U21-EM Qualifikation>

Harte Nagelsmann-Kritik: "Am Stammtisch kriegst du natürlich Applaus dafür"

TV-Zoff wegen Nagelsmann-Kontroverse

Julian Nagelsmann wird plötzlich zum Thema, obwohl er aktuell gar nicht im Einsatz ist. Oder genauer gesagt: Weil er nicht im Einsatz ist.
Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht über den Abschied von Sandro Wagner und den Zugang von Benjamin Hübner.
Julian Nagelsmann wird plötzlich zum Thema, obwohl er aktuell gar nicht im Einsatz ist. Oder genauer gesagt: Weil er nicht im Einsatz ist.

Die Abwesenheit von Julian Nagelsmann bei der U21-Europameisterschaft sorgt mittlerweile für eine handfeste Kontroverse.

Schon zum zweiten Mal musste DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig den Bundestrainer öffentlich verteidigen. Diesmal tat er dies vor laufenden Kameras.

„Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass unser Bundestrainer irgendwo auf der Couch liegt und sich am Ende nicht für das Thema interessiert“, sagte der DFB-Boss bei Sat.1.

Babbel kritisiert Nagelsmann deutlich

Unter anderem Experte Markus Babbel hatte genau diesen Eindruck bei der Übertragung des deutschen Finaleinzugs gegen Frankreich zum Ausdruck gebracht.

„Für mich ist es eigentlich ein Pflichttermin für den A-Trainer”, sagte der einstige Europameister über das Fernbleiben Nagelsmanns: „Man spricht immer darüber, wie eng verzahnt alles ist – und dann erweckt man den Eindruck: Schlussendlich interessieren tut es mich nicht.“

„Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Sich da mal blicken lassen… Es ist ja auch nicht überraschend, dass wir heute dieses Halbfinale haben. Ich finde, da muss man den Urlaub drumherum planen”, sagte der Ex-Nationalspieler und Europameister von 1996.

DFB-Boss reagiert spöttisch auf Babbel-Kritik

Rettig erwiderte: „Am Stammtisch kriegst du natürlich Applaus dafür, das ist ja gar keine Frage, Markus.“

Zuvor hatte er die mediale Kritik an Nagelsmann als „deutsches Phänomen“ abgetan und auf ähnliche Diskussionen um die Ex-Bundestrainer Joachim Löw und Jürgen Klinsmann verwiesen.

Nun legte Rettig nach: „Es wird ja so vorgegaukelt oder suggeriert: Wenn er nicht präsent ist, nimmt er nicht besonderen Anteil daran. Der Bundestrainer wird kommen, wenn wir im Finale dabei sind. Das ist wirklich ein typisch deutsches Thema.“