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Europa-League-Finale: Wie der ehemalige Bayern-Flirt Ramsey zum tragischen Held wurde

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Europa-League-Finale: Wie der ehemalige Bayern-Flirt Ramsey zum tragischen Held wurde

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Der tragische Held der Rangers

Aaron Ramsey wollte im Finale der Europa League nicht nur einen Elfmeter verwandeln, er wollte zurück in die persönliche Erfolgsspur. Gegen Frankfurt unterläuft ihm aber ein Fehlschuss, der ihn wohl auf ewig verfolgen wird.
Nach der Niederlage spricht Glasgow-Trainer Giovanni van Bronckhorst von der Enttäuschung ein großes Spiel zu verlieren und vom Elfmeterschießen
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von SPORT1

Was Aaron Ramsey auf dem Weg zum Punkt wohl durch den Kopf gegangen ist? Die Meter von der Mittellinie bis zum Sechzehner können beim Elfmeterschießen sehr lange und beschwerlich sein.

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Noch länger werden sie, wenn so viel auf dem Spiel steht, wie für Ramsey an diesem Mittwochabend. Der 31-Jährige trat bei der bitteren Final-Niederlage in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt als vierter Schütze für die Glasgow Rangers an. Alle Spieler vor ihm hatten getroffen. Der Druck war gigantisch. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)

Nicht nur, weil die Rangers seit einem halben Jahrhundert auf einen Titel im Europacup warten. Nicht nur, weil der Final-Coup nach einem zähen 120-Minuten-Duell zum Greifen nahe war. Sondern auch, weil Ramsey nach einer schwierigen Saison unbedingt für ein persönliches Highlight sorgen wollte.

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Es kam anders.

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Ramseys Schuss in die Mitte war nicht hoch genug, Frankfurt-Held Kevin Trapp konnte parieren. Und dem verzweifelten Schützen blieb nur noch die unliebsame Rolle als tragischer Held, denn sein Fehlschuss besiegelte die Endspiel-Pleite.

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„Es wird immer jemanden geben, der verschießt. Er wird am Boden zerstört sein. Das wäre jeder“, sagte Rangers-Legende Kenny Miller bei BT Sports. Mitleid - viel schlimmer wird es nicht im Profisport.

Ramsey, der nach diversen Verletzungsproblemen bisher nur 13 Partien für Glasgow absolvieren konnte, werde auch mit Blick auf die Teamkollegen „bitter enttäuscht sein. Er wollte Erfolg bei den Rangers und heute war eine gigantische Möglichkeit.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

Ramsey konnte sie nicht nutzen. Emotional aufgewühlt musste er auf dem Platz von den Mitspielern getröstet werden. Als er nach der Medaillenvergabe am silbernen EL-Cup vorbei musste, konnte er buchstäblich schon nicht mehr hinsehen.

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Vom Bayer-Flirt auf die Rangers-Bank

Der 31-jährige Waliser wurde zu Beginn der Saison von Juventus Turin nach Schottland verliehen. Auf der Insel wollte er seine Karriere wieder aufleben lassen, im Vorjahr war bei der Alten Dame nur Ergänzungsspieler.

Schon seit dem Abschied vom FC Arsenal 2019 geht die Kurve bei dem talentierten Mittelfeldspieler nach unten.

Im Jahr zuvor war er noch mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht worden, sein Marktwert wurde auf 40 Millionen Euro eingeschätzt. Mittlerweile sieht transfermarkt.de ihn bei fünf Millionen Euro.

Finale-Niederlage ist „Folter“

Der bittere Fehlschuss von Sevilla markiert einen weiteren Tiefpunkt - der ihn wohl auf ewig verfolgen wird.

Prophezeite zumindest der ehemalige schottische Nationalspieler Pat Nevin als Experte bei der BBC: Mit dem Patzer „wird er für den Rest seines Lebens leben müssen“, sagte dieser.

Sein Fazit nach dem Spiel: „Folter. Jedes Mal, wenn du ein Pokalfinale verlierst, ist es Folter.“ Die Rangers hätten wirklich daran geglaubt. „Das Level der Elfmeter war wirklich hoch, bis auf Ramsey.“ Nicht nur der Pechvogel, der gesamte Klub werde sich Vorwürfe machen.

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Es gab aber auch Zuspruch für Ramsey. Der ehemalige England-Profi Jamie O‘Hara schrieb auf Twitter: „Keine Anfeindungen gegen Ramsey bitte. Er hatte den Mut, sich hinzustellen und einen riesigen Elfmeter zu schießen. Die Vorteile liegen beim Keeper. Er wird am Boden zerstört sein und Unterstützung brauchen.“

Wie bitter ein verschossener Elfer im entscheidenden Moment sein kann, weiß nur, wer das Gefühl schon einmal durchstehen musste.

So lange die Meter auf dem Weg zum Punkt für Ramsey vor seinem Patzer gewesen sein dürften - der Weg zurück zu Mannschaft muss sich endlos angefühlt haben.