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Handball: Zoff um Belastung nach Saugstrup-Verletzung eskaliert

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Handball: Zoff um Belastung nach Saugstrup-Verletzung eskaliert

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Handball-Diskussion eskaliert

Der SC Magdeburg verliert beim Sieg im DHB-Pokal Magnus Saugstrup mit einer schweren Verletzung. Im Anschluss nimmt eine altbekannte Diskussion wieder an Fahrt auf.
Enttäuschung bei den deutschen Handballern. Die 27:35-Niederlage gegen Frankreich bedeutet das WM-Aus im Viertelfinale. Nun kann sich das DHB-Team nur noch den fünften Platz sichern.
SPORT1
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von SPORT1

Es war ein echter Stimmungsdämpfer.

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Nach dem Krimi im DHB-Pokal zwischen dem SC Magdeburg und THW Kiel waren die Gedanken bei Magnus Saugstrup. Der Kreisläufer hatte sich in der Verlängerung schwer verletzt. (NEWS: Alles Wichtige zum DHB-Pokal)

„Ich kann mich nicht freuen über das Weiterkommen“, erklärte SCM-Trainer Bennet Wiegert nach der Partie und fügte hinzu: „Wenn wir alle Spieler gesund hätten, wäre das ein perfekter Nachmittag für den SC Magdeburg. Keine Frage. Wir haben alles reingeworfen, was wir hatten, haben es aber auch teuer bezahlt.“

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In dieselbe Kerbe schlug auch der norddeutsche Konkurrent. „Bei aller Rivalität ist solch eine Verletzung nichts, was man in so einem Spiel braucht, und letztlich wollen die Fans doch immer die Besten spielen sehen“, sagte Filip Jicha, Trainer der Kieler.

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„Schattenseite unseres Sports“: Kritik am Spielplan

Es ist zugleich nicht der einzige Nackenschlag für die Magdeburger. Mit Omar Ingi Magnusson, der ebenfalls bei der Handball-WM war, fällt ein weiterer Leistungsträger langfristig aus.

„Die Verletzung von Saugstrup hat uns dann leider wieder einmal die Schattenseite unseres Sports vor Augen geführt“, meinte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Der Funktionär sprach dabei die Diskussion um die Belastung der Spieler an, die durch Saugstrups Verletzung heißer denn je geführt wird.

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Drastische Worte fand der Handball-Kommentator Nedzad Smajlagic. „F**k an alle Handballfunktionäre, die über den Spielplan entscheiden! Ihr respektiert die Spieler nicht, ihr respektiert das Spiel nicht! Diese und viele weitere Verletzungen gehen euch auf die Seele! Idioten, ignorante Ar***löcher, die nur Geld wollen“, schrieb der Österreicher auf Twitter.

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Auch der Podcaster Tim Dettmar kritisierte die Ansetzung. „Ist einfach clever, sechs Tage nach so einer WM wieder weiterzuspielen“, kommentierte er und ergänzte: „Traurig, dass sich der Sport so selbst im Weg steht und sich nie was ändern wird.“

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Spieler fordern geringere Belastung

Wenig Verständnis für diese Terminhatz gibt es auch in Spielerkreisen. Schon während der Weltmeisterschaft monierte Juri Knorr: „Ich verstehe diesen Modus nicht. Jeder, der Profisport auf diesem Niveau macht, weiß, wie intensiv die Spiele sind. Es ist gefährlich für uns und für unseren Körper.“

Der argentinische Nationalspieler Pablo Simonet fordert endlich ein Umdenken der Verantwortlichen. „Denkt denn niemand an die Anzahl der Partien, die die Spieler haben? Eine Weltmeisterschaft mit Spielen alle 40 Stunden (9 Spiele), zurück in die Ligen ohne Pause, als wären wir Roboter“, haderte er auf Twitter.

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Die Diskussion um eine Reduzierung der Begegnungen und damit eine Entlastung der Profis gibt es bereits seit Jahren.

So kritisierte Maik Machulla, Trainer der SG Flensburg-Handewitt, bereits im vergangenen Jahr im SPORT1-Interview die Terminhatz: „Wir haben einen Spielplan von September, Oktober, November, nach dem wir jeden dritten Tag ein Spiel haben. Das ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Wir verheizen die Spieler, rennen drei Monate wie die Verrückten durch die Hallen, sitzen nur im Bus oder Flieger und können kaum trainieren.“

Handball-Trainer wollen Diskussion um Belastung nicht weiter fördern

Eine wirkliche Besserung hat seither jedoch nicht stattgefunden - lediglich in Form eines Strohfeuers. Während es vor der Corona-Pandemie noch ein All-Star Game der Liga im Anschluss an ein Großturnier gegeben hat, ist das Schaulaufen der deutschen Nationalmannschaft gegen ein All-Star Team der Handball-Bundesliga ohne große Ankündigung eingestellt worden.

Allerdings blähen die internationalen Verbände EHF und IHF ihre Turniere weiter auf. So waren bei der Handball-WM erneut 32 Nationen am Start. Auch bei der EM spielen mittlerweile 20 Länder mit, was umso mehr Partien für die meisten Beteiligten zur Folge hat.

Inzwischen ziehen sich sogar einige Trainer aus der Diskussion zurück. „In dieses schwarze Loch werde ich jetzt nicht einsteigen. Ich habe 20 Jahre als Spieler mitgemacht, jetzt bin ich Trainer. Ich verstehe meine Kollegen, die auch in internationalen Wettbewerben dabei sind und alle drei, vier Tage ein Spiel haben. Es ist ein ewiges Thema, das werden wir nicht heute lösen“, behauptete beispielsweise Gudjon Valur Sigurdsson vom VfL Gummersbach im Interview mit der Sportschau. Auch Trainer-Kollege Florian Kehrmann sieht sich als „falschen Ansprechpartner“ für diese Debatte.

So wird die Diskussion um weniger Spiele auch in der Zukunft weitergehen.