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Frauen-WM: Jule Brand - so tickt Deutschlands "Golden Girl"

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Frauen-WM: Jule Brand - so tickt Deutschlands "Golden Girl"

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Deutschlands „Golden Girl“

Jule Brand, 2022 die beste U21-Spielerin Europas, ist mit der Nationalmannschaft furios in die Frauen-WM 2023 gestartet. Pfeilschnell auf dem Rasen, entspannt abseits des Platzes - so tickt das „Golden Girl“.
Jule Brand tritt mit Deutschland bei der WM an
Jule Brand tritt mit Deutschland bei der WM an
© IMAGO/Shutterstock
Maximilian Miguletz
Maximilian Miguletz
von Maximilian Miguletz

Auf dem Rasen sucht sie „gern die Duelle“ und maximalen Erfolg, neben dem Platz erscheint sie ruhig, fast schon schüchtern: Jule Brand. Sie gilt als eines der größten Talente im Frauen-Fußball, macht aber kaum Aufhebens darum - eine Kombination, mit der es die erst 20 Jahre junge Nationalspielerin weit bringen kann.

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Vorläufiger Höhepunkt in einer noch kurzen Karriere reich an Highlights: die Teilnahme an der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland - mitsamt einer furiosen 6:0-Gala gegen Marokko zum Start ins Turnier.

Jule Brand: Deutschlands „Golden Girl“

Brand ist Deutschlands „Golden Girl“! Im Oktober hatte die italienische Zeitung Tuttosport erstmals im Rahmen der prestigereichen Golden-Boy-Zeremonie auch die beste U21-Spielerin Europas gekürt - und die Wahl der internationalen Journalisten-Jury war auf Brand gefallen.

Die DFB-Frauen befinden sich momentan in der zweiten Vorbereitungsphase auf die Weltmeisterschaft. An Spaß und Teamspirit mangelt es der Mannschaft dabei nicht.
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DFB-Frauen mit Wasserspaß nach Training: Lena Oberdorf macht Jule Brand nass

Nach Gold greift sie auch in Australien und Neuseeland: Mit der deutschen Nationalmannschaft will sie Weltmeisterin werden. Am Montag stand sie in der DFB-Startelf, begeisterte mit sehenswerten Dribblings. Die Flügelspielerin ist Deutschlands Versprechen auf eine goldene Zukunft. SPORT1 stellt Jule Brand vor.

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„Es war mein Kindheitstraum, Nationalspielerin zu werden“

Brand kam am 16. Oktober 2002 in Germersheim (Rheinland-Pfalz) zur Welt. Sternzeichen: Waage. Die Mutter war Leichtathletin, der Vater spielte Handball - doch Jule zog es früh zum Fußball. Auch wegen ihres älteren Bruders Felix, der es später zum Drittliga-Spieler für den FSV Zwickau schaffte, heute bei TuS Mechtersheim in der 5. Liga spielt.

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„Wir haben immer im Garten gekickt, und irgendwann bin ich mit ihm ins Training, und dann bin ich dabeigeblieben“, erzählte Jule Brand bei Sky. Bis zur B-Jugend spielte sie bei den Jungs mit. „Von meinem Team wurde ich komplett respektiert, da kamen keine Sprüche. Bei gegnerischen Teams, wenn sie beim Aufwärmen gesehen haben, da spielt ein Mädchen mit, kamen ein, zwei Sprüche.“

Rückblickend empfand sie ihre Fußballerinnen-Kindheit als „eine schöne Zeit“: „Mit den Freunden auf den Bolzplatz, direkt nach der Schule, den Rucksack einfach irgendwo hingeschmissen“, sagte sie dem SWR: „Ich habe es einfach geliebt, mit Freunden auf dem Platz zu stehen.“

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Ihr Idol in der Jugend? Marcus Rashford (Manchester United, England). Ihr erstes Trikot? 1. FC Kaiserslautern. Ihre Ziele? Schon damals ambitioniert: „Es war mein Kindheitstraum, Nationalspielerin zu werden.“ Den hat sich die 1,77-Meter-große Pfälzerin längst erfüllt ...

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Brand schlägt voll ein: 1. Länderspieltor nach nur zwei Minuten

2018 wechselte Brand zur TSG Hoffenheim, wo sie 2020 ihr Profi-Debüt feierte und mit dem Team in der Saison 2020/2021 einen starken 3. Platz in der Bundesliga erreichte. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Frauen-Bundesliga)

Mit ihren Leistungen, unter anderem auch schon als U17-Europameisterin 2019, spielte sie sich in den Fokus von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg - und im April 2021 folgte im Alter von 18 Jahren ihr Nationalmannschaftsdebüt. Mit Ausrufezeichen!

Rund zwei Minuten nach ihrer Einwechslung im Freundschaftsspiel gegen Australien (5:2) erhielt Brand auf der halblinken Seite den Ball, legte ihn gekonnt an ihrer Gegenspielerin vorbei, drang mit ihrem unnachahmlichen Antritt in den Strafraum ein und schob eiskalt zum 3:0 ein.

„Instinktfußballerin“ Brand: „Suche gerne die Duelle“

Bei diesem Tor-Debüt im DFB-Dress zeigte sie direkt, was sie auszeichnet: Ruhe am Ball, feine Technik - und vor allem: Höchstgeschwindigkeit!

„Ich denke, ich komm durch mein Tempo“, sagte sie selbst jüngst dem TV-Team des VfL Wolfsburg, ihr heutiger Verein: „Ich geh auch gern in die Dribblings. Ich würde sagen, mein Spielstil ist ein wenig riskanter. Ich suche gerne die Duelle.“ Ihr TSG-Trainer Gabor Gallai nannte sie einst bei Eurosport eine „Instinktfußballerin“.

EM 2021: Als Edeljoker in die Startelf

Etwa ein Jahr nach ihrem Debüt nahm Brand an der Europameisterschaft 2021 in England teil. Als jüngste Spielerin im DFB-Kader. „Es ging alles sehr schnell: Von keiner kennt mich zu so viel mehr Aufmerksamkeit“, erzählte sie dem SWR vor Turnierstart: „Das war anfangs schon schwierig für mich, weil ich das so nicht kannte und mir auch selbst Druck gemacht habe.“

Sie kam aber damit klar - und prompt in allen sechs Partien zum Einsatz. Zunächst als Joker, im Halbfinale und im Endspiel von Beginn an, und trug so zum Sommermärchen 2022 der DFB-Frauen inklusive 2. Platz teil.

Die Frauennationalmannschaft wurde nach der unglücklichen Niederlage im EM-Finale in Frankfurt von den Fans empfangen. Trotz des verpassten Titels wurden die Spielerinnen gefeiert.
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Ankunft der Frauen-Nationalmannschaft: So wurde das DFB-Team empfangen

Jule Brand auf Instagram: Follower-Zahl steigt

Seit der EM steht Brand, wie der gesamte deutsche Frauen-Fußball, noch mehr im Fokus als zuvor. Ihre Follower-Zahl bei Instagram wuchs von rund 30.000 vor dem Turnier seither auf aktuell rund 221.000.

Negativer Aspekt des Scheinwerferlichts: unliebsame Nachrichten. „Meistens sind das sehr interessante Anmachsprüche“, verriet sie Sky sarkastisch: „Eklige Sprüche.“

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In die Nachrichtenanfragen schaut sie deshalb aber auch gar nicht mehr rein. Sie hat anderes im Kopf: den nächsten Schritt ihrer Karriere.

„International gefragtes Talent“ - und jetzt eine Wölfin

Im Sommer 2022 nutzte der VfL Wolfsburg eine Ausstiegsklausel in Brands TSG-Vertrag und holte sie zum Deutschen Meister. „Jule zählt nicht nur in Deutschland, sondern auch international zu den größten und somit auch gefragtesten Talenten“, sagte Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der VfL-Frauen, bei der Transferverkündung: „Mit ihrem Tempo sowie ihren individuellen Offensivqualitäten strahlt Jule schon in jungen Jahren eine extreme Torgefahr aus. Darüber hinaus passt sie auch charakterlich perfekt in unser Anforderungsprofil.“

Mit dem VfL, wo sie einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat, kam sie direkt in ihrer ersten Saison ins Champions-League-Finale. Dort mussten sich die Wölfinnen knapp mit 2:3 dem FC Barcelona geschlagen geben. In der Bundesliga zogen sie gegen den FC Bayern München den Kürzeren und landeten auf Platz zwei. Einen Titel gab‘s dennoch: Das DFB-Pokal-Finale gegen den SC Freiburg gewann Wolfsburg mit 4:1.

Nun steht die Weltmeisterschaft an - mit einem Titel am Ende? Der Weg in eine goldene Zukunft ist bereitet - für den deutschen Frauen-Fußball, und für Jule Brand.