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WM 2022: Verwirrung um Japan-Torwart Daniel Schmidt - das steckt hinter dem Namen

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WM 2022: Verwirrung um Japan-Torwart Daniel Schmidt - das steckt hinter dem Namen

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Verwirrung um Japans Daniel Schmidt

Daniel Schmidt - so lautet der Name des japanischen Torhüters, der sofort Verwirrung auslöst. Doch was ist die Geschichte des Japaners, der einen deutschen Namen trägt.
Am Mittwoch steigt Deutschland bei der WM in Katar ein. Im Vorfeld gab es noch einige ungeklärte Baustellen in der Startelf bei Hansi Flick.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Bei seinem Namen würden die Wenigsten darauf kommen, dass er für die japanische Nationalmannschaft im Tor steht: Daniel Schmidt. Klingt ziemlich deutsch. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

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Die Geschichte dahinter ist kurios. Am Mittwoch im ersten WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan wird Schmidt allerdings nur auf der Bank sitzen. (WM: Deutschland - Japan ab 14 Uhr im Liveticker)

Anfangs hat der 30-Jährige vor allem seine Mannschaftskollegen beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden verwirrt. Dort steht Schmidt seit 2019 unter Vertrag.

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Leistner: „Eine lustige Geschichte“

„Beim ersten Aufeinandertreffen habe ich Daniel natürlich gefragt, ob er Vorfahren aus Deutschland hat. Das ist eine lustige Geschichte“, erzählt Toni Leistner SPORT1.

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Der 32-Jährige spielte mal für den Hamburger SV, seit 2021 steht er in St. Truiden unter Vertrag. „Wenn man seinen vollständigen Namen sieht, dann ist natürlich das Japanische mit drin.“ (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Daniel Yuji Yakubi Schmidt - so lautet der komplette Name des Torhüters. „Vielen, denen ich erzähle, dass unser Torwart Daniel Schmidt heißt, glauben mir das nicht“, sagt Leistner.

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Schmidt spricht kein Wort Deutsch

Der im US-Bundesstatt Illinois geborene Schmidt hat eine japanische Mutter und einen amerikanischen Vater mit deutschen Wurzeln, spricht aber selbst kein Wort Deutsch.

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Seit 2018 spielt er im Nationalteam. Bisher hatte er elf Einsätze, zwei davon im September in Düsseldorf gegen die USA (2:0) und Ecuador (0:0). Sein Vorbild in jungen Jahren war die niederländische Torwartlegende Edwin van der Sar, der unter anderem von 2005 bis 2011 bei Manchester United im Kasten stand.

Ab dem zweiten Lebensjahr wuchs Schmidt im japanischen Sendai auf. Er begann im Mittelfeld mit Fußball. Glücklich schien er in dem Sport aber nicht zu sein, denn Schmidt wechselte zum Volleyball, weil er noch nie besonders gern viel lief.

Leistner: „Ein totaler Familienmensch“

Wie tickt der Japaner mit dem Deutsch klingenden Namen? „Daniel ist neben dem Platz absolut ruhig, konzentriert. Er ist ein arbeitender Torhüter, man sieht ihn immer auf der Massagebank, im Kraftraum, im Kältebecken oder in der Sauna. Er achtet schon sehr auf seinen Körper“, sagt Leistner.

Zudem sei Schmidt „ein totaler Familienmensch“. Auf dem Rasen ist Schmidt nicht so ruhig wie daheim. „Da kommt er auch mal aus sich raus. Es tut uns extrem gut, dass er von hinten viele Kommandos gibt“, berichtet Leistner.

Das Land seiner Vorfahren hat er oft besucht. Schmidt hofft im WM-Auftaktspiel gegen Deutschland (ab 14 Uhr im SPORT1-LIVETICKER) auf einen Sieg, um seine deutschen Teamkollegen bei St. Truiden ärgern zu können. „Wenn wir gegen Deutschland gewinnen, kann ich zurückkommen und sagen: Ich habe euch geschlagen - und ein paar Sprüche machen“, sagte der Schlussmann in Doha.

Sein Trainer bei St. Truiden ist übrigens der Ex-HSV-Trainer Bernd Hollerbach, zudem spielen dort neben Leistner auch der frühere Werder-Bremen-Profi Robert Bauer und der ehemalige Ingolstadt-Stürmer Fatih Kaya. Hollerbach kam 2021 nach St. Truiden. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Respekt vor den deutschen Schüssen

Gegen das DFB-Team wird am Mittwoch aber wohl Shuichi Gonda im Tor stehen. „Ich bin aufgeregt. Ich habe das deutsche Spiel gegen England gesehen. Für unseren Torwart wird es schwer, viele von ihnen haben einen sehr guten Schuss. Aber viele von uns spielen in der Bundesliga. Ihre Erfahrung wird uns hoffentlich helfen“, sagte Schmidt.

Welche Chancen schreibt Leistner den Japanern zu? „Bei der WM sehe ich dieses Mal nicht wirklich einen Favoriten. Es kommt am Mittwoch auf die Tagesform an. Deutschland hat schon mehr Qualität, aber die wird manchmal von guter, ehrlicher Arbeit im Kollektiv geschlagen.“