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Europa League: Mourinho lässt Bayer-Wut abprallen

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Europa League: Mourinho lässt Bayer-Wut abprallen

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Mourinho kontert Bayer-Wut

Die AS Rom mauert sich ins Finale der Europa League - zum Ärger von Bayer Leverkusen. Die Italiener erfinden das Catenaccio neu und treiben die Werkself zur Weißglut. Trainer José Mourinho verteidigt seinen Fußball.
José Mourinho, Trainer der AS Rom, erklärt, warum er sich nicht als Favoriten auf den Einzug ins Finale der Europa League sieht und erklärt seinen Aberglaube in Prozentzahlen.
SPORT1
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von SPORT1

Zwei Spiele, ein Tor - 1:0 und 0:0 - das Ergebnis: Finale!

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Die AS Rom hat den Minimalismus im Europa-League-Halbfinale gegen Bayern Leverkusen perfektioniert. Mit Glück und Geschick verteidigten die Römer ihren knappen Vorsprung aus dem Hinspiel - und machten sich mit ihrer Spielweise keine Freunde in der BayArena.

„Die Schiedsrichter hat sich verarschen lassen“, polterte etwa Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes ob der sprichwörtlichen Anfälligkeit und des Zeitspiels der Italiener. Doch wie schaut die Roma um Trainer José Mourinho auf das Spiel und ihre Leistung?

„Dieses Spiel ist die Summe unserer Arbeit: Erfahrung, taktische Klugheit, das Wissen, wie wir im Spiel bleiben und es in Richtung unserer Stärken lenken, um unsere Probleme zu verbergen“, sagte Mourinho gewohnt vollmundig: „Eine unglaubliche Mannschaft. Ich wüsste nicht, was ich mir mehr wünschen könnte.“

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Unsportliche Roma? „Würden genau das Gleiche machen“

Der Portugiese huldigte seine Mannschaft, es sei nicht nur „ein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten, sondern eine Ehre“.

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Die Kritik aus dem Bayer-Lager lässt „The Special One“ kalt: „Ich denke, das ist die alte Geschichte. Das Verlierer-Team sieht das (Zeitspiel, Anm. d. Red.) als Ausrede, aber umgekehrt würden sie wahrscheinlich genau das Gleiche machen.“

Mourinho lobt „tollen Schiedsrichter“

Das torlose Remis empfand Mourinho an der Seitenlinie als „episch, in einem tollen Stadion, mit einem tollen Gegner und einem tollen Schiedsrichter. Ohne ihn wäre es ein chaotisches Spiel geworden.“

Die römische Interpretation von Defensivfußball und die Spielleitung des Slowenen Slavko Vincic stieß an diesem Donnerstagabend in Leverkusen auf wenig Gegenliebe bei den deutschen TV-Experten. „Sie haben permanent das Spiel verzögert. Für den Fußball ist das eine Schande“, sagte etwa BVB-Legende Karl-Heinz Riedle.

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In Italien wird die Leistung der Giallorossi dagegen ganz anders eingeschätzt.

Italien feiert Mourinhos „Catenacciione“

„Ein Catenaccione (XXL-Catenaccio) ohne Hemmungen und ohne Skandale“, formulierte es die Gazzetta dello Sport, in dem sie das gefürchtete italienische Catenaccio (zu deutsch: Riegel) noch einmal steigerte. „Jeder hat das Recht, den Fußball zu praktizieren, an den er glaubt. Und Mourinhos Idee ist eklatant, das Ergebnis zuerst und um jeden Preis.“

Die größte italienische Sport-Zeitung huldigte die außergewöhnlichen Verdienste von José Mourinho auf europäischer Bühne. Schon im vergangenen Jahr hatte er AS ins Finale der Conference League geführt und dort mit ähnlich puristischer Spielweise 1:0 gegen Feyenoord Rotterdam gewonnen.

Mourinhos große Europapokal-Karriere

Der 60-Jährige ist der einzige Trainer, der alle vier europäischen Pokale (Champions League, Europa League, Conference League und Supercup) gewinnen konnte.

Vor Mourinho war die Roma überhaupt erst zweimal in einem UEFA-Wettbewerb im Endspiel. „Mou hat in zwei Spielzeiten die Anzahl der Euro-Finals verdoppelt, die die Roma in den fast 70 Jahren zuvor erreicht hat. Beeindruckend“, schreibt die Gazzetta.

Die Roma habe ihren Fans mit der Abwehrschlacht von Leverkusen ein „episches Spiel wie aus dem 20. Jahrhundert geboten“.

Auch Kapitän Pellegrini würdigte den Einfluss seines extrovertierte Trainers: „In den Jahren zuvor hat uns immer ein kleines Stück gefehlt. Der Trainer hat uns ein großes Stück gegeben.“

Kein Wunder also, dass Mourinho die deutsche Kritik an seinem Spielstil kalt lässt.