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Handball-Sensation in Köln? "Alles kann passieren"

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Handball-Sensation in Köln? "Alles kann passieren"

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CL-Sensation? „Alles kann passieren“

Lukas Mertens steht mit dem SC Magdeburg im Final Four der Champions League. Im SPORT1-Interview spricht er über den Halbfinale-Gegner Barcelona und die Besonderheiten seines Trainers Bennet Wiegert.
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Allein die Reise nach Köln ist für den SC Magdeburg schon ein spektakulärer Erfolg.

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21 Jahre nach dem letzten Triumph in der Champions League kämpft der Klub wieder um die wichtigste Trophäe des Vereinshandballs. Der SCM feiert das Debüt beim 2010 eingeführten Final-Four-Turnier. Doch der Weg ins Finale könnte für den deutschen Vizemeister kaum steiniger sein.

Mit dem FC Barcelona wartet im Halbfinale am Samstag bereits der absolute Top-Favorit und Titelverteidiger. Die Katalanen sind mit insgesamt elf Erfolgen auch die Rekordhalter in der Königsklasse. Andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass Barca ausgerechnet über Magdeburg stolpert: 2021 und 2022 fügten die Grün-Roten der Übermannschaft in den IHF-Super-Globe-Finals zwei empfindliche Niederlagen zu.

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Hinzu kommt, dass der prestigeträchtige Wettkampf in der Kölner Lanxess Arena immer wieder Überraschungssieger hervorbrachte. Hamburg (2013), Flensburg-Handewitt (2014), Kielce (2016), Montpellier (2018) und Skopje (2017, 2019) - allen gelang der zuvor nicht für möglich gehaltene Coup.

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Kann auch Magdeburg für eine solche Überraschung sorgen? Nichts ist unmöglich findet Linksaußen Lukas Mertens. Im SPORT1-Interview spricht der 27 Jahre alte Nationalspieler über seine Hoffnung auf den großen Erfolg.

„Der gesamte internationale Spitzen-Handball ist hier vertreten“

SPORT1: Herr Mertens, spüren Sie schon eine Anspannung und wie schätzen Sie die Chancen des SCM ein?

Mertens: Es kribbelt schon. Dass wir hier dabei sein dürfen, ist eine große Sache für uns - für den Klub, aber auch für mich als Person. Es ist das erste Mal, dass ich bei diesem riesigen Final Four dabei sein darf. Der gesamte internationale Spitzen-Handball ist hier vertreten. Wir haben uns viel vorgenommen und hoffen, dass wir all das auf der Platte umsetzen können. Aber: Die Gegner werden natürlich nicht leichter.

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SPORT1: Magdeburg hat den Halbfinal-Gegner Barcelona zuletzt zweimal in den IHF-Super-Globe-Finals besiegt. Werden die Katalanen doppelt motiviert auf eine Revanche sein?

Mertens: Das sehe ich tatsächlich auch so. Klar, wir haben Barcelona zweimal in Endspielen geschlagen. Deren Coach (Antonio Carlos Ortega; Anm. d. Red.) und die Mannschaft werden aber nun ganz genau wissen, was auf sie zukommt. Sie werden sicherlich nicht weniger Motivation haben, uns zu schlagen. Trotzdem bleibt es ein Final-Four-Turnier, bei dem alles passieren kann.

SPORT1: Auf welche Stars des FC Barcelona gilt es besonders zu achten?

Mertens: Barcelona hat ein großes Kollektiv an herausragenden Spielern. Es ist ein echtes Star-Ensemble, das auf uns zukommt. Trotzdem muss man sagen, dass Dika Mem und Gonzalo Pérez de Vargas herausstechen. Sie zeigen in jedem Champions-League-Spiel mit ihren Qualitäten auf. Aber wir sind auch gut besetzt.

SPORT1: Magdeburg hat während der Gruppenphase bei Paris St. Germain gewonnen und in Veszprém einen Punkt geholt. Geben diese Resultate gegen absolute Top-Klubs zusätzlich Selbstvertrauen?

Mertens: Ja! Deswegen stehen wir meiner Meinung nach auch vollkommen verdient im Final Four. Wir haben in dieser Champions-League-Saison gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist und wir auch den ganz großen Teams Punkte abnehmen können.

„Das Final-Four zu einem Heimspiel machen“

SPORT1: Auch das Viertelfinal-Rückspiel gegen Wisla Plock war - rein von der Atmosphäre - unheimlich emotional und umkämpft.

Mertens: Wir hatten in dieser Saison so viele unterschiedliche Highlights, die kann ich gar nicht mehr alle zählen. Das ging spätestens mit dem Sieg im Supercup gegen Barcelona los. Tatsächlich war das Spiel gegen Plock aber in gewisser Weise historisch für uns, das hat man in der Halle gemerkt. Man muss aber auch zugeben, dass die mitgereisten Plock-Fans ordentlich Stimmung gemacht haben. Da dachten sich unsere SCM-Fans anscheinend: ‚Wir müssen noch einen drauflegen‘.

Lukas Mertens möchte mit Magdeburg die Champions League gewinnen
Lukas Mertens möchte mit Magdeburg die Champions League gewinnen

SPORT1: Nun ist der SCM das einzige verbliebene Team aus Deutschland. Glauben Sie, dass der Verein in Köln besonders lautstark unterstützt wird?

Mertens: Ich hoffe auf jeden Fall, dass uns viele deutsche neutrale Fans unterstützen werden und wir das Final-Four zu einem Heimspiel machen können. Wir spielen schließlich in Deutschland, in der Kölner Arena. Außerdem haben wir hier noch etwas gutzumachen.

„Jeder ist für jeden in die Bresche gesprungen“

SPORT1: Sie meinen das Final-Four im DHB-Pokal.

Mertens: Genau, aber das ist mittlerweile abgehakt. Wir sind eben Sportler, als wir in der darauf folgenden Woche das nächste Spiel hatten, war das schon kein Thema mehr. Und jetzt geht natürlich der volle Fokus auf dieses Turnier.

SPORT1: Mit Gisli Kristjansson und Magnus Saugstrup haben zwei Schlüsselspieler ihre Verletzungen rechtzeitig auskuriert. Inwiefern verändert das die Voraussetzungen für Trainer Bennet Wiegert?

Mertens: Wir sind dadurch viel flexibler. Mit der Rückkehr von Gisli bekommen wir in der Offensive mehr Variabilität, weil er im Eins-gegen-Eins einfach unheimlich stark ist. Aber auch unsere Defensive wird mit Saustrup deutlich stabiler. Bennet kann deswegen aus dem Vollen schöpfen, das ist bei einem Turnier, bei dem zwei Spiele an zwei Tagen gespielt werden, enorm wichtig.

SPORT1: SCM-Trainer Bennet Wiegert hat in dieser Saison erneut schwierige Phasen gemeistert, unter anderem das Verletzungspech fast vergessen lassen. Was macht ihn als Coach aus?

Mertens: Wer Bennet kennt, der weiß, dass er jeden Tag alles für den SCM gibt. Das spiegelt er uns ständig wider und das sollen wir auch vorleben. Wir haben es in den vergangenen Wochen tadellos gemacht, jeder ist für jeden in die Bresche gesprungen. Und wenn morgen jemand einen schlechten Tag haben sollte oder eine schlechte Situation hat, kommt eben der nächste. Das macht es im Endeffekt aus und das lebt Bennet vor.

SPORT1: Hand aufs Herz: Freust du dich schon nach dieser kräftezehrenden Saison mittlerweile auch auf den Urlaub?

Mertens: Ich habe noch Kraft im Tank. Aber natürlich, wenn man sieht, dass viele Kollegen aus der Bundesliga schon im Urlaub sind, könnte man auch den ein oder anderen Tag gebrauchen. Doch das wird kommen und das haben wir uns dann auch verdient.