Nach dem lauten Knall in der Führungsriege der Füchse Berlin hat sich Geschäftsführer Bob Hanning in einem ausführlichen Statement bei LinkedIn zu Wort gemeldet und die Trennungen von Sportvorstand Stefan Kretzschmar sowie Trainer Jaron Siewert erklärt. Hannings Beitrag lief unter der Überschrift „Die brutalste Entscheidung meiner Karriere“.
Füchse-Beben! "Die brutalste Entscheidung meiner Karriere"
Emotionale Hanning-Botschaft
Die Reaktionen auf seine Entscheidung, die laut dem Füchse-Boss hauptsächlich auf „Unverständnis, Emotionalität, Enttäuschungen und auch Beleidigungen“ beruhten, seien für ihn keine Überraschung gewesen. „Von einer bewegten Woche zu sprechen, wäre die Untertreibung des Jahres.“
Insbesondere die Entlassung von Trainer Siewert, vergangene Saison noch mit 31 Jahren jüngster Meister-Trainer der Bundesliga-Geschichte, sei auch für Hanning „brutal“ gewesen und „die schwierigste Entscheidung in meinen 20 Jahren bei den Füchsen“.
Siewert? „Er ist einer von uns“
„Ich habe Jaron als Spieler begleitet, ihn als Trainer gefördert und schätze ihn als Mensch. Er ist einer von uns, ein Berliner Junge, der diesen Klub vom Nachwuchs bis zur Meisterschaft geprägt hat“, führte der Handballfunktionär aus: „Ich ziehe meinen Hut vor seiner Leistung und seiner Loyalität. Genau deshalb war dieser Schritt so schwer.“
Dann schilderte der 57-Jährige seine Beweggründe. „Für mich spielen zwei Dinge die entscheidende Rolle: Das Beste für den Verein und strategische Weitsicht“, fasste Hanning zunächst zusammen und führte aus: „Erfolge sind immer Momentaufnahmen.“
„Deshalb treffe ich Entscheidungen“
„Meine Aufgabe war es in den vergangenen 20 Jahren und ist es heute, die Füchse so aufzustellen, dass wir auch in den nächsten Jahren weiter Erfolg haben. Deshalb treffe ich mit dem Gesellschafterkreis Entscheidungen, wenn sie notwendig sind und nicht, wenn sie bequem erscheinen oder sich medial besser verkaufen lassen“, schrieb der Füchse-Boss.
Dennoch verdienten Kretzschmar und Siewert Respekt. „Das alles ändert nichts daran, dass jetzt absolute Konzentration auf dem Sport liegen muss“, stellte Hanning klar. „Mit Magdeburg, Nantes, Gummersbach, Aalborg, Melsungen und Kielce stehen uns in den nächsten drei Wochen nur Top-Gegner gegenüber.“