Die deutsche Nationalmannschaft hat den Fehlstart in die WM-Qualifikation endgültig abgeschüttelt. Beim 4:0 (2:0)-Sieg gegen Außenseiter Luxemburg ließ das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Erfolg aufkommen - auch dank Doppelpacker Joshua Kimmich.
WM-Qualifikation: Kimmich glänzt - Nagelsmann-Entscheidung zahlt sich aus
Was Nagelsmann besonders gut gefiel
Nach der 0:2-Blamage in der Slowakei zum Auftakt und dem etwas mühevollen 3:1 gegen Nordirland besserte die DFB-Auswahl zugleich auch ihre Tordifferenz auf. Durch die 0:2-Niederlage der Slowakei in Nordirland übernahm Deutschland auch die Führung in der Gruppe A.
„Es war wichtig, dass wir von Anfang da waren, früh in Führung gegangen sind. Wir waren scharf, wenn wir Bälle verloren haben. Wir haben fast gar nichts zugelassen. Das war auch unser Ziel“, sagte Torschütze David Raum in der ARD.
„Galligkeit und Gier waren gut“, sagte Bundestrainer Nagelsmann, der sich durchaus das eine oder andere Tor mehr noch gewünscht hätte: „Insgesamt war es ein verdienter Sieg, den wir unbedingt brauchten und wollten.“
VAR verhindert deutschen Blitzstart
Kurz nach dem Anpfiff brandete erstmals Jubel auf, doch bei einem von Nick Woltemade abgefälschten Schuss von Serge Gnabry (4.) erkannte der VAR ein Handspiel und verweigerte dem Treffer die Anerkennung. David Raum (12.) erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß sein erstes Länderspieltor.
Dann meldete sich erneut der VAR: Dirk Carlson bekam im Duell mit Gnabry im Strafraum den Ball an den Oberarm und verhinderte so eine aussichtsreiche Möglichkeit für den Bayern-Star. Die Konsequenz: Rot für Carlson und Elfmeter für Deutschland. Kapitän Kimmich (21.) verwandelte sicher.
Rechtsverteidiger Kimmich glänzt auch als Stürmer
In Überzahl dominierte die DFB-Elf gegen den 96. der Weltrangliste erst recht das Geschehen, verpasste vor der Pause aber weitere Möglichkeiten, die Führung deutlicher zu gestalten.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel legten der auffällige Gnabry (48.) und erneut Kimmich (50.) mit einem Doppelschlag nach.
Der von Nagelsmann überraschend wieder als Rechtsverteidiger aufgebotene DFB-Kapitän staubte in Stürmermanier aus kurzer Distanz ab.
Kimmichs Hose wird getackert
Kimmich zerriss sich wortwörtlich für die Mannschaft - in der Schlussphase hatte seine Hose nach einem Zweikampf plötzlich ein Riss (83.).
Schiedsrichter Nenad Minakovic schickte Kimmich zum Flicken an die Seitenlinie, dort wurde der Stoff kurzerhand getackert. Später zog er sich dann für die letzten Minuten noch eine neue Hose an.
Die Körpersprache der deutschen Mannschaft war insgesamt deutlich besser als im September, als nach der Niederlage in Bratislava auch der Erfolg gegen Nordirland (3:1) die Gemüter nicht beruhigte.
Nagelsmann nutzte die Überlegenheit für frühe Wechsel, um Kräfte für die Partie in Nordirland am Montag (20.45 Uhr im LIVETICKER) zu sparen. Wirtz hätte mit einem Freistoß erhöhen können, traf aber nur den Außenpfosten (62.). Nathaniel Brown von Eintracht Frankfurt kam noch zu seinem Länderspiel-Debüt.