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Frauen-WM: Historische DFB-Blamage! Sogar der Gegner leidet mit

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Frauen-WM: Historische DFB-Blamage! Sogar der Gegner leidet mit

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DFB-Blamage: Sogar Gegner leidet mit

Deutschland kommt gegen Südkorea nicht über ein Unentschieden hinaus - und scheitert bei der WM in der Vorrunde. Das geht auch dem Trainer des Gegners nahe.
Deutschland muss bei der WM in Australien und Neuseeland bereits früh die Koffer packen
Deutschland muss bei der WM in Australien und Neuseeland bereits früh die Koffer packen
© IMAGO/AAP
SPORT1
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von SPORT1

Es ist eine riesige Enttäuschung! Die DFB-Frauen fliegen bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland in der Gruppenphase raus. Zum ersten Mal in der Geschichte ist damit schon in der Vorrunde Schluss!

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Nach einem bitteren 1:1-Unentschieden gegen Südkorea landet das Team nur auf Platz drei in Gruppe H, weil im Parallelspiel die Schützenhilfe Kolumbiens gegen Marokko (0:1) ausblieb. Damit ereilte die Frauen das gleiche Schicksal wie das Männer-Team bei den Endrunden 2018 und 2022.

DFB-Kapitänin Alexandra Popp zeigte sich nach dem Spiel tief enttäuscht. „Um ehrlich zu sein, ist es noch gar nicht zu greifen“, sagte sie im ZDF. Sie könne noch nicht verstehen, was gerade passiert sei.

Südkorea-Trainer: „Tut mir echt leid“

Direkt nach dem Spiel herrschte bei den DFB-Frauen vor allem Ratlosigkeit. Sowohl Popp als auch Jule Brand und Lena Oberdorf rangen an den Mikrofonen nach passenden Worten, um das Geschehene einzuordnen.

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Auch der Nationaltrainer Südkoreas, Colin Bell, war überrascht. „Jeder im Stadion hat nach dem 1:1 gedacht, dass es das ist und Deutschland uns überrollt. Bis auf Sydney Lohmann hat uns Deutschland keine Probleme mehr bereitet“, sagte der 61-Jährige nach dem Spiel im ZDF.

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Der englische Coach der Südkoreanerinnen hat eine besondere Verbindung zu Deutschland - zwischen 1989 und 2015 war Bell ausschließlich als Trainer deutscher Mannschaften tätig. 2015 gewann er mit dem 1. FFC Frankfurt als erster ausländischer Trainer die UEFA Women‘s Champions League.

Kein Wunder also, dass ihm das Aus der Deutschen nahe ging.. „Ich habe nicht gewusst, dass Deutschland raus ist bis fünf Minuten nach dem Spiel. Das tut mir echt leid. Über die Hälfte meines Lebens habe ich in Deutschland verbracht. Die haben alles versucht, das muss man ihnen lassen.“

Popp: Es war „grundsätzlich holprig“

Für eine Analyse der insgesamt schwachen Vorrunde sei es noch zu früh, so Popp. „Klar hat man gesehen, dass es grundsätzlich holprig war, was nicht unser Anspruch war“, so die 32-Jährige. „Aber jetzt klar zu sagen, woran es jetzt gelegen hat, kann ich jetzt noch nicht.“

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Die Deutschen waren im Spiel gegen Südkorea zwar das überlegene Team, konnten aber über weite Strecken nicht überzeugen. Fußballerisch fiel ihnen zu wenig ein, um starke Südkoreanerinnen zu überwinden.

Voss-Tecklenburg setzte vor 38.945 Zuschauern auf geballte Offensivpower und stellte Popp im Angriff Lea Schüller zur Seite. Nach ihrem schwachen Auftritt gegen Kolumbien musste Lina Magull auf der Bank Platz nehmen. Zudem rückte Abwehrchefin Marina Hegering nach überstandener Fersenprellung für die am Oberschenkel verletzte Sara Doorsoun ins Team.

Deutschland - Südkorea: Schock direkt zu Beginn

Die Partie begann bereits mit einem großen Schock: Nachdem Südkorea bereits in der dritten Minute den Pfosten der Deutschen getroffen hatten, hieß es in der sechsten Minute dann tatsächlich 0:1. Nach einem diagonalen Pass der Koreanerinnen vor den Sechzehner, funktionierte die deutsche Abseitsfalle nicht. So-Hyun Cho kam vollkommen frei an den Ball und musste aus rund 13 Metern nur noch ins linke Eck einschieben.

Kapitänin Alexandra Popp ruderte danach wild mit den Armen und versuchte ihre Mitspielerinnen aufzuwecken - es half kurzfristig. Klara Bühl vergab zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten (11., 15.). Doch insgesamt war das Spiel des zweimaligen Weltmeisters über weite Strecken der ersten Halbzeit planlos. Die Idee, mit vielen Flanken die Größenvorteile auszunutzen, ging zunächst nicht auf. Aus diesem Grund hatte Voss-Tecklenburg Rechtsverteidigerin Svenja Huth aus der gewohnten Viererkette weiter nach vorne beordert.

Südkorea präsentierte sich vom früheren Frankfurter Bundesligacoach Colin Bell gut eingestellt und bereitete dem deutschen Team durch das teilweise praktizierte Pressing große Probleme. Der Spielaufbau des Favoriten war wie schon bei der Niederlage gegen Kolumbien (1:2) zu langsam und fehlerhaft. Popp ließ sich daher teilweise weiter zurückfallen und versuchte neben Oberdorf das Spiel anzukurbeln.

Popp-Show reicht nicht zum Sieg

Die zwischenzeitliche Erlösung wartete dann erst unmittelbar vor der Halbzeit. Deutschland schlug auf bewährte Weise zu: Svenja Huth flankte in der 42. Minute von rechts hoch in den Strafraum, dort setzte sich Popp durch und köpfte den Ball unhaltbar ins rechte Eck. Es war ihr viertes Turnier-Tor.

Nach der Halbzeitpause dann Verwirrung: Sara Däbritz flankte in der 57. Minute zu Lea Schüller. Die leitete den Ball mit der Hacke weiter auf Alexandra Popp, die den Ball ins Tor einnickte. Sie blieb nach dem Zusammenprall mit Südkoreas Torfrau zunächst liegen, konnte nach kurzer Behandlung aber weiter machen. Doch ihr Tor zählte nicht: Der VAR entschied auf Abseits.

Die Partie wurde zunehmend zur Popp-Show. Immer wieder war es die 32-Jährige, die von ihren Mitspielerinnen gesucht und vor dem Tor gefährlich wurde. In der 60. Minute köpfte sie noch einen an die Latte. Doch selbst ihr wollte ein zweiter Treffer nicht mehr gelingen. So konnte selbst die Kapitänin das historische Aus in der Vorrunde nicht verhindern.

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mit Sport-Informations-Dienst