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Petre Ivanescu ist tot: Eine legendäre und berüchtigte Handball-Ikone

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Petre Ivanescu ist tot: Eine legendäre und berüchtigte Handball-Ikone

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Der Handball verliert eine Ikone

„Nicht ich, der Leistungssport ist brutal und hart.“ Petre Ivanescu prägte den deutschen Handball als Trainer wie wenige andere. Nun ist er gestorben.
Petre Ivanescu war einer der erfolgreichsten Trainer des deutschen Handballs
Petre Ivanescu war einer der erfolgreichsten Trainer des deutschen Handballs
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Trauer um eine der größten Legenden des deutschen Handballs.

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Petre Ivanescu, früherer Bundestrainer und Erfolgscoach des VfL Gummersbach ist in Essen im Alter von 85 Jahren an den Folgen seiner Drüsenkrebserkrankung verstorben.

Dies bestätigte die Familie des Rumänen dem SID am Freitag. Ivanescu war von 1987 bis 1989 Bundestrainer. (NEWS: Alles zum Handball)

Ivanescu, als Spieler zweimal Weltmeister (1961 und 1964) und 13-mal rumänischer Meister, kam 1966 dank der durch seinen Erfolg gewonnenen Privilegien nach Deutschland. Er hatte vor allem als Trainer großen Erfolg - und einen Ruf als gefürchteter Schinder.

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Petre Ivanescu war der Lehrmeister Heiner Brands

Der für seinen Perfektionismus berühmte und auch berüchtigte Ivanescu holte mit Gummersbach und TUSEM Essen in den 80er und 90er Jahren drei deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege.

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Zudem holte der Lehrmeister Heiner Brands mit Gummersbach 1983 den Europapokal der Landesmeister gegen die Handball-Macht ZSKA Moskau.

Zu Ivanescus damaligen Schützlingen zählten auch Erhard Wunderlich und „Hexer“ Andreas Thiel im Tor.

„Nicht ich, der Leistungssport ist brutal“

Dass der Erfolg unter Ivanescu seinen Preis hatte, brachte Wunderlich mal mit den Worten auf den Punkt, dass Ivanescu „ein sehr, sehr guter Mensch, Trainer und Psychologe“ sei - aber auch „eine Sau“.

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Erhard Wunderlich und Petre Ivanescu zu Gummersbacher Zeiten
Erhard Wunderlich und Petre Ivanescu zu Gummersbacher Zeiten

Die Legende hatte mit der Zuschreibung keine Probleme. „Ich habe noch keinen Trainer erlebt, der Erfolg hatte, weil er beliebt war“, ordnete er sein Image ein. Und: „Nicht ich, der Leistungssport ist brutal und hart.“

Ivanescus erklärtes Credo war, dass Spieler „wütend“ sein müssten. Wann immer ihm die „Fantasie“ für aggressive Gefühle gefehlt hätte, hätte er „das nächste Spiel verloren“.

Bis er ein Team erfolgreich gemacht hätte, seien immer zwei Jahre vergangen - Jahre, in denen „oft verloren, viel gelitten und geschuftet wurde, bis fast Blut geflossen ist“.

Als Bundestrainer glücklos

Seine von großen Erwartungen begleitete Zeit als Bundestrainer war jedoch keine Erfolgsgeschichte. Zunächst schien er die seinerzeit zweitklassige DHB-Auswahl aufgerichtet zu haben, doch die erhoffte Renaissance endete in einem Debakel bei der B-WM 1989 in Frankreich. Das deutsche Team stürzte in die Drittklassigkeit ab.

In Gummersbach sorgte Ivanescu dagegen noch 2002 für einen erfolgreichen späten Schlussakt: Er sprang als Interimstrainer ein und bewahrte den Traditionsklub vor dem drohenden Abstieg.

Petre Ivanescu bei seinem letzten Engagement in Gummersbach 2002
Petre Ivanescu bei seinem letzten Engagement in Gummersbach 2002

Ivanescus großer Verabschiedung in der Kölnarena wohnten am Saisonende damals 14.000 Zuschauer bei. Typisch Ivanescu: Er gab sich auch in diesem Moment nicht reiner Rührseligkeit hin. „Ich hab‘s doch gern gemacht“, sagte er den dankbaren Fans - und schimpfte zum Abschluss auch nochmal über die Schiedsrichter.

Auch im fortgeschrittenen Alter verfolgte Ivanescu den Handball mit Leidenschaft. Er hinterlässt zwei Kinder.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)