den 4:2-Sieg nach Verlängerung und den ersten und bislang einzigen Titel bescherte.

HSV-Legende Uwe Seeler, damals Kapitän der deutschen Mannschaft, erinnerte sich vor fünf Jahren am 50. Jahrestag: "Keiner von uns hat die Entscheidung auf Tor verstanden", sagte der Ex-Stürmer: "Die verstehe ich heute nach 50 Jahren immer noch nicht. Es war kein Tor."

In guter Erinnerung bleiben den deutschen Fans dagegen die EM-Erfolge im Viertelfinale 1972 (3:1) und im Halbfinale 1996 (7:6 nach Elfmeterschießen). Bei letzterem war Markus Babbel dabei.

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Babbel: "Was für eine Bruchbude"

"Als wir 1996 vor dem Halbfinale zum Abschlusstraining zum Stadion gekommen sind, war ich echt enttäuscht", schreibt der frühere Bayern-Profi in seiner SPORT1-Kolumne. "Was für eine Bruchbude, dachte ich mir, von wegen magischer Ort! Aber was dann kam, war unfassbar. Ich konnte mich eigentlich gar nicht auf das Spiel konzentrieren, weil ich die ganze Zeit den Fans zugehört habe. Die haben 120 Minuten nonstop gesungen. Die Atmosphäre war einfach unglaublich. Damals haben wir das Ding dann im Elfmeterschießen gewonnen und irgendwas sagt mir, dass es auch dieses Mal so kommen wird."

Babbels Appell an Goretzka und Co.: "Besser als in Wembley gegen England wird es auch nicht mehr. Wer da nicht brennt, hat in diesem Trikot nichts verloren."

Gutes Omen: Joachim Löw, der nach dieser EM nach 15 Jahren als Bundestrainer aufhören wird, hat noch nie in Wembley verloren. In drei Testspielen gab es zwei Siege und ein Unentschieden.

Löw gibt sich schon kämpferisch: "Jetzt ist die Vorrunde abgehakt. Für uns geht es in Wembley um alles oder nichts!"

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