Die Diskussion um eine mögliche WM-Teilnahme von Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic entwickelt sich immer mehr zum PR-Gag. Ibrahimovics Aussage via Twitter am Sonntag, seine Chance auf die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) sei "himmelhoch", erwies sich als Teil einer Werbekampagne für den Wettanbieter (bethard), an dem der große Schwede beteiligt ist.
Ibra spricht über seine WM-Chancen
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Am Montag verbreitete Ibrahimovic einen Clip im Netz, der seine Nachricht vom Vortag in anderem Licht erscheinen ließ. Dort wird er in einem Tattoo-Studio beim Zeitunglesen von einem anderen Kunden auf Schwedisch gefragt, wie hoch die Quote auf seine WM-Teilnahme sei. "Himmelhoch", antwortet Ibrahimovic. Als der Kunde sich darauf erkundigt, wann es losgehen könne, fragt Ibrahimovic ihn, ob er "noch bei Trost" sei: "Hohe Quoten, das bedeutet, dass etwas nicht passieren wird. Unwahrscheinlich, aber viel Geld."
Der vorläufige schwedische WM-Kader wird wie der von Gruppengegner Deutschland am 15. Mai veröffentlicht. In Schweden ist eine mögliche Rückkehr des 36 Jahre alten Exzentrikers, der 2016 nach 116 Länderspielen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war, Dauerthema. Trainer Janne Andersson zeigte sich von dem Thema zuletzt immer genervter.
Nach dem 1:0-Siegtreffer für seinen Klub Los Angeles Galaxy am vergangenen Wochenende bei Bastian Schweinsteigers Chicago Fire sagte Ibrahimovic zu einer schwedischen Reporterin, seine WM-Chancen seien "gestiegen". Schweden, das ohne Ibrahimovic in den WM-Playoffs Italien ausgeschaltet hatte, ist am 23. Juni zweiter Gruppengegner der deutschen Mannschaft. Weitere Gegner sind Südkorea und Mexiko.
Kostet FIFA-Regel Ibrahimovic die WM?
Die WM-Teilnahme von Ibrahimovic könnte allerdings nicht nur von Nationaltrainer Andersson, sondern auch durch eine FIFA-Regel verhindert werden.
Ibrahimovic ist nämlich Kooperationspartner und Repräsentant des Wettanbieters "Bethard" – dies ist jedoch im Regel- und Ethik-Werk der FIFA verboten.
"Die Reglen gelten für alle Nationen und Spieler, die an der WM teilnehmen", sagte der Generalsekretär des schwedischen Fußballverbandes, Håkan Sjöstrand, bei Sportbladet.
Ibrahimovic antwortete darauf in gewohnter Manier: "Die FIFA kann mich nicht aufhalten."