Der frühere Weltklasse-Handballer Florian Kehrmann traut der deutschen Nationalmannschaft bei der anstehenden Heim-EM einiges zu. „Es wird nicht einfach, und Deutschland ist auch nicht der Favorit. Das sind für mich Dänemark, Schweden, Norwegen und Frankreich“, sagte der Weltmeister von 2007 im ran-Interview: „Aber ich glaube, es kann sehr weit gehen.“ Die Chance auf das Halbfinale sei „absolut realistisch“.

Auch beim WM-Titel vor 17 Jahren im eigenen Land sei die Mannschaft nicht als Favorit in das Turnier gegangen, sagte Kehrmann. Jedoch hätten sich im Turnierverlauf viele Spieler entwickelt, und "dann kam die Unterstützung des Heim-Publikums dazu. So etwas kannte man bei der Nationalmannschaft vorher noch gar nicht. Das hat uns unfassbar gepusht."

Der damalige Trainer Heiner Brand habe es geschafft, die Mannschaft "in einer gewissen Phase" vom Medienrummel fernzuhalten. Den "riesigen Hype um uns haben wir erst so richtig ab dem Halbfinale wahrgenommen", erklärte der Coach des Bundesligisten TBV Lemgo Lippe. Heute sei dies durch Social Media kaum möglich, jeder Spieler müsse seinen eigenen Weg finden, sich davon loszulösen.

In Bundestrainer Alfred Gislason sieht Kehrmann dabei eine wichtige Stütze: "Er kann ihnen Sicherheit vermitteln und ihnen das Gefühl geben, dass da einer ist, der voll auf sie setzt. Genau dann können junge und nicht so erfahrene Spieler über sich hinauswachsen, und darum wird es gehen."