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EM-Quali: Ein Feldhockey-Spieler aus Argentinien soll Italien retten

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EM-Quali: Ein Feldhockey-Spieler aus Argentinien soll Italien retten

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Argentinier soll Italien retten

Mateo Retegui ist ein Hoffnungsträger für Italien bei der Jagd nach dem EM-Ticket. Aber wie kommt es dazu, dass ein Argentinier jetzt für die Squadra Azzurra spielt?
Nach dem unrühmlichem Verpassen der WM-Endrunde durch Fußball-Europameister Italien will Nationaltrainer Roberto Mancini doch weitermachen.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen
Mateo Retegui ist ein Hoffnungsträger für Italien bei der Jagd nach dem EM-Ticket. Aber wie kommt es dazu, dass ein Argentinier jetzt für die Squadra Azzurra spielt?

Ein Argentinier ist Italiens Hoffnungsträger nach dem blamablen Verpassen der WM.

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Denn obwohl der argentinische Jungstar Mateo Retegui noch nie in einer italienischen Mannschaft spielte, erhielt er kürzlich die offizielle Freigabe für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele und könnte schon am Donnerstag im Kracher gegen England (20.45 Uhr im LIVETICVKER) sein Debüt geben.

Aber wie kommt der 23 Jahre alte Argentinier überhaupt dazu, jetzt für Italien zu spielen?

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Ein Argentinier für Italien

Groß wurde der Stürmer bei den argentinischen Top-Klubs River Plate und Boca Juniors. Bei Boca stieg er in der Saison 2017/18 zur ersten Mannschaft auf.

Sein Profidebüt feierte Retegui dann im November 2018, als er in den Schlussminuten gegen Patronato eingewechselt wurde. Im darauffolgenden Januar lieh Estudiantes den damals 20-Jährigen für 18 Monate aus. Er bekam die Chance, sich in acht Spielen zu beweisen, ein Tor blieb bis dahin aber noch aus.

Dies änderte sich in der darauffolgenden Saison, in der er in 21 Spielen fünf Tore erzielte. Seit Februar 2022 spielt Retegui auf Leihbasis beim Klub Tigre - sein Vertrag läuft noch bis Ende 2023.

In der Saison 22/23 wurde der Angreifer mit 19 Treffern sogar zum Torschützenkönig der Liga Profesional de Fútbol!

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Trotzdem hat der Argentinier kaum internationale Spielerfahrung. Erst im Februar dieses Jahres kam die Anfrage aus Italien.

Trainer Roberto Mancini wollte Retegui gerne für die Qualifikationsspiele in den Kader der Azzurri berufen. Am 17. März erfolgte die offizielle Erlaubnis für den Argentinier, das Trikot Italiens überzustreifen.

„Wir beobachten ihn schon seit einiger Zeit“, verriet Mancini zuletzt bei DAZN: „Er ist noch jung. Er war zwei Jahre lang Stammspieler in der argentinischen Liga. Er hat Qualitäten, die uns leider fehlen. Wir dachten, er würde nicht kommen wollen, aber er hat sofort zugesagt und wir haben ihn geholt.“

Nationalspieler dank Opa

Jetzt soll also ein Argentinier den Europameister von 2021 retten - dabei hat Retegui noch nie für Italien gespielt. Die Chance als Nationalspieler hat er Angelo Dimarco zu verdanken, seinem Großvater mütterlicherseits.

Dieser stammt ursprünglich aus der Stadt Canicattí in Sizilien, wanderte aber nach Argentinien aus. Nur durch ihn hat Retegui seine doppelte Staatsbürgerschaft und den italienischen Pass.

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Im Gespräch mit ESPN Argentina konnte er seine Freude kaum verbergen: „Ich bin sehr glücklich und stolz auf das, was hier passiert. Ich bin überglücklich, nicht nur für mich, sondern auch für meine ganze Familie. Es ist ein sehr wichtiger Schritt, ich bin begeistert, dass ich diese Chance in einer der wichtigsten Nationalmannschaften der Welt bekommen habe.“

Retegui muss noch Italienisch lernen

Der Stürmer hat aber nicht vergessen, wer ihn auf seinem Weg unterstützte: „Ich muss mich bei meinen Mannschaftskameraden bedanken, die mir geholfen haben, dies zu erleben.“

Boca, Estudiantes und Tigre „verdanke ich alles: Diese Berufung ist ihnen gewidmet“, sagte der 23-Jährige.

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Noch beherrscht der gebürtige Argentinier nur vereinzelte Worte der italienischen Sprache. „Ich habe ein bisschen Italienisch gelernt, also werden wir mit einer Basis arbeiten“, verriet er. Trotzdem blickte er zuversichtlich auf den Start mit den neuen Kollegen: „Das wird schon klappen.“

Sein Vater Carlos Retegui war mächtig stolz auf seinen Sohn. Der Gazzetta dello Sport berichtete er von den aufregenden Ereignissen der vergangenen Tage: „Viele europäische Mannschaften haben sich um ihn bemüht und sein Traum ist es natürlich, in Europa zu spielen. Für ihn ist es eine große Ehre und ein großer Stolz, von den Europameistern berufen zu werden.“

Fast beim Hockey gelandet

Dass der junge Angreifer überhaupt Fußball-Profi wurde, war lange gar nicht so klar. Denn Papa Retegui war einst Feldhockey-Meister in Argentinien - und als Kind wäre auch der Italien-Neuling fast dem Hockey verfallen.

Denn nachdem er bei River Plate in der Jugend im defensiven Mittelfeld gespielt hatte, „hat er den Klub verlassen, weil er auch im Feldhockey sehr gut war. Unserem Familien-Sport“, erzählte sein Vater, jahrelanger Nationalspieler im Feldhockey.

Auch Mateos ältere Schwester Micaela kann sich für den Sport begeistern.

Retegui spielte sogar in der Jugendnationalmeisterschaft, bevor er nach einem Schlüsselerlebnis doch wieder den Hockey-Schläger in die Ecke stellte. „Mit 15 hat ihn ein Boca-Scout überzeugt, wieder Fußball zu spielen“, berichtete Papa Carlos.

Das zahlt sich jetzt aus.