Fluminense Rio de Janeiro – der Name des ersten BVB-Gegners bei der Klub-WM ist klangvoll und mit viel Tradition verbunden. Er ist einer der ältesten Vereine Brasiliens (1902 gegründet), Geschichte und zahlreiche Erfolge prägen seine Entwicklung. Noch dazu trägt Fluminense seine Heimspiele im legendären Maracana-Stadion aus.
Ein Mythos verliert seinen Zauber
Ein Mythos verliert seinen Zauber
Doch der Glanz aus vergangenen Tagen scheint verblasst zu sein. In Brasilien rutscht der einstige Vorzeigeklub mehr und mehr ab.
Vom Vorzeigeklub zur grauen Maus
Daran änderte auch der spektakuläre, gleichwohl überraschende Triumph bei der Copa Libertadores 2023, immerhin der größte Titel im südamerikanischen Klubfußball, durch den sich die Brasilianer überhaupt erst für die Klub-WM 2025 qualifizierten, nur wenig.
Vor etwas mehr als zehn Jahren gehörte der Verein zweifelsohne zu den brasilianischen Topklubs. 2010 und 2012 feierte Fluminense den Meistertitel, 2011 wurde es immerhin Dritter. Doch die Spitzengruppe ist enteilt. Der einstige „Klub der Elite“, den seit jeher ein ganz besonderer Mythos umgibt, verkümmert in Brasilien immer mehr zur grauen Maus.
Krasse Trainer-Fluktuation bei Fluminense
Daran konnte auch der Mann an der Seitenlinie bislang nur wenig ändern: Renato Gaúcho. Obwohl der Brasilianer eigentlich genug Erfahrung und Wissen über den Verein haben dürfte. Der 62-Jährige ist bereits zum sechsten (!) Mal Trainer bei Fluminense und coachte bereits fünf andere brasilianische Klubs.
Man stelle sich eine derart krasse Trainer-Fluktuation in Deutschland vor … In Brasilien ist das aber nichts Ungewöhnliches. Der Fußball hat dort fast schon so etwas wie einen festen Bestand an Trainern, die sich immer wieder gegenseitig die Klinke in die Hand geben.
BVB gegen Neymars Ex-Partner
Bei der Klub-WM wollen die Südamerikaner dennoch zeigen, dass sie weltweit noch immer eine große Nummer sind. Spieler wie der mittlerweile 40 Jahre alte Innenverteidiger Thiago Silva (u.a. Chelsea, PSG, AC Mailand), Mittelfeldspieler Martinelli (Marktwert rund zehn Millionen Euro) oder Ganso unterstreichen die Ambitionen des Klubs.
Gerade bei Letztgenanntem dürfte der ein oder andere Fan zusammenzucken. Ganso spielte bis 2012 beim FC Santos – gemeinsam mit Neymar schoss die er damals alles kurz und klein und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Beiden wurde eine großartige Karriere in Europa vorhergesagt.
Doch dem 35-Jährigen wollte der endgültige Durchbruch (u.a. bei Sevilla) nicht gelingen. Nach einer Leihe in die französische zweite Liga zu Amiens SC zog es ihn 2019 zurück in die Heimat, zu Fluminense.
Bei Experten gilt Fluminense nicht gerade als bestes südamerikanisches Team – im Gegenteil. Dass sie für Überraschungen sorgen können, haben sie dennoch bewiesen. Das Ziel des Klubs ist klar: zurück zum alten Glanz.