Das herrliche Lupfer-Tor von Florian Wirtz, Amine Adlis wuchtiger Volleyschuss, das erfolgreiche Pressing vor Victor Bonifaces Treffer oder Jonas Hofmanns perfekte Direktannahme - all diese Szenen dokumentierten, dass Leverkusens Offensivabteilung auch gegen den schwedischen Meister BK Häcken teilweise wie im Rausch agierte.
Bayer Leverkusen: In dieser Hinsicht ist Alonsos Team sogar Spitzenreiter in Europa
Bayer Leverkusen: In dieser Hinsicht ist Alonsos Team sogar Spitzenreiter in Europa
Die Torfabrik Europas
Letztlich stand für Bayer ein nie gefährdeter 4:0-Erfolg zu Buche, der nicht nur die ersten Punkte in der Europa-League-Saison einbrachte, sondern auch eine internationale Bestmarke. Die Rheinländer erzielten in dieser Spielzeit bereits 25 Pflichtspieltore - mehr als alle anderen Teams in Europas Top-5-Ligen.
Insbesondere die bärenstarke Anfangsphase, in der Leverkusen alle Bedenken im Keim erstickte, beeindruckte nachhaltig. „Für mich war es einfach schön zu sehen, dass wir diesen Schritt als Mannschaft gemacht haben: Dass wir nicht nur am Freitagabend in München diese Intensität, diese Dominanz und dieses Selbstbewusstsein ausstrahlen, sondern auch gegen einen vom Namen her schwächeren Gegner“, sagte Abwehrchef Jonathan Tah.
„Wir machen da keinen Unterschied, sondern versuchen, das jedes Mal auf den Platz zu kriegen. Da haben wir uns weiterentwickelt und das wollen wir genauso weitermachen“, fügte Tah hinzu.
Alonso: „Wir sind in einem Prozess“
Trotzdem blieb an diesem Abend, der ganz im Zeichen der offensiven Spielfreunde stand, auch ein wenig Platz für Selbstkritik. So gab es Minuten, in denen Leverkusen die Ernsthaftigkeit etwas vermissen ließ. „Wir hatten einige gute Phasen und einige Phasen, in denen wir die Kontrolle verloren haben“, legte Trainer Xabi Alonso den Finger in die kleine Wunde.
Nach der ersten halben Stunde, als Bayer die Schweden maßlos überforderte und neben den zwei Toren noch zu sechs Großchancen kam, änderte sich das Geschehen nämlich abrupt. Die Gäste übernahmen das Kommando und entfachten ihrerseits viel Druck. Dabei sollen Nachlässigkeiten, die seit Jahren ein wiederkehrendes Problem sind, eigentlich aus dem Spiel der Werkself verbannt werden.
Daten zur Europa League
„Wir sind in einem Prozess“, stellte Alonso fest und ergänzte: „Wir müssen probieren, 90 Minuten auf diesem Level zu bleiben.“ Weshalb die Werkself den bisher größten Kontrollverlust in dieser Saison hinnehmen musste, hat der Spanier aber inzwischen ausgemacht und simpel begründet: „Wir müssen kompakt bleiben“.
Am Sonntagnachmittag (15:30 Uhr) hat Bayer die Möglichkeit, den Lauf in dieser Saison fortzusetzen. Dann gastiert Aufsteiger Heidenheim in der BayArena.