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Handball-Nationalmannschaft mit Remis gegen Ungarn - Sonderlob für Knorr

DHB-Team verpasst Prestigeerfolg

Die deutschen Handballer haben im ersten von zwei Testspielen gegen Ungarn einen Sieg verpasst. Bundestrainer Alfred Gislason sieht Luft nach oben.
Erster Test nach der EM 2022 für das DHB-Team. Gegen Ungarn trifft Deutschland teils spektakulär - und erlebt dramatische Schlusssekunden.
Die deutschen Handballer haben im ersten von zwei Testspielen gegen Ungarn einen Sieg verpasst. Bundestrainer Alfred Gislason sieht Luft nach oben.

Im ersten Aufeinandertreffen gegen Ungarn hat das DHB-Team nur Unentschieden gespielt.

Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason musste sich gegen den WM-Fünften in Gummersbach mit einem 31:31 (17:16) begnügen. Bester Werfer der DHB-Auswahl war Fabian Wiede mit neun Toren, der in der Schlussminute bei einem Dreher den Sieg und auch seinen zehnten Treffer verfehlte.

„Eigentlich hätten wir gewinnen müsste“, meinte Linksaußen Lukas Mertens nach dem Spiel im SPORT1-Interview.

Gislason kritisiert die Chancenverwertung

In der gut gefüllten Halle in Gummersbach sahen 2480 Zuschauer ein munteres Spielchen. Die Gastgeber begannen konzentriert, flexibel im Angriff und konsequent in der Deckung. Der Lohn war eine 5:2-Führung nach einem Tempogegenstoß-Treffer von Kapitän Johannes Golla (7.).

Doch durch einige Strafzeiten schwächte sich der EM-Siebte selbst. Die Gäste kamen daher zunächst zum Ausgleich (8:8/14.) und gingen fünf Minuten später erstmals in Führung (11:10).

Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte präsentierte sich die Offensive in besonders guter Form. Angetrieben wurde sie vom wurfgewaltigen Julius Kühn und dem trickreichen Wiede

„Wir haben in der ersten Halbzeit und auch Teile der zweiten Halbzeit sehr gut angegriffen“, befand Gislason bei SPORT1. Dennoch fand der Bundestrainer auch klare Worte: „Vorne haben wir mindestens fünf, sechs Chancen liegen gelassen. Das darf gegen eine gute Mannschaft nicht passieren.“

Ein Sonderlob erhielt auch Nachrücker Juri Knorr, der zuletzt etwas außen vor war. „Er hat sehr gut gespielte“, sagte der 62-Jährige.

Neuformierte Abwehr mit Problemen

Vor dem Spiel stand auch die Abwehr im Fokus. Schließlich steht der langjährige Innenblock auf Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler nicht mehr zur Verfügung.

Johannes Golla, der diese Rolle schon bei der Handball-Europameisterschaft eingenommen hat, bewies mit Simon Ernst dabei noch Luft nach oben.

„Wir hatten im Innenblock zu viele Lücken und waren nicht beweglich genug“, bilanzierte der Bundestrainer. Auch Golla zeigte sich selbstkritisch und sieht noch einiges an Arbeit vor sich.

Am Sonntag (ab 17.15 Uhr live bei SPORT1) können sie es in Kassel dann besser machen. „Wenn wir in der Abwehr den ein oder anderen Ball mehr holen, dann gewinnen wir auch“, erklärte der Kapitän optimistisch.

Die Spiele dienen dem DHB-Team als Vorbereitung auf die entscheidenden Play-off-Spielen der WM-Qualifikation gegen die Färöer im April.

Das Spiel im Stenogramm:

Deutschland - Ungarn 31:31 (17:16)

Tore: Wiede (9), Kühn (5), Golla (4), Knorr (4), Köster (2), Witzke (2), Schiller (2/1), Zerbe (1), Mertens (1), Kastening (1) für Deutschland - Rodriguez (7), Juhasz (4), Kovacsics (4), Szita (3), Hanusz (3), Leimeter (2), Balogh (2/1), Ligetvari (2), Szöllosi (2), Thema (1), Fazekas (1) für Ungarn

Zuschauer: 2480 (ausverkauft)