Die spanische Nationalmannschaft hat bei der Frauen-EM den nächsten Erfolg gefeiert, den Gruppesieg perfekt gemacht - und damit auch die DFB-Auswahl ein Stück weit unter Druck gesetzt.
So stark! EM-Favorit macht Druck auf DFB-Frauen
EM-Favorit macht Druck auf Deutschland
Spanien setzte sich im Duell mit Italien mit einem 3:1 durch.
Sollte Deutschland den Gruppensieg verpassen, könnte das Team von Bundestrainer Christian Wück schon im Halbfinale auf die bockstarken Spanierinnen treffen. Holt auch das DFB-Team am Samstag gegen Schweden (21 Uhr) Platz eins, geht es dem Topfavoriten bis zu einem möglichen Endspiel aus dem Weg.
Belgien hilft Italien ins Viertelfinale
Spanien trifft nach dem dritten Sieg im dritten Spiel am Freitag kommender Woche im K.o.-Duell auf die Schweizer Gastgeberinnen, die am Donnerstag erstmals in die Runde der besten acht einzogen waren.
Als Zweiter der Gruppe B zog Italien ins Viertelfinale ein. Das Team mit Bayern-Spielerin Arianna Caruso hielt sich in Bern wacker gegen den Turnierfavoriten, unterlag nach Führung zwar - profitierte aber davon, dass Portugal im Parallelspiel gegen die bereits ausgeschiedenen Belgierinnen 1:2 (0:1) verlor.
Italien bekommt es bereits am Mittwoch in Genf mit den Norwegerinnen zu tun, die in der Schweizer Gruppe A ihre drei Spiele gewannen.
Italien ging in der zehnten Minute durch Elisabetta Oliviero in Führung, doch Spanien schlug nur vier Minuten später durch Athenea del Castillo zurück. Kurz nach dem Seitenwechsel sorgten die Favoritinnen, bei denen Trainerin Montserrat Tomé gleich sechs Wechsel in der Startformation vornahm, durch Patricia Guijarro (49.) für die Führung.
Spanien letztlich klar besser
Erstmals in Spaniens erster Elf kam auch Aitana Bonmati zum Einsatz, die amtierende Ballon-d’Or-Gewinnerin hatte Anfang des Monats wegen einer viralen Meningitis noch im Krankenhaus gelegen. In der Schlussphase wurde auch Spaniens Torjägerin Esther eingewechselt, die begünstigt von Italiens Torhüterin Laura Giuliani ihren vierten Turniertreffer erzielte (90.+1) und für die Entscheidung sorgte.
Spanien kontrollierte über weite Strecken den Ball, verzeichnete auch ein Chancenplus. Die Italienerinnen konnten aber gelassen bleiben, da Portugal das Parallelspiel schon deutlich hätte gewonnen müssen, um ihnen noch das Viertelfinalticket abzujagen.
In Sion aber traten die bis dahin punktlosen Belgierinnen auf, als ginge es noch um etwas. Bereits in der 3. Minute brachte die frühere Wolfsburgerin Tessa Wullaert Portugal in Rückstand. In der Folge rannten die Ibererinnen an, kamen durch Telma Encarnacao (87.) zum Ausgleich, doch Belgien nutzte die Lücken in der Defensive zum Siegtreffer durch Janice Cayman (90.+6). Zuvor waren bereits zwei belgische Tore zurückgenommen worden.