Im kommenden Sommer steigt in den USA, Kanada und Mexiko die Fußball-WM. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nimmt dabei als eines von 16 Teams aus Europa teil. Bei insgesamt 48 teilnehmenden Ländern eine zu geringe Anzahl, wie TV-Experte Christoph Kramer findet.
Kroos stimmt Kramers umstrittener WM-Kritik zu
Kroos stimmt WM-Kritik zu
„Nur 16 aus Europa? Das ist ja eigentlich nix, oder?“, sagte der ehemalige Weltmeister am Rande des DFB-Erfolgs gegen die Slowakei (6:0) jüngst im ZDF.
Nun hat auch Toni Kroos zu der Debatte Stellung bezogen. „Ich würde das jetzt nicht auf Nationen an sich beziehen. In Italien sollte man schon den Anspruch haben, sich direkt zu qualifizieren. Dann braucht man auch nicht rumjammern“, sagte er in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“, den er mit Bruder Felix betreibt.
WM 2026: Kroos befürchtet langweilige Gruppenspiele
„Aber der Anteil ist natürlich dafür, dass ich nach wie vor der Meinung bin, dass in Europa die größte Leistungsdichte vorhanden ist - mehr als in anderen Kontinenten - natürlich zu klein. Von 32 Mannschaften wäre 16 ok, aber von 48 ist das natürlich schon wieder was anderes“, so der langjährige Real-Profi.
Für Kroos ist das „einfach zu viel. Bei 48 Mannschaften wirst du, wenn es so aufgeteilt ist, das Problem haben – und das wird hundertprozentig so sein -, dass einfach viele Gruppenspiele langweilig werden mit hohen Ergebnissen.“
Der Weltmeister von 2014 fürchtet bei „ungefähr 20 Teams“, dass es „nach dem Motto ‚Dabei sein ist alles‘„ gehen wird. Die werden nicht ansatzweise eine Rolle spielen, sich für irgendwas zu qualifizieren. Das wiederum verspricht für die Gruppenphase sehr viele deutliche Spiele.“
Sarpei kontert Kramer
Bei einer WM wolle man aber eigentlich spannende Spiele und eine hohe Leistungsdichte. „Unabhängig davon, wo die herkommen. Du hättest auch in Europa Mannschaften, die nicht gut genug sind. Schön für viele, dass sie die Möglichkeit haben, dabei zu sein. Für die Qualität der Gruppenspiele und die Spannung ist das nicht zuträglich“, ist sich Kroos sicher.
Eine gänzlich andere Meinung hat übrigens der frühere Bundesliga-Profi Hans Sarpei, der Kramer jüngst für seine Aussagen attackierte.
„Bruder Kramer, heul leise. Leben läuft“, äußerte sich der ehemalige ghanaische Nationalspieler bei Instagram; „Und bevor wieder einer kommt mit: Ja, aber Italien ist viermal Weltmeister, Deutschland auch. Lasst uns über Fakten reden und nicht über Nostalgie“, so der langjährige Schalker.