Frauen-Bundestrainer Christian Wück hatte wenige Tage vor dem Start der Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) viel Lob für seine Mannschaft übrig.
"Gehen über ihre Grenzen": DFB-Team begeistert Wück vor Frauen-EM
„Werde Führungsstil nicht ändern“
„Die Spielerinnen geben auf dem Platz wirklich alles. Egal, wie kaputt sie sind, sie machen vielleicht nochmal laut Musik an, aber dann gehen sie wirklich über ihre Grenzen“, sagte der Bundestrainer am Samstag in Herzogenaurach auf SPORT1-Nachfrage.
Der Grundstein für eine erfolgreiche EM sei jedenfalls „von den Spielerinnen selbst gelegt.“
Führungsstil? Wück bleibt sich treu
Dennoch wird bei dem Turnier auch Wück selbst im Fokus stehen. Für den Nachfolger von Horst Hrubesch ist es die erste große Veranstaltung als Cheftrainer der DFB-Frauen, nachdem er zuvor die U17 des DFB unter anderem zu einem Welt- und einem Europameistertitel geführt hatte.
Große Anpassungen in seiner Arbeit habe der Job-Wechsel von Junioren zu Frauen allerdings nicht erfordert: „Von den Trainingsinhalten, den fußballspezifischen Inhalten ist es das Gleiche. Aber natürlich ist die Ansprache ein bisschen anders, natürlich ist das Mitwirken, das Mitarbeiten der Spielerinnen anders.“
Zugleich stellte der 52-Jährige aber klar: „Im Großen und Ganzen werde ich meinen Führungsstil nicht verändern.“
Vor EM in der Schweiz: „Jeder Tag ist wichtig“
Ob sein emotionaler Stil auch in der Schweiz zum Erfolg führen wird, wird sich ab dem 4. Juli zeigen, wenn die Mannschaft gegen Polen ins erste Gruppenspiel startet. „Da müssen wir dann die Topleistung bringen“, machte Wück klar. Bis dahin sei „jeder Tag wichtig für das Teamgefüge.“
Nach aktuellem Stand kann der Trainer zumindest aus dem Vollen schöpfen. Trotz Training „am Limit“ sind alle Spielerinnen fit. „Wir kommen wirklich sehr gut durch diese Belastungstage, die wir setzen wollten“, verkündete Wück.
Zwar habe sich mal eine Spielerin „kränklich“ gefühlt oder ein „Wadenzwicken“ verspürt, aber: „Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden, weil wir keine muskulären oder schwerwiegenden Verletzungen haben und bis jetzt die ganze Vorbereitung wirklich sehr positiv verläuft.“
Wück optimistisch: „Sind sehr gut aufgestellt“
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Einheiten sei das „Defensivverhalten vor allen Dingen in der Box“ gewesen, berichtete der 52-Jährige. Man könne zwar „weiter darauf herumreiten, dass wir in der Defensive vielleicht nicht die absoluten Top-Weltklassespielerinnen haben“, ergänzte Wück, betonte aber zugleich: „Ich bin mittlerweile eher der Meinung, dass wir es bewiesen haben, dass wir sowohl in der Offensive als auch in der Defensive sehr gut aufgestellt sind.“
Gegen die Niederlande (4:0) und in Österreich (6:0) hatte das DFB-Team zuletzt in der Nations League ohne Gegentor gewonnen.
Am Montagmorgen reist der DFB-Tross nach Zürich ins EM-Quartier, das aus Wücks Sicht zu einer Art „Wohlfühloase“ werden soll. Auch Besuche im Teamhotel sind den Spielerinnen gestattet: „Wir haben schon vor, dass wir die Familien oder Freunde und Freundinnen in das Basecamp einladen, immer am Tag nach dem Spiel. Das war auch ein Wunsch der Spielerinnen.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)