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Golf: PGA und LIV Tour - führt der Ryder Cup 2023 zum großen Knall?

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Golf: PGA und LIV Tour - führt der Ryder Cup 2023 zum großen Knall?

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Führt Ryder Cup zum großen Knall?

Die Golfwelt teilt sich immer stärker in PGA-loyale Spieler und die Rebellen der LIV Tour. Nun wirft der Ryder Cup 2023 seine Schatten voraus - und könnte die Diskussion auf ein neues Level heben.
Martin Kaymer hofft trotz der Ankündigung des US-Teams, den Ryder Cup ohne LIV-Profis zu spielen, weiterhin auf eine Teilnahme. Der Deutsche stellt klar, wie viel ihm das Turnier bedeutet.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Macht der Ryder Cup die LIV Tour endgültig salonfähig in der Golfwelt oder bringt er den großen Knall?

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Verfolgt man die aktuelle Entwicklung, sind beide Szenarien denkbar. Auffällig ist dabei jedoch die unterschiedliche Herangehensweise zwischen dem europäischen und US-amerikanischen Team.

Zach Johnson, der Kapitän des Ryder-Cup-Teams der USA, warnte die Spieler bereits Ende Juni davor, dass eine Teilnahme an der von Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour dazu führen könnte, dass eine Nominierung für das Prestigeduell zwischen den besten Golfern der USA und Europas nicht möglich sei.

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Zwar könne er als Team-Kapitän neben den sechs automatischen Picks sechs Spieler frei auswählen. Aber auch seine Kapitän-Picks müssten dafür „über die PGA of America Ryder-Cup-Punkte sammeln“, erklärte er.

Um jedoch diese Punkte sammeln zu können, müssten die Spieler Mitglied der PGA of America sein, was eine Mitgliedschaft bei der PGA Tour als Grundvoraussetzung benötige. (NEWS: Alles Wichtige zum Golf)

PGA schlägt Tür für LIV-Spieler zu

Diese PGA-Mitgliedschaft ist den Spielern der LIV Tour jedoch entzogen worden. „Ich überlasse es Ihnen, die Punkte von dort aus zu verbinden“, schloss Johnson daher vielsagend seine Ausführungen.

Und diese Situation wird sich so schnell auch nicht ändern, wenn man die aktuellen Aussagen von PGA-Commissioner Jay Monahan berücksichtigt. (NEWS: Droht der Golf-Welt der Kollaps?)

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„Ein Treffen und eine Unterhaltung sind für mich vom Tisch - und meiner Meinung schon seit langer Zeit“, sagte er bezüglich eines Gesprächs mit den Verantwortlichen der LIV Tour.

Team Europa dennoch mit LIV-Spielern?

Anders gestalten sich die Qualifikationskriterien für das Team Europa. Zwar wurde Henrik Stenson als Kapitän von Team Europa abgesetzt.

Dies teilten die Verantwortlichen am 20. Juli per Pressemitteilung mit und betonten, dass Stensons Amtszeit „mit sofortiger Wirkung beendet“ sei.

Ein bestimmter Grund für diese Entscheidung wurde nicht genannt, allerdings wurde erwähnt, dass diese Entscheidung „in Bezug auf seine persönlichen Umstände getroffen“ wurde.

Damals stand der 46-Jährige kurz vor dem Wechsel zur neuen Saudi-Tour.

Mittlerweile hat er diesen vollzogen und hat zwei Wochen nach seiner Absetzung bereits den ersten Turniersieg auf der neuen Tour gefeiert.

Spieler nicht von DB World Tour ausgeschlossen

Damit scheint das Team Europa ebenfalls strikt gegen die sogenannten LIV-Rebellen vorzugehen.

Allerdings wurden die Spieler bislang nicht von der DP World Tour - der höchsten Klasse der European PGA Tour - ausgeschlossen, sondern lediglich bestraft.

Diesen strikten Ausschluss der Spieler, auch wenn erklärt wurde, dass ein Wechsel zur neuen LIV Tour zum Ausschluss beim Ryder Cup führe, gibt es bis heute nicht.

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Daher hat in Lee Westwood, der bislang zehnmal am Ryder Cup (sieben Siege) teilgenommen hat, bereits ein prominenter Golf-Rebell Ansprüche in Sachen Teilnahme angemeldet.

„Ich spiele seit 1997 Ryder Cup Golf und das Kriterium ist, dass man Mitglied der European Tour sein muss. Um Mitglied der European Tour zu sein, muss man vier Turniere spielen. Warum sollten sie das nun ändern? Ich war ja auch Mitglied der PGA Tour und habe trotzdem vier Turniere auf der European Tour gespielt.“

Spieler uneins über Umgang mit LIV-Teilnehmer

Aber nicht nur die Teams aus den USA und Europa sind sich uneinig im Umgang mit den LIV-Spielern. Selbst die Spieler untereinander diskutieren mittlerweile offen über eine Teilnahme der verbannten Profis.

US-Open-Champion Matt Fitzpatrick äußerte sich Mitte September im Vorfeld der Italian Open auf dem Marco-Simone-Kurs außerhalb Roms, wo auch der Ryder Cup im kommenden Jahr stattfindet, pragmatisch.

„Ich will einfach nur den Ryder Cup gewinnen“, sagte der Engländer zu der Thematik und fügte hinzu: „Ich will die elf besten Spieler, die wir kriegen können. Ich mache mir keine Gedanken darüber, woher sie kommen werden.“ (NEWS: „Blutgeld“: Golfwelt droht Spaltung)

McIlroy redet Klartext

Laut eigener Aussage habe der 28-Jährige einem Spieler, der zur LIV-Tour gewechselt sei, bereits gesagt, dass er ihn im Team haben wolle. Um welchen Spieler es sich dabei handle, wollte er jedoch nicht verraten.

Ganz anders ist die Meinung von Rory McIlroy. „Ich habe es einmal gesagt, ich habe es hundertmal gesagt: Ich glaube nicht, dass einer dieser Jungs im Ryder-Cup-Team sein sollte“, sagte er ebenfalls im Vorfeld der Italian Open. Er selbst wolle auf jeden Fall an dem Event teilnehmen.

„Ich hatte bereits zugesagt, an diesem Event teilzunehmen, bevor Luke (Donald, Anm. d. Red.) der Kapitän war und es jemand anderes war“ antwortete der Nordire auf diese Frage, wollte dabei aber nicht einmal den Namen des abgesetzten Kapitäns Stenson nennen.

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Neuer Europa-Kapitän gibt sich diplomatisch

Luke Donald, Stensons Nachfolger, gab sich in diesem Streitpunkt diplomatischer.

„Wir sind immer noch ein wenig in der Schwebe“, vermied er eine klare Aussage und verwies auf die ungelöste Rechtsstreitigkeit: „Wir wissen nicht, wie es mit dem Rechtsstreit weitergeht, also versuche ich, nicht zu viel Energie darauf zu verwenden. Sobald wir ein klareres Bild haben, kann ich Ihnen bessere Antworten geben.“

Dennoch ist erkennbar: Eine Einigkeit unter den Spielern im Umgang mit den Spielern der LIV Tour ist nicht gegeben. Das Jahr bis zur Austragung des Ryder Cup in Rom birgt also noch viel Sprengstoff.

Geht es sogar um die Zukunft der Golfwelt?

Nicht zuletzt die spannende Frage, ob es Ende September 2023 vielleicht zu dem Worst-Case-Szenario kommt, dass das Team USA zum Schutz der PGA ohne LIV Spieler antritt, während Team Europa diese für den Erfolg begnadigt.

Dann wäre die 44. Austragung dieses prestigeträchtigen Events nicht nur das Duell zwischen Europa und den USA. Es ginge dann um nichts weniger als die Zukunft der Golfwelt.

Wird sie im traditionellen Sinne der PGA weiterbestehen oder macht ausgerechnet der Ryder Cup die LIV Tour salonfähig, um so eine neue Golfordnung zu installieren?