Dank Weltmeister Benedikt Höwedes bleiben die Bundesliga-Fehlstarter vom FC Schalke 04 im Europapokal auf Erfolgskurs und haben einen ersten Schritt aus der Krise gemacht. (Die Statistiken zum Spiel)
Slapstick-Tore erlösen Schalke
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Nach dem Horrorauftakt mit fünf Niederlagen und Platz 18 in der Liga führte der Kapitän die Königsblauen zu einem 3:1 (1:0) im zweiten Vorrundenspiel in der UEFA Europa League gegen den österreichischen Meister Salzburg. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Weinzierl: "Nehmen das Positive mit"
"Es freut mich, dass wir heute gut gespielt, Tore erzielt und gewonnen haben", sagte Weinzierl bei SPORT1: "Die Situation für die Mannschaft ist nicht einfach, deswegen war der Sieg heute wichtig. Wenn du so eine Startbilanz hast, dann wackelst du auch wieder beim Gegentor. Aber wir haben kein Tor mehr bekommen. Von daher nehmen wir das Positive mit, so können wir weitermachen."
Höwedes zeichnete zunächst mit einer abgefälschten Flanke für das erlösende zweite Tor verantwortlich (47.). (Spielplan und Ergebnisse)
Verwirrung um dritten Torschützen
Beim dritten Schalker Treffer wurde Höwedes zunächst als Torschütze geführt, nachdem seine Teamkollegen Naldo und Breel Embolo mit Kopfbällen die Latte getroffen hatten (58.).
Allerdings zeigten die Fernsehbilder, dass der Ball bereits zuvor die Torlinie überquert hatte, woraufhin die UEFA den Treffer zwischenzeitlich Naldo zuschrieb. Später erfolgte dann die Kehrtwende: Der Torschütze hieß wieder Höwedes. (Tabellen)
Mit sechs Punkten in Gruppe I sind die Gelsenkirchener auf dem besten Weg, zum siebten Mal in Folge die K.o.-Runde in einem europäischen Wettbewerb zu erreichen.
In der Bundesliga nimmt die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl dagegen am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) gegen Borussia Mönchengladbach einen neuen Anlauf, die ersten Zähler einzufahren.
Kurioses Eigentor hilft Schalke
In einer zähen ersten Halbzeit hatte U21-Nationalspieler Leon Goretzka die Schalker in Führung gebracht (15.). Doch die Verunsicherung nach dem schlechtesten Bundesligastart der Vereinsgeschichte schwand erst nach der Pause, als Duje Caleta-Car die Hereingabe von Höwedes unhaltbar für seinen Torhüter Alexander Walke ins eigene Tor lenkte. Danach überzeugten die Königsblauen, die in der Bundesliga bislang erst zweimal getroffen haben, endlich auch in der Offensive.
Der Treffer von Jonatan Soriano (72.) offenbarte aber erneute Schwächen in der Defensive.
Weinzierl, auch im achten Pflichtspiel der Saison noch immer auf der Suche nach einer Stammformation, hatte erneut kräftig durchrotiert: Fünf Verlierer von Hoffenheim (1:2) mussten raus, darunter auch Abdul Rahman Baba, der beim 1:0 zum Europacup-Auftakt beim OGC Nizza das Siegtor erzielt hatte. Fünf Neue kamen rein, unter anderem der Abwehrroutinier Naldo, Höwedes rückte wieder auf die rechte Außenbahn.
Goretzka sorgt für perfekten Auftakt
Baba-Ersatz Sead Kolasinac führte sich gleich gut ein: Seine scharfe Hereingabe von links verwertete Goretzka zur Schalker Führung - im zweiten Versuch per Kopf, nachdem Walke dessen Schuss abgewehrt hatte. Die Gastgeber bestimmten daraufhin weitgehend das Geschehen, Tempo und Ideen fehlten allerdings.
Österreichs Abonnement-Meister kombinierte zwar ganz ansehnlich, kam aber kaum gefährlich in die Nähe des Strafraums. Aber auch bei den Gelsenkirchenern fehlte der letzte präzise Pass, so dass Torszenen selten blieben.
Erst Höwedes entschied das Spiel, obwohl er eigentlich kein einziges Tor erzielte: Seine Flanke lenkte Caleta-Car mit dem Bauch ins eigene Tor. Und vor dem 3:0 hatte ja eigentlich bereits Naldo den Ball über die Torlinie befördert.