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"Ich habe das Gefühl, ich werde jedes Jahr besser"

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"Ich habe das Gefühl, ich werde jedes Jahr besser"

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"Ich werde jedes Jahr besser"

Laura Freigang ist die Torjägerin von Eintracht Frankfurt. Die Nationalspielerin spricht bei SPORT1 über ihren Höhenflug und Omar Marmoush.
Eintracht Frankfurt stellt sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Top-Leute auf der Stürmerposition. Der direkte Vergleich bringt Laura Freigang zum Schmunzeln.
Laura Freigang ist die Torjägerin von Eintracht Frankfurt. Die Nationalspielerin spricht bei SPORT1 über ihren Höhenflug und Omar Marmoush.

Ist sogar der Titel möglich? Eintracht Frankfurt mischt gerade nicht nur bei den Männern die Bundesliga auf, sondern auch die Beletage der Frauen. Nach zehn Spieltagen beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg nur zwei Zähler. Damit stehen die Hessen auf Rang zwei.

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Großen Anteil am starken Start hat Laura Freigang. Die Nationalspielerin erzielte schon zehn Liga-Treffer in der bisherigen Saison. Am Rande eines Termins ihres Ausrüsters Under Armour sprach sie exklusiv mit SPORT1 über ihren Höhenflug, Omar Marmoush und das DFB-Team, mit dem sie am Freitag in der Schweiz antritt (20 Uhr im LIVETICKER).

Marmoush? „Dem scheint alles zu gelingen“

SPORT1: Laura Freigang, sind Sie für die Eintracht-Frauen das, was Omar Marmoush bei den Männern ist?

Laura Freigang: Ich nehme das erstmal als Kompliment. (lacht) Dass es bei Omar Marmoush gerade extrem gut läuft, ist kein Geheimnis. Dem scheint gerade alles zu gelingen. Unfassbar! In der Hinsicht bin ich gerne ein bisschen Omar Marmoush. Da hoffe ich, dass es weiterhin gut läuft und ich weiterhin gut score. Ansonsten habe ich meine Rolle bei unserer Mannschaft gut gefunden. Ich habe das Gefühl, ich werde jedes Jahr ein Stück besser. Wenn sich das dann in den Toren widerspiegelt: Nehme ich!

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SPORT1: Was ist denn Ihre Erfolgsformel, warum es in dieser Saison vielleicht nochmal ein bisschen besser läuft?

Freigang: Ich habe die letzten Jahre sehr, sehr viel an meinem Spiel gearbeitet. Jetzt habe ich das Gefühl, dass das gerade in der letzten Phase einfach gut zusammengelaufen ist und dann auch die Abschlüsse gepasst haben. Ich habe in den letzten Jahren schon immer viel gearbeitet auf dem Platz, aber dann hat es oft am Abschluss gehapert. Das wurde mir auch bei der Nationalmannschaft öfter nachgesagt. Das bekomme ich natürlich mit und habe dann sehr viel Energie hineingesteckt. Da ist es schön, wenn der Knoten platzt, dann geht auch einfach mal der eine oder andere mehr rein. Aber ich bin gerade einfach grundsätzlich sehr selbstbewusst in meinem Spiel - und das ist einfach ein gutes Gefühl.

SPORT1: Bedeutet mehr Energie hineinzustecken, dann auch nochmal Extraschichten zu schieben, oder was kann man sich darunter vorstellen?

Freigang: Es sind verschiedene Aspekte. Ich habe sowieso nach dem Training immer viel zusätzlich gemacht, auch am Abschluss gearbeitet. Es sind auch mentale Geschichten, es sind Einstellungssachen, es ist alles Mögliche. Am Ende soll dann einfach alles zusammenlaufen und da habe ich einfach das Gefühl, dass das gerade ganz gut klappt.

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Freigang: „Habe nicht das Gefühl, ich wäre überall gesetzt“

SPORT1: Sie haben mal in einem Interview gesagt: „Ich bin ein spezieller Spielertyp, mich muss man auf dem Platz haben wollen.“ Wie meinen Sie das?

Freigang: Ich weiß nicht, ob ich mich damit vielleicht manchmal ein bisschen kleinrede, aber ich habe das Gefühl, ich bin nicht so eine Spielerin, die man klassisch auf eine Stärke oder eine Schwäche reduzieren kann. Ich bin weder die Schnellste noch die Kopfballstärkste noch die Abschlussstärkste. Meine Stärke ist irgendwo zwischen den Zeilen - und ich glaube, dass meine Qualität bei Frankfurt sehr geschätzt wird, meine Laufwege, wie viel ich arbeite, was ich auch nicht so offensichtlich auf dem Platz leiste. Aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, ich könnte überallhin auf der Welt wechseln und wäre gesetzt. Dessen bin ich mir einfach bewusst und glaube aber gleichzeitig, dass das auch meine Stärke ist.

SPORT1: Sie spielen mit der Eintracht bislang eine sehr starke Saison und mischen kräftig oben mit. Können Sie Wolfsburg und den Bayern schon als Spitzenmannschaft auf Augenhöhe begegnen?

Freigang: Um eine Spitzenmannschaft zu sein, braucht man Konstanz. Das haben die Bayern auch die letzten zwei Jahre gezeigt, nicht nur mit ihrer Siegesserie. Wir zeigen von der Qualität her immer wieder, dass wir oben mitspielen können und zeigen auch in den Spielen, dass wir teilweise auf Augenhöhe sind. Bis jetzt hat es bei uns daran gehapert, das über einen gesamten Saisonverlauf zu zeigen, und ich finde, das macht am Ende eine Spitzenmannschaft aus. Aber da kommen wir immer näher dran. Ich kann auf jeden Fall ruhig schlafen, weil ich das Gefühl habe, wir werden besser und wir machen Schritte nach vorne - und dann bin ich damit völlig fein.

SPORT1: Wie sehen diese Schritte nach vorne denn aus?

Freigang: Bis jetzt sind wir immer Dritter geworden, das sind bis jetzt die Topergebnisse. Ich hoffe, dass es jetzt auch mal für den zweiten Platz und vielleicht irgendwann einmal für die Meisterschaft reicht. Ich muss mich nicht verstecken, wenn ich sage, dass ich gerne mit Eintracht Frankfurt einen Titel holen würde. Ich glaube, der DFB-Pokal ist immer ein Wettbewerb, wo man das machen kann, aber dieses Jahr ist auch die deutsche Meisterschaft nicht so klar, wie sie vielleicht in den Jahren davor war. Das ist eine echt schöne Entwicklung.

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Freigang: „Frankfurt ist der perfekte Ort“

SPORT1: Sie haben Ihren Vertrag bei der Eintracht verlängert und immer wieder Ihre Verbundenheit zum Verein, aber auch zur Stadt Frankfurt betont. Wie wichtig ist, neben dem sportlichen Erfolg, auch so eine Art Wohlfühlatmosphäre?

Freigang: Das ist eine Frage, die ich mir in den letzten Jahren oft gestellt und dann auch beantwortet habe: Für mich persönlich ist wichtig, dass ich mich als Mensch wohlfühle, sonst bringe ich meine sportlichen Leistungen auch nicht. Ich kann und möchte das nicht trennen. Dadurch, dass ich mich hier so wohlfühle, ist es für mich auch der perfekte Ort, um mich sportlich weiterzuentwickeln. Die Vertragsverlängerung habe ich nur gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass unser Weg auch weiter nach oben geht, vorangeht und ich die Zeit mitprägen kann. Sonst wäre es auch für mich uninteressant.

SPORT1: Sie sind auch als Markenbotschafterin für Under Armour tätig. Was ist das für eine Partnerschaft?

Laura Freigang: Mit Under Armour habe ich jetzt schon sehr lange eine Zusammenarbeit. Ich habe auch immer das Gefühl, dass es eine besondere Partnerschaft ist, weil Under Armour auch nicht so viele Athleten hatte. Ich durfte dieses gesamte Wachstum zumindest im deutschen Fußball mitmachen und deswegen bin ich total gerne Teil dieses Teams.

SPORT1: Gibt es spezielle Bereiche, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

Freigang: Für mich war richtig cool, bei den Fußballschuhen die ganze Entwicklung mitkriegen zu können, weil für mich der Fußballschuh das wichtigste Equipment ist - und da habe ich von Anfang an mitarbeiten dürfen. Mittlerweile sind wir da richtig gut aufgestellt, das macht mich wirklich happy. Sonst ist Under Armour natürlich bekannt für seine Unterziehsachen, aber auch im Lifestyle immer mehr am Kommen, das finde ich richtig cool.

Freigang will sich beim DFB festspielen

SPORT1: Bei der Nationalmannschaft mussten Sie in der letzten Länderspielpause wegen einer Erkältung vorzeitig abreisen. Haben Sie trotzdem einen ersten Eindruck vom neuen Bundestrainer Christian Wück bekommen?

Freigang: Ich war ja letztlich leider nur einen Tag da, aber die ersten Stunden habe ich auf jeden Fall miterlebt und ich habe natürlich auch die Spiele gesehen. Ich habe den Eindruck, dass er sehr, sehr große Lust auf diesen Job hat, das ist immer ein sehr gutes Zeichen. Ich fand die Spiele sehr mutig und das gefällt mir. Wir müssen eine neue Ära einleiten und wollen die auch einleiten. Da hat mir gerade das Spiel gegen England gefallen, weil das geprägt war von viel Spielfreude. Wir haben so viel Qualität, die müssen wir auf den Platz bringen. Mir gefällt diese Spielidee, mit viel Mut nach vorne zu spielen, aber auch mit viel Mut zu verteidigen. Das ist, finde ich, ein guter Ansatz.

SPORT1: Nicht nur beim Trainer, sondern auch in der Mannschaft hat sich bei der Nationalmannschaft einiges getan. Wie sehen Sie Ihre Rolle im DFB-Team?

Freigang: Meine Historie bei der Nationalmannschaft ist ja auch eine sehr eigene. Ich bin schon sehr, sehr lange dabei, habe aber auch viel in der zweiten Reihe gespielt. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich unbedingt zeigen möchte, dass ich mir auch zutraue, eine andere Rolle zu übernehmen. Ich werde meine Chance bekommen, Christian wird vielen Spielerinnen die Chance geben, sich zu zeigen. Ich habe natürlich die ersten beiden Spiele verpasst, aber ich werde weiterhin alles daransetzen, mich in der Bundesliga zu zeigen und mich zu zeigen, wenn ich bei der Nationalmannschaft bin, damit ich mich auch auf der Bühne etablieren kann. Dafür ist jetzt eine gute Zeit und das ist jetzt natürlich das Ziel.