Sébastien Haller war in der Saison 2018/19 Teil der legendären und so beliebten Büffelherde von Eintracht Frankfurt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
So lief der turbulente Haller-Deal
Die Hessen konnten den kantigen Stürmer nach 20 Treffern und zwölf Assists nicht mehr halten, er verließ wie auch seine Partner Luka Jovic (zu Real Madrid) und Ante Rebic (AC Mailand) den Klub.
West Ham United klopfte an und bot die geforderten rund 50 Millionen Euro. Dabei wurde eine Ratenzahlung der Transfersumme vereinbart. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
West Ham setzte plötzlich mit der Ratenzahlung für Haller aus
Doch mit Ausbruch der Corona-Pandemie änderte sich alles. Ab März 2020 tickten die Uhren weltweit – und somit auch im Fußball - anders. Das Geld wurde plötzlich knapper, durch Spiele ohne Fans brachen essenzielle Zuschauereinnahmen weg.
West Ham setzte daher – sehr zum Ärger der Eintracht - mit der Ratenzahlung aus.
Stattdessen bot der kommende Gegner im Europa League-Halbfinale Kürzungen und Verlängerungen der Ratenzahlungen an. Diese waren für die Frankfurter aber nicht akzeptabel und hinnehmbar. (SPORT1-Bericht: Hinteregger auf Verkaufsliste?)
Eine rasche Einigung war nicht in Sicht. Die Folge: Eintracht reichte Klage bei der FIFA ein. Parallel dazu wurde dennoch mit dem Premier-League-Klub aus London weiterverhandelt und ein neuer Zahlungsmodus vereinbart.
West Ham holte einen externen Finanzierer ins Boot, er kaufte den Frankfurtern die Forderungen ab.
Eintracht und West Ham finden Lösung
Die Eintracht konnte sich mit diesem Modell anfreunden und akzeptierte diese Lösung. Der hessische Traditionsverein bekam die ausstehenden Raten sowie die Restforderung, die in weiteren Raten fällig war, direkt in einer Summe.
Die „Hammers“ ihrerseits waren ebenfalls einverstanden. Der Finanzierer soll dem Klub SPORT1-Informationen zufolge einen längerfristigen Kredit, der über die ursprünglichen Zahlungsziele vorausging, gewährt haben. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
West Ham hatte beim turbulenten Haller-Deal den eigenen Kopf aus der Schlinge gezogen. Wie SPORT1 weiß, gab die FIFA im Nachhinein der Klage der Eintracht statt. Doch eine Lösung war bereits gefunden.
Haller spielt inzwischen bei Ajax Amsterdam, nachdem er in London nicht glücklich wurde. Der niederländische Spitzenverein überwies im Januar 2021 22,5 Millionen Euro an West Ham.
Am Haller-Wechsel partizipierte die Eintracht nur minimal
Die Eintracht partizipierte zwar noch indirekt über den Solidaritätsmechanismus (der aufnehmende Verein muss fünf Prozent der Transfersumme an die Vereine verteilen, die zwischen dem 12. - 23. Lebensjahr an der Ausbildung des Spielers beteiligt waren).
Dieser Betrag bewegt sich allerdings im Promillebereich und ist daher vernachlässigbar. Entscheidend waren die Millionen von West Ham United.