Eigentlich will man sich beim FC Bayern auf den Fußball konzentrieren. Im ganzen Verein ist zu spüren, dass man die neu geschaffene Klub-WM gewinnen will – auch wenn der sportliche Wert nach dem lockeren 10:0-Sieg gegen heillos überforderte Teilzeitprofis von Auckland City ein wenig infrage steht.
Transfer-Ärger bahnt sich an
Umso mehr könnte sich Sportvorstand Max Eberl darum kümmern, den neuen Kader des FCB zusammenzustellen. Einerseits ist schon einiges passiert, andererseits ist gerade auf der Einkaufsseite mit den Verpflichtungen von Jonathan Tah und Tom Bischof eigentlich zu wenig passiert.
Zumindest kommt dieser Eindruck bei vielen Fans an – und sogar ein Führungsspieler gibt offen zu, dass er sich neue Mitspieler wünscht.
Kimmichs Botschaft an Eberl
„Natürlich hat man das Gefühl, dass wir etwas machen könnten. Dadurch dass der Flo (Wirtz, Anm. d. Red.) nicht gekommen ist. Dadurch, dass der Leroy (Sané, Anm. d. Red.) wegfällt, dass Thomas (Müller, Anm. d. Red.) wegfällt“, sagte Joshua Kimmich am Samstag. Da müsse man Eberl und den Verein fragen, welche Pläne es gebe.
Das konnte man durchaus als klare Botschaft an Eberl verstehen – nach dem Motto: Tu was! Kein Wunder also, dass der Sportvorstand gleich nach dem Spiel gegen Auckland die Grenzen klar absteckte.
„Der Jo ist auf dem Platz – und ich mache es neben dem Platz“, sagte der 51-Jährige auf Nachfrage von SPORT1. Soll heißen: Jeder sollte sich aktuell um seine eigenen Aufgaben kümmern.
Eberl hat noch Arbeit vor sich
Zwar kamen sowohl die Aussage von Kimmich als auch der Konter von Eberl ohne große Bissigkeit oder gar „Schaum vorm Mund“ aus, doch inhaltlich ist der Fall klar: Führungsspieler Kimmich will Ergebnisse sehen, Eberl hat noch Arbeit vor sich. Es riecht ein bisschen nach Zoff.
Ein interessanter Vorgang auch deswegen, weil der Sportvorstand sich vor einiger Zeit bereits mehrmals in der Öffentlichkeit so äußerte, dass es Kimmich nicht gefiel. Das ging irgendwann so weit, dass sich Eberl bei seinem Führungsspieler entschuldigte.
So weit wird es diesmal nicht kommen – schließlich ist der Verein in seinen Transfer-Bemühungen nicht untätig. Eberl und Sportdirektor Christoph Freund nehmen derzeit einiges an Schlafmangel in Kauf – aufgrund der Zeitverschiebung von sechs Stunden zu Europa müssen beide quasi immer bereit sein.
„Das Transferfenster geht noch bis 1. September. Da fließt noch viel Wasser die Isar runter... oder den Ohio River“, erklärte Eberl gelassen. Vermutlich muss er ohnehin noch ein wenig abwarten, wie groß sein Geldbeutel in vier Wochen ist.
Mit zahlreichen Millionen aus den erhofften Erfolgen bei der Klub-WM wäre der FCB-Stratege vermutlich noch entspannter bei seiner Einkaufstour.