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WM 2022: Bayern-Profi Pavard in der Sackgasse - "Verstehe nicht, warum er sich so gehen lässt"

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WM 2022: Bayern-Profi Pavard in der Sackgasse - "Verstehe nicht, warum er sich so gehen lässt"

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Pavard steckt in der Sackgasse

Sowohl beim FC Bayern als auch beim französischen Nationalteam hat Benjamin Pavard einen schweren Stand. Der 26-Jährige wirkt niedergeschlagen. Didier Deschamps findet klare Worte. Johan Micoud übt Kritik.
Tunesien gewinnt überraschend im Gruppenfinale gegen Frankreich mit 1:0. So kann Tunesien sich immerhin mit einem positiven Gefühl aus dem Turnier verabschieden. Frankreich zieht als Gruppensieger ins Achtelfinale ein.
Bjarne Lassen
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Benjamin Pavard durchlebt momentan die sportlich wohl schwierigste Saison seiner Karriere.

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Der 26-Jährige Nord-Franzose, der vor wenigen Monaten offenbarte, dass er während der Corona-Pandemie an Depressionen gelitten hatte, wirkt sehr niedergeschlagen in diesen Tagen im Hotel „Al Messila“ von Doha, wo die französische Nationalmannschaft während der WM in Katar einquartiert ist. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Auch wenn er lieber im Abwehrzentrum eingesetzt worden wäre, hatte sich „Benji“ mit Didier Deschamps‘ Entscheidung, ihn erneut als Rechtsverteidiger einzusetzen, eigentlich einigermaßen angefreundet.

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Aber seit er nach seiner schwachen Leistung bei der Auftaktpartie gegen Australien (4:1) - als er besonders beim Führungstreffer des Gegners ganz schlecht aussah - seinen Stammplatz an Barcelonas Jules Koundé verlor, hat er nun die größte Mühe, wieder eine Reaktion zu zeigen.

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„Benjamin war nicht im richtigen Zustand zu spielen“, meinte Deschamps nach der 0:1-Niederlage gegen Tunesien, als Pavard 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, obwohl der Nationalcoach auf allen Positionen rotiert und er ursprünglich geplant hatte, den ehemaligen Stuttgarter von Beginn an zu bringen: „Sowohl mental als auch körperlich hat ihm die erste Partie gegen Australien gar nicht gutgetan. Ich habe viele Gespräche mit ihm geführt.“

Deschamps‘ Aussagen über Pavard „kein Zufall“

Für Ex-Nationalspieler Jérôme Rothen hat Pavard seinen Stammplatz definitiv verloren.

„Ich kenne Deschamps seit vielen Jahren, ich hatte ihn ja 2003-2004 als Trainer bei der AS Monaco und ich muss gestehen, dass er selten dermaßen in die Offensive vor laufenden Kameras geht“, sagte der heutige Moderator der Radio-Sendung „Rothen s´enflamme“ auf RMC Sport: „Seine Aussagen sind kein Zufall, da steckt einiges dahinter.“

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Nun ist Pavard hinter Koundé und Monacos Axel Disasi plötzlich sogar nur noch der Rechtsverteidiger Nummer drei in der Hierarchie von Deschamps. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Beim FC Bayern hat er zuletzt auch nicht mehr regelmäßig von Anfang an gespielt, weil Julian Nagelsmann immer öfter lieber Noussair Mazraoui auf der rechten Abwehrseite einsetzte und er im Abwehrzentrum hinter Dayot Upamecano, Lucas Hernandez und Matthijs de Ligt nur Innenverteidiger Nummer vier ist.

Bremen-Legende Micoud kritisiert Pavard

„Ich verstehe nicht, warum sich Benjamin dermaßen gehen lässt und seine Schultern nur noch nach unten hängen“, sagte Johan Micoud, der ehemalige Spielmacher des SV Werder Bremen und heute Experte von l´équipe TV, bei SPORT1.

Micoud ergänzte: „Er ist zu sehr damit beschäftigt, dass er keine Lust mehr hat, rechts zu spielen, sondern er möchte nur noch in der Innenverteidigung agieren. Dadurch ist er unruhig und grübelt zu viel. Aber er sollte so schnell wie möglich begreifen, dass er gerade das Privileg hat, bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein und alles geben, um seinem Nationalteam zu helfen, den Titel zu verteidigen und sich dementsprechend in den Dienst der Mannschaft stellen - ohne Wenn und Aber.“

Stattdessen sieht seine Perspektive auch über diese WM hinaus düster aus.

In der Abwehrmitte wird die Konkurrenz im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 durch Raphael Varane, Dayot Upamecano, Lucas Hernandez, Presnel Kimpembe, William Saliba, Ibrahima Konaté, Wesley Fofana, Benoît Badiashile, usw. deutlich größer als auf der rechten Abwehrseite - genau da, wo Pavard in Zukunft nicht mehr spielen möchte.