Die deutsche Nationalmannschaft hat sich in der WM-Qualifikation zu einem Pflichtsieg gezittert.
Einzelkritik DFB-Team: Nicht nur Wirtz bekommt die Fünf!
Einzelkritik: 5 nicht nur für Wirtz
Das Team von Julian Nagelsmann mühte sich in einem körperlichen Spiel gegen die Nordiren in Belfast ab und siegte knapp mit 1:0 (1:0). Wer machte den Unterschied beim knappen Erfolg und wer blieb hinter den Erwartungen zurück? Die SPORT1-Einzelkritik.
Einzelkritik: Baumann kann sich auszeichnen
OLIVER BAUMANN: Fiel in der ersten Halbzeit kaum auf, weil weitgehend beschäftigungslos. Leistete sich einen Abspielfehler, bei dem sein Ball beim Bundestrainer landete. Musste erst nach 59 Minuten eine echte Glanztat vollbringen, als er den Schuss von Shea Charles sicher entschärfte. Direkt im Anschluss weckte er mit einem Fehlpass das Publikum wieder auf und ermöglichte den Hausherren gleich die nächste Möglichkeit. Konnte sich in der 88. Minute nochmal mit einer wichtigen Parade auszeichnen. SPORT1-Note: 3
JOSHUA KIMMICH: Wieder als Rechtsverteidiger aktiv und dabei viel unterwegs. Konnte sich läuferisch und kämpferisch nichts vorwerfen, hatte aber in der ersten Halbzeit nicht den Einfluss, den er eigentlich haben sollte. Nach der Pause wirkte der Kapitän wieder sicherer und nahm mehr am Spiel teil. Defensiv ohne Wackler, offensiv glänzte er nur vereinzelt mit guten Flanken. SPORT1-Note: 3
JONATHAN TAH: Lange Zeit nicht wirklich gefragt und mit ruhigem Fuß bei der Sache. Ermöglichte in der 43. Minute den Gastgebern allerdings eine gute Chance, weil er zu nachlässig in den Zweikampf gegangen war. Ließ sich rund um die 60. Minute ein bisschen von den schwachen Aktionen seiner Nebenleute anstecken und geriet ins Schwimmen, fand aber am schnellsten wieder in die Spur. SPORT1-Note: 2
NICO SCHLOTTERBECK: Gelang nach zehn Minuten der erste anständige deutsche Schuss aufs nordirische Tor. Nahm die rustikale Spielweise der Hausherren gleich an, was ihm so manchen schmerzhaften Zweikampf bescherte. Stimmte sich gut mit Tah ab, seine Klärungsversuche wurden aber im Laufe des Spiels unkonzentrierter. SPORT1-Note: 3
Raum trotz wilder Phasen defensiv sicher
DAVID RAUM: An diesem Abend der Mann für Deutschlands Standardsituationen. Das lief mal gut, mal weniger. Nach 30 Minuten landete die von ihm getretene Ecke aber perfekt auf Woltemades Kopf, der zur Führung traf. Gönnte sich auch seine wilden Phasen, stand aber insgesamt gerade defensiv sehr sicher und brachte auch die nötige körperliche Härte mit. Fehlpässe verhinderte das aber nicht. SPORT1-Note: 3
ALEKSANDAR PAVLOVIC: Grundsätzlich ja eigentlich für feine Pässe und die nötige Übersicht zuständig. Konnte seine Qualitäten im ersten Abschnitt aber kaum ausspielen, weil sich der Ball dank der nordirischen Spielweise meist in der Luft befand. Erst nach einer guten Stunde konnte er mit seinen sicheren Pässen Ball und Gegner laufen lassen. Wurde in der 86. Minute ausgewechselt. SPORT1-Note: 3
LEON GORETZKA: Bei fast jedem Kopfballduell im Mittelfeld mittendrin. Dabei gelang es ihm meist, die weiten Bälle der Hausherren entscheidend zu stören. Hielt diese Rolle die ganze Partie über tapfer durch, große Impulse nach vorne konnte er aber nicht setzen. Ihm fehlte da – wie allen anderen – die Kreativität. Ein durchschnittlicher Fußballabend für den Bayern-Star. SPORT1-Note: 3
Zweimal Note 5 für Flügel-Duo
KARIM ADEYEMI: Wurde auf der rechten Seite anfangs oft gesucht. Leider hatten die Bälle auf ihn eine ungute Streuung oder der Dortmunder konnte sich nach gelungener Annahme nicht durchsetzen. Wagte sich viel zu selten in Eins-gegen-eins-Duelle. Vergab in der 47. Minute nach einem Super-Sprint die riesige Chance auf das 2:0. Wurde in der 64. Minute ausgewechselt. SPORT1-Note: 5
FLORIAN WIRTZ: Gerade in der Frühphase der Partie mit einigen Aktionen, die aber allesamt vollkommen versandeten. War von Minute 1 an das „Lieblingsopfer“ der nordirischen Fans und erntete entsprechend viele Pfiffe und Buhrufe. Bemühte sich redlich, aber große Momente, die das deutsche Spiel wirklich besser gemacht hätten, ergaben sich dadurch nicht. Dass es der DFB-Elf an Ideen mangelte, lag zu einem Großteil an ihm. Wurde in der Nachspielzeit ausgewechselt. SPORT1-Note: 5
SERGE GNABRY: Wechselte immer wieder clever und fleißig die Positionen in der deutschen Offensive und ließ sich überall blicken. Ein wichtiger Faktor war er in der ersten Halbzeit trotzdem nicht und warf sich auch nicht leidenschaftlich in jeden Zweikampf. Tauchte für einige Zeit ab, tauchte dann mit einem guten Schuss aus spitzem Winkel in der 70. Minute wieder auf und wurde aktiver. Die große Durchschlagskraft fehlte aber. Wurde in der 86. Minute ausgewechselt. SPORT1-Note: 4
Woltemade belohnt sich
NICK WOLTEMADE: Lieferte sich zu Beginn vor allem intensive Duelle mit Dan Ballard, zog aber angesichts seiner Qualität zu oft den Kürzeren. Schwamm sich im Laufe der Partie ein wenig frei und belohnte sich mit seinem Schultertreffer in der 31. Minute selbst. Hing in der Folge lange in der Luft und wurde kaum ins Spiel eingebunden – auch weil die Nordiren defensiv wieder sicherer standen. Wirkte in mancher Situation arg unzufrieden mit sich und seinen Mitspielern. Wurde in der Nachspielzeit ausgewechselt. SPORT1-Note: 2,5
MAXIMILIAN BEIER: Kam in der 64. Minute für Adeyemi in die Partie und beackerte die rechte Seite. Hatte es angesichts der Umstände richtig schwer und lieferte dementsprechend kein Glanzstück ab. Läuferisch dafür gut unterwegs und willig. SPORT1-Note: 3
ROBERT ANDRICH: Ab der 86. Minute für Gnabry im Spiel. SPORT1-Note: keine Bewertung
WALDEMAR ANTON: Wurde in der 86. Minute für Pavlovic eingewechselt. SPORT1-Note: keine Bewertung
RIDLE BAKU: Wurde in der zweiten Minute der Nachspielzeit für Florian Wirtz eingewechselt. SPORT1-Note: keine Bewertung
JONATHAN BURKARDT: Kam in der zweiten Minute der Nachspielzeit für Nick Woltemade. SPORT1-Note: keine Bewertung