Nigerias Nationaltrainer Éric Chelle hat nach dem dramatischen Aus in der WM-Qualifikation erstaunliche Vorwürfe erhoben. Ein Mitglied des gegnerischen Teams habe „Voodoo“-Praktiken angewandt, behauptete der 48-Jährige.
Voodoo-Übergriff beim Elfmeterschießen? Skurrile Vorwürfe in der WM-Qualifikation
Voodoo? Nigeria-Coach klagt an
Nigeria war im Elfmeterschießen (4:5) an der Demokratischen Republik Kongo gescheitert, die sich wiederum das Ticket für die Playoffs sicherte. Nach der Partie hatte sich Chelle bereits an der Seitenlinie beschwert, der aus Mali stammende Coach musste im Moment der Niederlage zurückgehalten werden.
„Ein Typ hat Voodoo gemacht - jedes Mal!“
„Während dem Elfmeterschießen hat ein Typ bei Kongo Voodoo gemacht. Jedes Mal, jedes Mal“, sagte Chelle später vor versammelten Journalisten. Deshalb sei er „ein bisschen nervös“ gewesen.
Als er gefragt wurde, was er denn genau gesehen habe, führte er eine Geste mit den Händen vor und erklärte: „So irgendwie. Ich weiß nicht, ob es Wasser war oder irgendwie sowas.“
Den Journalisten warf Chelle während seiner Pressekonferenz schließlich vor, das offensichtliche Thema im Gespräch mit Kongo-Coach Sébastien Desabre kurz zuvor ausgespart zu haben.
Zum Hintergrund: Voodoo ist eine in Afrika beheimatete Religions-Praxis, hierzulande oft reduziert auf den Aspekt, den Chelle hier dem gegnerischen Team zum Vorwurf macht: rituelle Praktiken schwarzer Magie, um anderen Schaden zuzufügen.
Auch in Afrika wird Chelles Vorwurf von vielen belächelt: Er ist seinerseits mit zahlreichen Anschuldigungen konfrontiert, ein schlechter Verlierer zu sein und von der Niederlage ablenken zu wollen.
Nigeria fliegt ohne Osimhen aus WM-Rennen
Chelle ist seit Januar Trainer Nigerias, die Qualifikation für die WM war das große Ziel. Im entscheidenden Spiel versagten seinen Spielern im entscheidenden Moment die Nerven, Topstar Victor Osimhen stand beim Elfmeterschießen schon nicht mehr auf dem Platz.
Kongo hat dieses weiter vor Augen, sie nehmen an den Playoffs teil. Aus sechs Mannschaften werden dort noch zwei weitere WM-Starter ermittelt.
Kongo war erst einmal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, 1974 trat man in Deutschland unter dem alten Namen Zaire an.