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WM-Qualifikation: Last-Minute-Wahnsinn zwischen Ungarn und Irland

Last-Minute-Irrsinn in der WM-Quali

Irland verdrängt in den WM-Playoffs in letzter Sekunde Ungarn vom Playoff-Platz. Troy Parrott ist der umjubelte Held.
Irland schafft es durch einen Sieg gegen Ungarn in die Play-Offs der WM-Qualifikation 2026 durch einen späten Sieg gegen Ungarn. Somit können die Fans weiterhin auf eine Teilnahme ihrer Mannschaft hoffen.
Irland verdrängt in den WM-Playoffs in letzter Sekunde Ungarn vom Playoff-Platz. Troy Parrott ist der umjubelte Held.

Ungarn hat auf dramatische Art und Weise die WM verpasst. In der Puskas-Arena in Budapest verlor die Mannschaft um Kapitän Dominik Szoboszlai in letzter Sekunde gegen Irland mit 2:3 (2:1) und rutschte damit in Gruppe F noch von Platz zwei auf Rang drei ab.

Die Iren sicherten sich hingegen auf den letzten Drücker die Teilnahme an den Playoffs. Das direkte WM-Ticket löste Portugal mit einem 9:1-Kantersieg im Parallelspiel gegen Armenien.

Ungarn ging sogar zweimal in Führung. Erst traf Liverpool-Star Szoboszlai (3.), dann Barnabas Varga (37.). Doch die Iren glichen jeweils durch Troy Parrott (15./Elfmeter, 80.) aus. Und der Angreifer von AZ Alkmaar sorgte auch mit der letzten Aktion des Spiels für den Siegtreffer.

Irland-Matchwinner Parrott kämpft mit den Tränen

Die angezeigte fünfminütige Nachspielzeit war gerade abgelaufen, da schlug Torhüter Caoimhin Kelleher noch einen Langen Ball in Richtung Strafraum, dieser rutschte zu Parrott durch, der das Leder zum Lucky Punch ins Netz spitzelte - anschließend brachen bei den Iren alle Dämme und der 23-Jährige verschwand in einer Jubeltraube.

„Ich kann es einfach nicht glauben“, sagte ein sichtlich gerührter Parrott bei RTE Sport. „Darum lieben wir den Fußball. Weil solche Dinge passieren können. Das bedeutet mir alles. Meine Familie ist hier.“ Dann konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

„Ich weine zum ersten Mal seit Jahren. Ich kann es immer noch nicht glauben“, ergänzte Parrott. „Das ist ein Märchen. Davon kannst du noch nicht einmal träumen. Ich habe ehrlich gesagt keine Worte, um das zu beschreiben.“

„In diesem Moment sollte es nicht darum gehen, Helden zu finden“

Auch sein Coach freute sich mit - wenn auch etwas kontrollierter. „Er soll diesen Moment genießen“, sagte Irlands Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson über Parrott und verwies auf dessen einmonatige Verletzungspause zu Saisonbeginn. „In diesem Moment sollte es nicht darum gehen, Helden zu finden, sondern um dieses Team, den Teamgeist, die Einheit und die harte Arbeit, die sie gezeigt haben.“

Insgesamt sprach Hallgrimsson von einem „seltsamen Spiel“ seiner Mannschaft: „Wir machten am Anfang einen nervösen Eindruck.“ Doch dann habe sein Team alles reingeworfen. „Wir haben am Ende drei Stürmer gebracht. Die Jungs haben es verdient. Glückwunsch an die irische Nation“, ergänzte der Islander.

Parrott schreibt für Irland Geschichte

Mann der Stunde war einmal mehr Parrott. Als erster irischer Nationalspieler überhaupt schnürte er in einem Auswärtsspiel einen Dreierpack.

Schon am Donnerstag war Parrott mit seinem Doppelback beim 2:0-Sieg gegen Portugal zum Matchwinner avanciert.

Die Iren waren mit nur einem Punkt aus den ersten drei Partien schlecht in die WM-Quali gestartet, sicherten sich nun aber mit drei Siegen in den übrigen drei Partien doch noch die Teilnahme an den Playoffs.

„Ich denke, jeder hat uns nach dem Start abgeschrieben“, sagte Parrott. „Aber ich konnte es nicht oft genug sagen, dass es immer eine Chance geben wird. Und wir haben die Chance genutzt. Ich denke, jeder sollte stolz sein.“