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Handball: Bundesliga-Boss attackiert "unseriöses" Großprojekt - und erntet Echo

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Handball: Bundesliga-Boss attackiert "unseriöses" Großprojekt - und erntet Echo

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Bundesliga-Boss attackiert Kolstad

HBL-Chef Frank Bohmann wettert gegen das „hochgradig unseriöse“ Gebaren des norwegischen Klubs Kolstad HB - und stellt einen Champions-League-Ausschluss in den Raum.
Nächste Auszeichnung für die deutschen U21-Handballer nach dem WM-Titel. Gleich drei Spielern wird eine besondere Ehre zuteil.
SPORT1
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von SPORT1

Die Kritik an dem dem kriselnden norwegischen Handball-Großprojekt Kolstad HB wird immer lauter - und nun hat sich auch der Boss der deutschen Bundesliga mit einer machtvollen Ansage eingeschaltet und den Wirbel vergrößert.

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„Wenn der Verein nicht vollumfänglich seine Verträge erfüllt, muss er aus der Champions League ausgeschlossen werden“, fordert Frank Bohmann in den Kieler Nachrichten.

Der norwegische Klub befindet sich derzeit in finanziellen Sorgen, da er die ursprünglich vereinbarten Gehälter der Top-Stars - mehrere von ihnen aus Deutschland abgewandert - nicht stemmen kann. Er handelte deswegen einen Gehaltsverzicht aus.

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„Unseriös!“ HBL-Boss ledert gegen Kolstad

Der europäische Verband EHF hatte dem Verein eine Wildcard für die neue Spielzeit erteilt, nachdem Kolstad sich nicht nur den norwegischen Titel gesichert hat, sondern auch mit der Verpflichtung zahlreicher hochkarätiger Spieler Glanz versprüht hat.

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So kamen im Sommer die Superstars Sander Sagosen, Magnus Rod und Goran Sogard aus der HBL in den Süden Norwegens, um wieder in ihrer Heimat zu spielen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Enthüllungen übt Bohmann nun scharfe Kritik: „Erst nach der Zuteilung einer Wildcard haben sie ihre wirtschaftliche Situation offenbart. Das ist im höchsten Maße unseriös.“

Deswegen verlangt er nun ein konsequentes Handeln der EHF: „Wenn es keinen zusätzlichen Geldfluss dort geben wird, muss der Ausschluss aus der Champions League die Konsequenz sein. Sonst ist der Wettbewerb unglaubwürdig, und wir hätten eine Wettbewerbsverzerrung.“

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Die Aussagen von Bohmann und anderen Kritikern bleiben auch in Norwegen nicht ungehört.

Spieler verteidigen Kolstad-Projekt

„Wir sind die Spieler, die sich entschieden haben, nach Kolstad zu gehen, weil wir ein Teil dieses Projekts sein wollen“, erklärte Göran Johanessen, der nach der vergangenen Saison von der SG Flensburg-Handewitt nach Kolstad gewechselt war, im norwegischen TV-Sender TV2: „Ich denke, es sind völlig unvernünftige Anschuldigungen, um ganz ehrlich zu sein.“

Rod, der ebenfalls aus Flensburg in diesem Sommer zu dem norwegischen Handball-Projekt gestoßen war, will die Kritik am liebsten ignorieren: „Die Leute werden denken, was sie denken wollen, und wir können nichts dagegen tun. Es geht darum, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren.“

Auch Sagosen, der dritte Top-Star, der nach der vergangenen Saison aus der HBL nach Norwegen umgezogen war, bekennt sich ebenfalls voll und ganz zu dem Projekt. „Ich denke, jeder, der sich entschieden hat zu bleiben, hat sich dafür entschieden, weil wir daran glauben“, erklärte der ehemalige Kiel-Profi und fügte hinzu: „Wir haben uns jetzt auf die Lösung geeinigt und wir stehen dahinter.“

Einen anderen Weg ging der Isländer Janus Smarason - ehemals Frisch Auf Göppingen -, der zurück nach Deutschland zum SC Magdeburg ging.

Kolstad-Boss weist Vorwürfe zurück

Kolstad hat sich mittlerweile ebenfalls zu den Vorgängen geäußert. Er veröffentlichte nicht nur ein ausführliches Statement zu den Gründen für die finanzielle Schieflage, sondern ging auch direkt auf die Vorwürfe aus Deutschland ein.

Zwar respektiere man Meinung von Bohmann, doch Geschäftsführer Jostein Sivertsen macht bei der norwegischen Zeitung VG deutlich: „Ich sehe keinen Grund, warum Kolstad Handball von der Champions League ausgeschlossen werden sollte, denn wir haben nichts Illegales getan. Wir waren die ganze Zeit über ehrlich, dass wir keinen ‚reichen Onkel‘ hatten und es keine Garantien gab.“

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Dabei legt er zudem dar, dass es dem Klub derzeit „wirtschaftlich nicht schlecht“ gehe, sondern lediglich die Einnahmen nicht so hoch waren wie angenommen. Deswegen mussten sie die Kosten reduzieren, um so ein großes Minusgeschäft zu vermeiden.

Kolstad bittet um Nachsicht: „Sind unerfahren“

In einer englischsprachigen Mitteilung auf der Homepage des Klubs hatten die Verantwortlichen schon vorher um Nachsicht gebeten: „Erst jetzt sehen wir die Konsequenzen unseres Handelns, und es war nie unsere Absicht, uns mit der Verpflichtung der Spieler, die wir unter Vertrag genommen haben, einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Wir müssen zugeben, dass wir auf internationalem Top-Niveau unerfahren sind und wir haben daraus unsere Lehren gezogen.“

Eine Entschuldigung gab es auch im Speziellen an die EHF. „Wir hatten nie die Absicht, sie in die Irre zu führen, als wir uns für die EHF Champions League beworben haben. Auch wenn wir unser Budget für die kommende Saison kürzen mussten, haben wir uns nie Sorgen gemacht, dass wir nicht mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft in der Champions League spielen könnten“, schreiben sie weiter.

Mittlerweile haben sie aber „eine Lösung für unsere finanziellen Probleme gefunden“, sodass man nun optimistisch auf die kommende Saison blicke.