U21-EM Qualifikation>

Letzter Traum? Woltemade muss sich korrigieren

Finale! Woltemade zaubert erneut

Es ist geschafft: Die deutsche U21-Nationalmannschaft erreicht das EM-Finale. Zwei frühe Tore bringen die DFB-Elf schnell auf Kurs.
Das deutsche U21-Team um Nick Woltemade ist ins EM-Finale eingezogen
Das deutsche U21-Team um Nick Woltemade ist ins EM-Finale eingezogen
© IMAGO/Beautiful Sports
Es ist geschafft: Die deutsche U21-Nationalmannschaft erreicht das EM-Finale. Zwei frühe Tore bringen die DFB-Elf schnell auf Kurs.

Als das EM-Finale mit der U21 erreicht war, gab Deutschlands Torjäger Nick Woltemade Einblick in seinen letzten Traum.

„Finalsieg mit einem Tor“, sagte der 23 Jahre alte Stürmer des VfB Stuttgart bei Sat1, verbesserte sich dann aber leicht: „Mir reicht auch der Finalsieg ohne ein eigenes Tor.“

Klar ist: Nach dem fulminanten 3:0 im Halbfinale gegen Frankreich zählt für das deutsche Team um seinen Stürmerstar nur noch der Titel. „Es ist krass. Ich habe es schon oft gesagt, dass wir eine geile Mannschaft sind“, erklärte Woltemade. „Es war ein langer Weg und wir sind langsam echt müde, aber das Finale werden wir schon noch hinkriegen.“

Gegen Frankreich wurde Woltemade einmal mehr zum Man of the Match gekürt.

Deutsche U21 im EM-Finale - und wie

Aus Sicht der Auswahl von Antonio Di Salvo begann die Partie nahezu perfekt. In der achten Minute stand Stürmer Nelson Weiper nach einem Pfostentreffer von Paul Nebel goldrichtig und drückte den Ball aus wenigen Metern zur Führung über die Linie.

Sechs Minuten später legte die DFB-Auswahl durch Woltemade nach. Der Angreifer nutzte einen Aussetzer der französischen Hintermannschaft, scheiterte zunächst an Torhüter Guillaume Restes, bugsierte den Ball im zweiten Versuch aber über die Linie (14.). Nach vier Einsätzen steht Woltemade bereits bei sechs Toren und drei Assists. Nur ein Treffer fehlt ihm noch zum EM-Rekord. Auch an der Entstehung des 1:0 war Woltemade maßgeblich beteiligt.

Anschließend wurden die Franzosen stärker und setzten immer wieder Nadelstiche. Doch Torhüter Noah Atubolu, der sein 21. Spiel für die U21 bestritt und damit Manuel Neuer (20 Einsätze) als Rekordtorhüter ablöste, verhinderte mehrfach das Anschlusstor. Auf der Gegenseite verpasste das deutsche Team trotz guter Chancen selbst die Entscheidung, ehe Brajan Gruda in der Nachspielzeit doch den Deckel drauf machte (90+5.).

DFB-Elf trifft wieder auf England

„Ich bin sehr erleichtert und sehr stolz. Die Truppe lässt ihr Herz auf dem Platz“, freute sich Di Salvo nach der Partie am Sat.1-Mikrofon. Atubolu ergänzte: „Das war ein unfassbares Spiel von uns allen. Wir sind alles junge Spieler, wir stehen alle unter Druck. Dann stellt sich die Frage: Wie geht man in K.-o.-Spielen, in denen jeder Fehler bestraft wird, mit Druck um? In solchen Spielen kommt es auf Kleinigkeiten an, und die haben wir für uns entschieden.“

Im Kampf um den EM-Titel bekommt es Deutschland am Samstag in Bratislava erneut mit England zu tun. Schon in der Vorrunde trafen beide Nationen aufeinander, als die DFB-Elf mit einem 2:1 die Oberhand behielt.

„Jetzt wollen wir auch noch die Engländer wegschicken”

„Das ist einfach geil“, sagte Torschütze Weiper hinterher. „Es war unser großes Ziel, nach Bratislava zu kommen, und das haben wir jetzt erreicht. Wir haben Frankreich mit 3:0 weggeschickt. Jetzt wollen wir auch noch die Engländer wegschicken.“

An die Young Lions hat das DFB-Team aber nicht nur wegen des Erfolgs im Gruppenspiel gute Erinnerungen. Gleich zwei EM-Duelle führten schon zum Titelgewinn: Im Finale 2009 gab es ein 4:0, im Halbfinale 2017 ein 4:3 im Elfmeterschießen für den späteren Europameister.

Deutschland kann nun zum vierten Mal Europameister werden. Insgesamt ist die DFB-Auswahl nun seit 20 Partien und fast zwei Jahren ungeschlagen - eine solche Serie hatte es auch bei den EM-Titeln 2009, 2017 und 2021 nicht gegeben.